Mehr und mehr Unternehmen versuchen, ihre Apps nicht nur in den App Stores unterzubringen, sondern gleich direkt auf Handys vorinstallieren zu lassen. Indische E-Commerce- und Entertainment-Firmen wie Paytm, Jabong und Hotstar haben bereits erste Verträge mit Telefonherstellern, unter anderem auch mit Microsoft, abgeschlossen. [...]
„Die Entscheidungsgewalt, welche Apps in die Stores gelangen, liegt immer noch bei Apple und Android. Wenige App-Hersteller können sich das wirklich leisten, diese zu umgehen“, erklärt Torsten J. Gerpott, Professor an der Mercator School of Management, im Gespräch mit dem Nachrichtenportal pressetext. Einige App-Anbieter geben sich aber erst dann zufrieden, wenn die Handy-Käufer auch gleich mit vorinstallierten Anwendungen beglückt werden.
„Marken interessieren sich stärker für digitale Marketingstrategien – das Einbetten von Apps in beliebten Handy-Serien holt dabei auf“, erklärt Sandeep Goyal, Vorsitzender von Mogae Media. „So lange man die Apps auch wieder deinstallieren beziehungsweise andere Apps installieren kann, halte ich das für eine legitime Vorgehensweise“, findet Gerpott.
Auch große Unternehmen profitieren von dieser Vorgehensweise. Handy-Hersteller, die ihre Telefone mit dem Android-Betriebssystem bespielen wollen, kommen dabei um gewisse Google-Apps nicht umhin. „Google nutzt in diesem Fall schon seine Marktmacht aus – aber das ist einfach Teil einer normalen Unternehmensstrategie“, analysiert der Telekommunikations-Experte.
Für die App-Hersteller hat das Einbetten der Apps bedeutende Vorteile, so Gerpott weiter: „Der durchschnittliche User ist sehr bequem. Der größte Teil benutzt dann auch die vorinstallierten Apps, statt selbst andere herunterzuladen.“ Zu einem ähnlichen Fazit kommt auch Praveen Sinha, Mitbegründer von Jabong: „Wenn eine App bereits auf dem Smartphone installiert ist, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Kunde diese nutzt, weswegen solche Verbindungen für uns Sinn machen.“ (pte)
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