Der drastische Einbruch des PC-Marktes bringt den Branchenriesen Hewlett-Packard unter Druck. Konzernchefin Meg Whitman ist es immer noch nicht gelungen, den Umsatzrückgang zu stoppen. Sie baut jetzt weiter das Management um. [...]
Immerhin schaffte HP in dem Ende Juli abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal schwarze Zahlen von 1,39 Milliarden Dollar. Vor einem Jahr hatte es einen Verlust von 8,86 Milliarden Dollar gegeben. Damals belasteten hohe Abschreibungen sowie Kosten des Stellenabbaus das Ergebnis. Die HP-Aktie reagierte auf die Zahlen nachbörslich mit einem Minus von fast acht Prozent.
Das Geschäft der Kernbereiche des Computerpioniers schrumpfte deutlich. Der Umsatz der PC-Sparte fiel um elf Prozent auf 7,7 Milliarden Dollar. Vor allem brachen die Verkäufe an Verbraucher mit einem Rückgang von 22 Prozent weg. Der PC-Absatz schrumpfte in dem Quartal laut Marktforschern um rund zehn Prozent. Die Nutzer greifen lieber zu Smartphones und Tablets, bei denen HP schwach aufgestellt ist. Allerdings kann der chinesische Konzern Lenovo auch unter diesen Umständen im Computermarkt punkten und stieß HP zuletzt vom Thron des weltgrößten PC-Herstellers.
Bei zweitgrößten HP-Standbein, den Druckern, gab es einen Rückgang von vier Prozent auf 5,8 Milliarden Dollar. HP gelang es, den Absatz von Geräten für Unternehmen um zwölf Prozent zu steigern, im Verbrauchergeschäft gab es ein dünnes Plus von zwei Prozent. Drucker waren einst eine Goldgrube für HP, mit dem Vormarsch von Foto-Plattformen und Online-Speicherdiensten drucken jedoch vor allem Verbraucher immer weniger.
Das Geschäft mit Servern und Unternehmens-Dienstleistungen schrumpfte um neun Prozent. Den Bereich wird künftig Bill Veghte führen, der bisher für das operative Geschäft im Konzern zuständig war. Sein Vorgänger Dave Donatelli habe den Posten nach Spannungen mit Whitman verlassen, berichtete unter anderem das „WSJ“-Blog „All Things D“. Im Juni hatte Whitman bereits den Chef der PC- und Druckersparte ausgetauscht. Sie versucht, HP unter anderem mit dem Abbau von 29.000 Arbeitsplätzen wieder auf Kurs zu bringen.
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