Health Hub Vienna geht in die vierte Runde

Der HealthTech-Accelerator Health Hub Vienna geht in die vierte Runde. Dabei ritterten 15 internationale Health Startups um 10 Startplätze. [...]

Der Health Hub Vienna geht in die vierte Runde. (c) INiTS

Gerade wurde Wien im Startup City Index als attraktivster Standort für Startups weltweit gekürt, wie das Business Magazin Forbes berichtet. Kurz zuvor pitchten im Rahmen des „Selection Board“-Events bereits zum vierten Mal 15 Startups aus ganz Europa im UNIQA Tower vor einer namhaften Jury um die Aufnahme in den Health Hub Vienna (HHV). Die 10 Plätze in der nächsten Runde von Österreichs erstem HealthTech Accelerator waren stark umkämpft und die Qualität der Startups so hoch, dass die Jury letztendlich eine außergewöhnliche Entscheidung traf und elf Startups aufnahm. Die UNIQA Stiftung hat den HHV gemeinsam mit dem Universitären Gründerservice INiTS als Managing Partner ins Leben gerufen. Mittlerweile sind weitere internationale Partner wie zum Beispiel Boehringer Ingelheim, Pfizer und Wolf Theiss an Bord.

Seit dem Start haben sich schon mehrere hundert internationale Startups für die Teilnahme am HHV Accelerator beworben, der Akteure des Gesundheitswesens mit MedTech-Startups aus der ganzen Welt vernetzt. Einerseits macht das Programm Startups mit den speziellen Herausforderungen und Bedürfnissen des heimischen Gesundheitswesens vertraut, um ihre zum Teil bahnbrechenden Produkte auch am österreichischen Markt anbieten zu können. Andererseits erhalten Partnerunternehmen frühzeitig Zugang zu Innovationen. Startups und Corporates erarbeiten gemeinsam maßgeschneiderte Lösungen, die in neue Produkte münden.

Internationals Know-how

Beim Health Hub Vienna geht es darum, internationales Know-how für Effizienzsteigerungen im Gesundheitssystem nutzbar zu machen, um einerseits neue, innovative Lösungen für PatientInnen und Corporates zu entwickeln und andererseits Wien und Österreich als Zentrum von Healthcare Innovationen in Europa zu positionieren. Aus den vielen internationalen Bewerbungen wurden die 15 vielversprechendsten Startups herausgefiltert – sie pitchten am 6. September ihre Innovationen aus dem HealthTech Bereich im UNIQA Tower.

Die Jury bestand aus Peter Eichler (Vorstand der UNIQA Stiftung), Michaela Fritz (MedUni Wien), Regina Hodits (Wellington Partners LifeSciences), Christian Hoenig (Wolf Theiss), Mathias Klozenbuecher (Speedinvest), Herwig Ostermann (Gesundheit Österreich), Martina Paul (ITSV), Sandra van Rijswijk (Games for Health Europe Foundation), Begoña San Jose (Health Insurance and Healthcare Expertin), Jasmin Saric (Boehringer Ingelheim) und Superangel Johannes Strohmayer. Sie traf letztendlich eine außergewöhnliche Entscheidung und nahm nicht zehn, sondern diese elf Startups auf:

