Hightech-Erfinder Alex Bronstein startet Professur am ISTA

Von den Anfängen der 3D-Gesichtserkennung bis hin zu großen wissenschaftlich-unternehmerischen Erfolgen – Ingenieur und Informatiker Alex Bronstein ist für bahnbrechende Innovationen bekannt. [...]

Ingenieur und Erfinder Alex Bronstein wird Professor am ISTA. (c) ISTA
Ingenieur und Erfinder Alex Bronstein wird Professor am ISTA. (c) ISTA

Alex Bronstein bewegte sich zwischen akademischer Forschung am Technion, Israel, und Privatwirtschaft bei Intel als Principal Engineer, um Entwicklungen zu erforschen, die die Welt verbessern. Der neue Professor am Institute of Science and Technology Austria (ISTA) möchte Machine Learning (ML) in den Biowissenschaften etablieren und über die Wissenschaft hinaus vorantreiben – einschließlich KI in der Musik.

Alex Bronsteins Forschung dreht sich um Computer Vision und Machine Learning in theoretischer und praktischer Hinsicht. Er betrachtet seine Interessen als synergetisch und sieht eine wechselseitige Bereicherung sowohl in der akademischen Forschung, als auch in der Technologiebranche. Nun startet er seine Professur am Institute of Science and Technology Austria (ISTA) und erweitert damit dessen Interdisziplinarität.

Zwei Laufbahnen: Forschung und Privatwirtschaft

Anfang der 2000er-Jahre wagten sich Bronstein und sein eineiiger Zwillingsbruder Michael Bronstein daran, die Gesichtserkennung vollständig dreidimensional zu gestalten. Sie bauten ihre eigenen Streifenprojektions-Kameras. Im Jahr 2012 verkauften sie ihre 3D-Sensortechnologie an Intel. Alex Bronstein trat dem Unternehmen als Principal Engineer bei, um diese Technologie unter der Marke RealSense weiterzuentwickeln.

Bronstein leitete das Center for Intelligent Systems am Technion in Israel und führte parallel dazu seine Forschungsgruppe. Er fördert das gegenseitige Lernen, symmetrische Interaktionen und die Freiheit zu erkunden und versucht, seinen Gruppenmitgliedern zu helfen, sich in einem kreativ anregenden Umfeld zu entfalten. Am ISTA war Bronstein bereits ein Jahr lang Visiting Professor. Er schätzt die Offenheit der ISTA-Forscher:innen für eine bereichsübergreifende Zusammenarbeit über die traditionellen Fachgrenzen hinaus. Er betont, wie schnell und agil das Ökosystem des Technologietransfers am ISTA und xista ist.

„Für mich ist das ISTA wie ein Startup. Es ist ein echtes Beispiel dafür, wie Wissenschaft im 21. Jahrhundert betrieben werden sollte, ein Ort, der das gegenseitige Lernen und den Blick über den Tellerrand fördert. Die diesjährigen Nobelpreise für Physik und Chemie, die für Technologien verliehen wurden, in denen Machine Learning wissenschaftliche Entdeckungen ermöglichte, veranschaulichen diese Idee sehr schön“, sagt er.

Die Pläne für die Bronstein Gruppe und Österreichs KI-Forschung

Jetzt möchte Bronstein die Grenzen des maschinellen Lernens für Anwendungen in den Biowissenschaften erweitern. Am ISTA will er dazu beitragen, strategische Richtungen für Anwendungen in der Struktur- und Zellbiologie sowie in den Einzelzell-Analysen mitzugestalten. Bronsteins Arbeit wird dabei helfen, die Versuchsplanung und Datenerfassungsstrategien für die Nutzung durch das maschinelle Lernen geeigneter zu machen.

Laut Bronstein liegt eine der Stärken des Standorts Österreich in den zunehmenden Investitionen in die ML-Forschung für verschiedene Anwendungen. „Wenn wir in die Anwerbung von Talenten investieren, kann ich mir vorstellen, dass Österreich in fünf Jahren zu einem Exzellenzzentrum für KI in der Wissenschaft und vielleicht zu einem der weltweit führenden Standorte wird“, sagt Alex Bronstein. Sein Bruder, Michael Bronstein, wurde kürzlich zum Gründungsdirektor von AITHYRA, dem neuen Institut für KI und biomedizinische Forschung in Wien, ernannt.

Die „Schönheit in all ihren Erscheinungsformen“ erforschen

Bronstein hatte schon immer breit gefächerte Interessen, die er auch in seiner Arbeit zu berücksichtigen suchte. Dazu gehören Musik, Fotografie, Poesie, Schreiben, Malen, Kulinarik, Segeln und Finanzen. Momentan ist er davon fasziniert, besser zu verstehen, wie man während einer Musikaufführung ein Live-Biofeedback der Wahrnehmung des Publikums nutzen könnte. „Ich schätze Schönheit in allen ihren Erscheinungsformen, und das geht weiter über die Wissenschaft hinaus“, sagt er abschließend.


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