Hitze, Gewitter, Wasserschäden sind gefährlich für Datenträger

Erst am Dienstag warnte die Weltwetterorganisation (WMO) vor einer andauernden Hitzewelle. Dabei denkt man natürlich zuerst an die Folgen für Menschen, Tiere und Pflanzen. Oft vergessen wird dabei auf die vielen Gefahren, die für elektronische Geräte gerade im Sommer lauern. Attingo hat deshalb die acht größten Gefahrenquellen für Datenverlust im Sommer für Sie ausfindig gemacht. [...]

Dass der Sommer viele Gefahren für elektronische Geräte bringt kann Nicolas Ehrschwendner, Geschäftsführer von Attingo Datenrettung, bestätigen: „Jedes Jahr, wenn die heiße Jahreszeit beginnt, verdoppeln sich die Anfragen für Datenrettungen bei uns im Labor!“ Die acht gefährlichsten Ursachen für Datenverlust im Sommer sind nachfolgend aufgelistet:
1. Gewitter
Sommergewitter gibt es häufig und bei einem Blitzeinschlag wird leicht die Elektronik beschädigt! Betroffen sind hierbei eher Standgeräte wie PCs, Server, aber auch DVB-Recorder, die permanent am Strom hängen. Bei RAID-Systemen hilft in so einem Fall auch die vermeintlich sichere Redundanz nicht: alle Platten können durch die Spannungsspitze gleichzeitig getroffen und somit beschädigt werden!
2. Wasserschäden
Wasserschäden kommen im Sommer immer wieder vor und haben verschiedenste Gründe: zum Beispiel wenn bei Hitze der Arbeitsplatz an den Pool verlegt wird und elektronische Geräte im Wasser landen. Auch die Karaffe mit Wasser, die man pflichtbewusst auf den Schreibtisch stellt, um genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, kann zur Todesfalle für den Laptop werden, wenn sie umgestoßen wird. Ebenso sind Überschwemmungen durch kurzfristige Niederschläge keine Seltenheit. Ehrschwendner rät Betroffenen: „Generell gilt bei Wasserschäden: schalten Sie das Gerät nicht mehr ein, entfernen Sie den Akku – falls vorhanden und möglich, wickeln Sie den Datenträger in ein leicht angefeuchtetes Tuch und bringen Sie diesen so schnell wie möglich zu einem professionellen Datenretter.“
3. Überhitzung
Wenn das Auto in der Sonne geparkt wurde, sind sehr schnell zu hohe Temperaturen im Innenraum erreicht, welche zu Materialausdehnung und Dejustierungen führen können! Hersteller müssen angeben, bis zu welcher Temperatur eine Festplatte oder SSD zugelassen ist. So sind das für den laufenden Betrieb beispielsweise ca. 35 Grad bei einer HDD und ca. 60 Grad bei einer SSD. Aber auch die Höchsttemperaturen für den ausgeschalteten Zustand werden im aufgeheizten Auto überschritten. Das heißt zwar nicht, dass bei dem einen oder anderen Grad mehr sofort ein Defekt eintritt, die Wahrscheinlichkeit dafür erhöht sich jedoch deutlich!
4. Sofa-Effekt
Gerade bei Laptops die auf dem Sofa, auf einem Handtuch oder auch auf dem Schoß liegend betrieben werden, können die unteren Lüftungsschlitze verdeckt werden. Die mangelnde Luftzirkulation kann zu oben genannten Überhitzungserscheinungen führen. Keine oder unzureichende Kühlung kann aber auch Stand-PCs betreffen, wenn beispielsweise die Ventilatoren verschmutzt sind.
5. Klimaanlage im Serverraum ausgefallen
Erst diese Woche erreichte ein solcher Fall das Attingo-Labor, denn Klimaanlagen fallen weitaus häufiger aus als man vermuten würde. Wenn Murphys Law zuschlägt, passiert dies zudem am Wochenende und bleibt bis Montag unbemerkt, wenn die Mitarbeiter die Arbeitsplätze einschalten und sich nicht mehr einloggen können. Im konkreten Fall konnte dank des 24-Stunden-Services von Attingo ärgeres Ungemach abgewendet werden.
6. Urlaubsfotos verloren
Ein ärgerliches und weit verbreitetes Problem: man kommt zurück aus dem Urlaub und möchte seine Fotos stolz Freunden und Verwandten präsentieren – doch dann sind sie plötzlich weg! Oft werden Speicherkarten von Kameras beschädigt oder versehentlich formatiert. Auch Softwarefehler in der Kamera kommen vor, diese bleiben jedoch beim Fotografieren meist unbemerkt. Erst wenn man die Karte auslesen will, merkt man, dass es beim Speichern Probleme gab. Weitere Gründe für derartige Defekte sind vom Hersteller verbaute billige Speichereinheiten oder eben auch menschliches Versagen.
7. Actioncams
Die Attingo-Experten erfahren immer wieder von Kitesurfern und Downhill-Radfahrern, dass die Actioncams oft nicht so robust sind wie vom Hersteller versprochen bzw. wie man es von Kameras für Extremsportarten erwarten würde. Auch bei Unfällen können diese kaputtgehen.
8. Dünne Luft im Gebirge
Dieser Punkt betrifft wahrscheinlich nicht jeden, wird jedoch auch sehr oft einfach nicht bedacht: Je höher man sich bewegt, desto dünner wird die Luft. Dies hat gravierende Auswirkungen auf das Luftpolster im Festplatteninneren. Bei einer Höhe von etwa 3.000 Metern ist das Luftpolster so gering, dass die Schreib-/Leseköpfe auf den Magnetschieben aufschlagen. Ehrschwendner erinnert sich an einen Fall: „Ein Filmteam war mit professionellen Videokameras mehrere Tag in Peru unterwegs und nutzte klassische Festplatten zur Datenspeicherung während des Trips. Aus zunächst unerklärlichen Gründen, ging eine Platte nach der anderen kaputt – alle Festplatten hatten einen Headcrash erlitten!“. Derartiges kann bei modernen Flashspeichern wie SSDs glücklicherweise nicht mehr passieren.


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