Hersteller planen künftig vermehrt mit digitalen Assistenzsystemen im Produktionsumfeld

Anwender sehen laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts und memex große Zukunftschancen für visuelle Assistenzsysteme. [...]

Nahezu alle Befragten sehen digitale Assistenzsysteme in Form von Visualisierung in den kommenden fünf Jahren in den Unternehmen im Einsatz. (c) zapp2photo - Fotolia
Nahezu alle Befragten sehen digitale Assistenzsysteme in Form von Visualisierung in den kommenden fünf Jahren in den Unternehmen im Einsatz. (c) zapp2photo - Fotolia

Zusehends halten digitale Assistenzsysteme Einzug in große und mittelständische Produktionsunternehmen. Innerhalb von Industrie 4.0 gewinnen solche Assistenzsysteme zunehmend an Bedeutung für die Vernetzung von Mensch, Maschine und Produkt. Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO), die im Rahmen eines Umsetzungsprojektes des Mittelstand-4.0-Kompetenzzentrums Stuttgart in Zusammenarbeit mit der memex GmbH entstanden ist, zeigt die deutlich.

Die Studie will den aktuellen Einsatz von digitalen Assistenzsystemen im Produktionsumfeld widerspiegeln und zudem deren Perspektiven für die Zukunft ermitteln. Hierzu wurden Produktionsverantwortliche aus insgesamt 144 Unternehmen nach den Erwartungen befragt, welche Assistenzsysteme sich an ihren Produktionslinien in Zukunft etablieren werden. Gemeint sind damit Techniken und/oder Technologien, die Werkern helfen sollen, sich auf eine immer größere Produktvielfalt einzustellen als eine Folge von Industrie 4.0 und dem Trend zur „Losgröße 1“.

Eines der wesentlichsten Resultate der Studie: Nahezu alle Befragten sehen digitale Assistenzsysteme in Form von Visualisierung in den kommenden fünf Jahren in den Unternehmen im Einsatz. Fast 95 Prozent der Teilnehmer planen sogar die Verwendung von digitalen Visualisierungen in ihrer eigenen Firma.

Visualisierung: Mehr als 90 Prozent planen mit dieser Technik

Direkt an den Produktionslinien den Werkern mit maßgeschneiderten Videos richtige Methoden zeigen – das wird in vielen Unternehmen als Zukunftsweg erachtet. So steht laut Studie bei einem Großteil der Unternehmen die digitale Visualisierung als Assistenzsystem hoch im Kurs. Von den befragten 144 Firmen planen mehr als 90 Prozent, diese Technik in den nächsten fünf Jahren in ihren Unternehmen einzusetzen. Vor allem in den Unternehmensbereichen Fertigung und Montage wird das als sinnvoll erachtet. „Ein starkes Zeichen dafür, dass in Zeiten der Digitalisierung visuelle Instruktion für die Qualifizierung immer wichtiger wird”, erklärt memex-Geschäftsführer Robert Rothenberger.

So unterstützt die Visualisierung von Daten den Werker und Monteur im Shopfloor dabei, die richtigen Entscheidungen zu treffen und sich einen Überblick über die aktuelle Prozesssituation zu verschaffen. Über visualisierte Montageanleitungen erhalten die Mitarbeiter zudem präzise Informationen zum eigentlichen Montageprozess.

Visualisierung setzt sich auch gegen Augmented Reality durch

Die Fraunhofer-Wissenschaftler haben die Firmen schließlich nach ihren Erwartungen zum Einsatz anderer Technologien wie etwa Augmented Reality befragt. Zwar werde dieser Technologie ein hohes Potential für eine zukünftige Nutzung in allen Bereichen zugebilligt. Gewichte man jedoch dazu die aktuelle Nutzung der Assistenzsysteme “so wäre die Visualisierung auch hier der Gewinner”, bilanzieren die Verfasser der Studie. Zudem hätten fast 95 Prozent der befragten Unternehmen einen konkreten Einsatz der digitalen Visualisierung bereits konkret geplant – diese Technik werde also „weiterhin ein maßgebliches digitales Assistenzsystem sein.“


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