Robuste, extrem effiziente Sensorsysteme fahren nur im wirklichen Bedarfsfall hoch. [...]
Forscher der University of Bristol arbeiten an robusten Sensorsystemen zur Überwachung aktiver Vulkane, die mit den harschen Umweltbedingungen eines Kraters klarkommen. Um möglichst lange in Betrieb zu bleiben, sind die Systeme nicht nur äußerst energieeffizient konzipiert. Die sogenannten „Dracheneier“ gehen auch nur dann in den Vollbetrieb, wenn erste Zeichen vulkanischer Aktivität sie quasi ausbrüten. Langfristig könnten ähnliche Systeme auch andere natürliche und künstliche Gefahrenherde überwachen.
Hocheffiziente Sensoren
Der Krater eines aktiven Vulkans ist oft schlecht zugänglich und eher unwirtlich. Die Hightech-Dracheneier sollen es daher leichter machen, solche Vulkane zu überwachen und die Risikolage einzuschätzen. Dazu umfassen die autonomen, intelligenten Sensoreinheiten hochmoderne Detektoren für Temperatur, Luftfeuchtigkeit, gewisse giftige Gase sowie Schwingungen. Zudem sind sie leicht und kompakt genug, um sie mittels Drohne und somit ohne Gefahr für Menschen in Position zu bringen.
Ein Kernstück der Dracheneier sind Ereignisdetektoren, die mit minimalstem Energieverbrauch dafür sorgen, dass die Sensorsysteme nur bei ersten Anzeichen vulkanischer Aktivität in den Vollbetrieb gehen. Dadurch können die Dracheneier viele Monate ohne nennenswerten Energieverbrauch in einem ruhigen Vulkan schlummern, ehe sie bei Bedarf als vollwertige Sensorstation die Daten kabellos an eine bis zu zehn Kilometer entfernte Basisstation übertragen und einsatzbereit werden. Aktuell sind es vulkanische Bodenerschütterungen, die zum „Ausbrüten“ führen, doch in Zukunft sollen sie auch auf andere Anzeichen vulkanischer Aktivität reagieren.
Erfolgreiche Feldtests
Die Detektoren werden vom Start-up Sensor Driven weiterentwickelt. Am italienischen Stromboli-Vulkan gab es bereits erste erfolgreiche Feldversuche mit den Dracheneiern. Wenngleich der Fokus zunächst auf der Beobachtung vulkanischer Aktivitäten liegt, könnte die Technologie auch für andere Bereich interessant sein. Die University of Bristol nennt beispielsweise die Überwachung von Gletschern oder Lagerstätten für Atommüll als mögliche Anwendungen.
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