  • Amiko Digital Health Limited: 2015 im Vereinigten Königreich gegründet, bietet Amiko digitale Therapie mit Hilfe von Artificial Intelligence an. Das erste Produkt, Respiro, erfasst und verwaltet die Einnahme und Dosierung von inhalierbaren Medikamenten.
  • Combinostics: Mit der cloudbasierten Machine Learning Lösung cNeuro ermöglicht das 2014 gegründete finnische Startup eine frühere Erkennung von Alzheimer und anderen Demenzkrankheiten.
  • Doctify: Die 2016 im Großbritannien gegründete „Software as a Service“-Plattform ermöglicht es Ärzten und Spitälern, Feedback von ihren Patienten einzuholen.
  • DrugStars: Über diese dänische App können Patienten ihre Erfahrungen bei der Medikamenteneinnahme mit ihren Ärzten teilen. Pharmaunternehmen können auf die anonymisierten Daten zugreifen, um ihre Produkte gezielter zu verbessern.
  • Mediquo: Das bereits jetzt international tätige Startup aus Spanien ermöglicht es Patienten, jederzeit mit Ärzten, Diätologen, Psychologen und persönlichen Trainern zu chatten. Derzeit werden pro Tag 3000 Gespräche geführt, die App hat 62.000 monatlich aktive User und wächst monatlich um 17 Prozent.
  • MedShr: Das 2015 in Großbritannien gegründete Peer to Peer-Network ermöglicht es Ärzten, klinische Situationen in einem geschlossenen Netzwerk zu diskutieren und daraus zu lernen. MedShr hat bereits 800.000 Mitglieder in 180 Ländern.
  • Skychain Global: Das Early Stage Startup, das 2018 in Estland gegründet wurde, zielt darauf ab, mit Hilfe von Blockchain-Technologie Artificial Intelligence-Lösungen für Patienten verfügbar und leistbar zu machen.
  • Sleepiz: Das 2018 gegründete, schweizerisch-indische Startup hat ein einfaches Gerät entwickelt, mit dem das Messen von Schlaf auf Schlaflabor-Niveau auch zu Hause möglich wird. Man stellt das Gerät auf den Nachttisch und schon lassen sich eventuelle Unregelmäßigkeiten ohne viel Aufwand feststellen. Dadurch werden dahinter liegende Krankheiten leichter erkannt und können besser behandelt werden.
  • TOKA: 3D-Druck von künstlichen Implantaten für Kniegelenke ist der Fokus dieses 2014 in UK gegründeten Startups. Jährlich sollen damit 40 Millionen Pfund im Gesundheitssystem des Vereinigten Königreichs gespart werden. Mit Hilfe des Health Hub Vienna wollen sie über die Grenzen hinaus.
  • Vivy: Das 2017 gegründete Startup bietet Deutschlands erste offene und zugleich end-to-end-verschlüsselte Health-Plattform. Über die App können Patienten Fitness- und Gesundheitsdaten direkt mit ihrem Arzt teilen.
  • wellabe: Die Gesundheit von Mitarbeitern in Betrieben zu verbessern ist das Ziel dieses 2018 gegründeten, deutschen Startups. Dazu wurde unter anderem ein mobiles Lab geschaffen, das über 60 Gesundheitsfaktoren binnen kürzester Zeit messen kann.

„Es war für die Jury aufgrund der hohen Anzahl qualitativ hochwertiger Pitches sehr herausfordernd, die richtigen Finalisten herauszufiltern. Insbesondere, weil die vorgestellten Projekte zum Teil revolutionären Charakter haben“, sagt Peter Eichler, Vorstand der UNIQA Stiftung, über den Auswahlprozess. Für Jasmin Saric von Boehringer Ingelheim war nicht nur der hohe Anteil an Artificial Intelligence-basierten Produkten frappierend. „Insbesondere, dass überwiegend Lösungen angeboten wurden, die – bei gleichzeitiger Qualitätssteigerung – die Effizienzsteigerung für ganze Teilbereiche des Gesundheitssystems zum Inhalt hatten“, fand Saric beeindruckend.

„Der HHV ist derzeit der place to be, wenn es darum geht, einen umfassenden Überblick über digitale Innovationen im Gesundheitswesen zu erhalten. Und zwar nicht nur national, der HHV strahlt weit über die Landesgrenzen hinaus und trägt auch dazu bei, unser Gesundheitswesen als attraktives Innovationsumfeld zu positionieren“, fasste Peter Ostermann, Geschäftsführer von Gesundheit Österreich, zusammen, wofür der Health Hub Vienna auch steht.


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