High-End-Kamera soll VR-Kinofilme ankurbeln

Das US-Startup Jaunt möchte die Produktion von hochqualitativem Virtual-Reality-Bildmaterial (VR) für die Kinoleinwand vorantreiben. Dazu hat sie ein neuartiges Kamerasystem vorgestellt, das hochauflösende 360-Grad-Videoaufnahmen aufnehmen kann und den Zuseher quasi mitten ins Geschehen versetzt. Die vorerst auf den Namen "Neo" getaufte Technologie ist ausschließlich für eine professionelle Nutzung vorgesehen und soll Filmemachern die Erstellung von VR-Inhalten künftig deutlich erleichtern. [...]

„Diese fünfte Generation von Kamerasystemen ist vom Grund auf speziell für VR konzipiert“, stellt Jaunt im Zuge der Präsentation seiner neuesten Entwicklung klar. Insgesamt zweieinhalb Jahre lang habe das Unternehmen an dieser Technologie gearbeitet, wobei mehrere Prototypen des Geräts getestet worden seien. „Mit Neo haben wir viele der technischen Hürden überwunden, um qualitativ hochwertige VR-Erfahrungen auf der Kinoleinwand zu erzeugen“, erklärt Arthur van Hoff, Mitgründer und CTO des Startups.

Mit Neo wagt Jaunt erstmals den Schritt hin zur Verwendung von Hardware, die wirklich völlig in Eigenregie entwickelt und produziert wurden. Die vorangegangenen Generationen von VR-Kameralösungen waren noch mit handelsüblichen Geräten wie etwa GoPros realisiert worden. „Wir hatten immer Probleme mit diesen Kameras, entweder bei der Synchronisation der Aufnahmen, der Bildqualität oder der Steuerung. GoPros wurden nicht für den VR-Einsatz gebaut“, erläutert Koji Gardiner, Director of Hardware Engineering bei Jaunt.

Die aktuelle fünfte Generation habe diese „Kinderkrankheiten“ überwunden und zeige, was in punkto VR-Technologie möglich ist, ergänzt Gardiner. So sind in der maßgefertigen Hülle der runden Kamerakonstuktion etwa spezielle Hochgeschwindigkeits-Sensoren verbaut, die gerade bei schlechten Lichtverhältnissen eine „überragende Performance“ liefern sollen. Auch die optischen Weitwinkel-Linsen wurden speziell für das Einfangen von Licht im dreidimensionalen Raum entwickelt. Hinzu kommt ein relativ kompaktes, wetterfestes Gehäuse, das jedem Kameraprofi volle kreative Freiheit beim Erstellen seiner Aufnahmen einräumen soll.

Genau in letzterem Aspekt liegt aber auch der Wermutstropfen, denn Neo wird voraussichtlich nie im regulären Handel zu finden sein, sondern ausschließlich für professionelle Kunden aus der Filmindustrie zur Verfügung stehen. Auch diese dürfen das innovative System vorerst nicht kaufen, es wird lediglich gegen eine noch nicht näher bezifferte Gebühr an sie „verliehen“. „Die ersten Geräte können ab August 2015 an unsere Partner ausgeliefert werden“, so Jaunt. (pte)


Mehr Artikel

News

6 Grundsätze für eine KI-taugliche Datenbasis

Wer Künstliche Intelligenz nutzen will, muss über eine vertrauenswürdige Datengrundlage verfügen. Daten sind das Lebenselixier von KI-Systemen und bestimmen maßgeblich die Qualität und Zuverlässigkeit der Ergebnisse. Nur so können KI-Modelle robust, anpassungsfähig und vertrauenswürdig arbeiten. […]

News

Cybersicherheitsbudgets werden falsch priorisiert

Der ICS/OT Cybersecurity Budget Report 2025 von OPSWAT deckt erhebliche Lücken in den Cybersicherheitsbudgets sowie einen Anstieg von ICS/OT-fokussierten Angriffen auf. Ferner wird deutlich, wie durch eine unzureichende Finanzierung, falsch gesetzte Prioritäten und uneinheitliche Abwehrmaßnahmen kritische Infrastrukturen immer raffinierteren Bedrohungen ausgesetzt sind. […]

News

Nach dem Hype: Diese vier KI-Trends werden 2025 weiterhin prägen

Die vergangenen zwei Jahre haben einen regelrechten KI-Boom erlebt. Insbesondere generative Modelle (GenAI) haben sich rasant weiterentwickelt und etablieren sich zunehmend als feste Größe in den Arbeitsprozessen von Organisationen weltweit. Angesichts dieser Dynamik fragen sich nun viele Unternehmen, welche Entwicklungen das Jahr 2025 bestimmen werden und welche Potenziale sich daraus ergeben. […]

News

Generative KI als Sicherheitsrisiko

Eine neue Studie von Netskope zeigt einen 30-fachen Anstieg der Daten, die von Unternehmensanwendern im letzten Jahr an GenAI-Apps (generative KI) gesendet wurden. Dazu gehören sensible Daten wie Quellcode, regulierte Daten, Passwörter und Schlüssel sowie geistiges Eigentum. Dies erhöht das Risiko von kostspieligen Sicherheitsverletzungen, Compliance-Verstößen und Diebstahl geistigen Eigentums erheblich. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*