Hitzewelle: Akkus als mögliche Gefahrenquelle

Große Hitze schadet Akkus, deswegen warnt die Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle Austria (EAK) davor, Handys, Tablets oder Laptops übermäßiger direkter Sonneneinstrahlung auszusetzen. Zudem sollten Akkus von E-Bikes und E-Scootern keinesfalls unbeaufsichtigt geladen werden. [...]

An Hitzetagen Handys, Laptops und Co. möglichst raus aus der Hitze halten. (c) Gerd Altmann / Pixabay
An Hitzetagen Handys, Laptops und Co. möglichst raus aus der Hitze halten. (c) Gerd Altmann / Pixabay

Ob Handy, Tablet oder Laptop – wer sein Gerät an heißen Sommertagen wie diesen mit ins Freie nimmt, sollte es nicht übermäßig der Sonneneinstrahlung aussetzen. Denn große Hitze schadet elektronischen Geräten und auch den darin eingebauten Akkus. Die Akku-Technologie für Handys, Tablets, Laptops und andere Geräte wird zwar laufend weiterentwickelt und verbessert, doch mit zunehmender Leistungsfähigkeit steigt auch der Energiebedarf der Geräte. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, werden Handys, Tablets, Laptops, etc. derzeit überwiegend mit Lithium-Akkumulatoren betrieben. Auch die rund 250.000 E-Bikes, die allein im Jahr 2022 in Österreich verkauft wurden, werden mit leistungsfähigen Lithium-Akkus betrieben. Die Vorteile gegenüber anderen Akku-Technologien liegen vor allem in der höheren Energiedichte und der geringen Selbstentladung auch bei längerer Lagerung. „Lithium-Akkus bergen aber auch Gefahrenpotential bei der falschen Entsorgung“, warnt die Abfallwirtschaft. Bei Lithium-Akkus kann es besonders auf Grund starker Hitzeeinwirkung und mechanischer Beschädigungen zu Bränden kommen. Fällt beispielsweise ein Handy auf den Boden, können unsichtbare Risse in den Akkumembranen entstehen. Beim nächsten Aufladen können sich die Risse ausweiten und dadurch interne Kurzschlüsse verursachen, die zu Bränden führen können. Daher ist besondere Vorsicht und Pflege bei Lithium-Akkus geboten. „Durch sorgsamen Umgang und richtige Entsorgung können derartige Brandereignisse weitgehend vermieden werden“, erklärt Elisabeth Giehser, Geschäftsführerin der EAK.

Empfehlenswerte Maßnahmen

  • Hitze meiden

Achten Sie darauf, dass Ihr Handy keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Verstauen Sie Ihr Handy in der Tasche oder im Rucksack, wenn Sie es nicht benutzen. Auch im Auto ist Vorsicht geboten: Lassen Sie Ihr Handy an heißen Sommertagen nicht direkt hinter der Windschutzscheibe auf der Ablage liegen. Im Auto können bei direkter Sonneneinstrahlung Temperaturen von bis zu 100 Grad Celsius entstehen. 

  • Feuchtigkeit meiden

Vorsicht beim Schwimmen gehen: Nicht jedes Handy ist wasserdicht und so können Geräteteile korrodieren und zu einem Sicherheitsrisiko werden. Es gibt seit längerem Handys und andere Elektrogeräte, die über eine so genannte IP68-Zertifizierung verfügen. Geräte mit IP68-Zertifizierung sind staubdicht (Ziffer 6) und wasserdicht (Ziffer 8). Solche Geräte sollten trotz der vom Hersteller garantierten Zertifizierung nicht unnötig nass gemacht werden.

  • Vorsicht vor Beschädigungen

Wenn der Lithium-Akku in Ihrem Gerät beschädigt ist, erkennen Sie dies z. B. an einem verformten Gehäuse, an Schmelzstellen am Kunststoffgehäuse, am Austritt von Flüssigkeit oder an der Erwärmung der Batterie im ausgeschalteten Zustand. Diese Beschädigungen oder auch kleinere, nicht sichtbare Risse im Inneren des Akkus können zur Selbstentzündung führen. Deshalb ist es gut, wenn Handys und andere Geräte beim Laden auf einer nicht brennbaren Unterlage liegen. Vorsicht ist auch beim Laden von E-Bike- oder E-Scooter-Akkus geboten. 

  • Kontakte des Akkus nicht Kurzschließen 

Wenn Sie den Akku aus dem Gerät entnehmen müssen, achten Sie darauf, dass die Kontakte des Akkus nicht mit metallischen Gegenständen wie Münzen oder Schlüsseln in Berührung kommen. Dies kann zu einem Kurzschluss führen, der wiederum zu einer Beschädigung des Akkus und in weiterer Folge zu einem Brand führen kann.

  • Getrennte Sammlung

Wer ungebrauchte Lithium-Akkus lagert, sollte die Kontakte mit Klebeband abkleben. Wenn Elektroaltgeräte entsorgt werden müssen und der Akku nicht einfach entnommen werden kann, sollte er im Gerät verbleiben. Das geschulte Personal an den kommunalen Sammelstellen unterstützt bei der fachgerechten Entsorgung der Akkus und Elektroaltgeräte.

In Österreich gibt es rund 2.000 kommunale Sammelstellen (Mistplätze, Recyclinghöfe etc.), an denen Altbatterien und kaputte Akkus bzw. Elektroaltgeräte abgegeben werden können. Die umweltgerechte stoffliche Verwertung hilft, Rohstoffe zu sparen und unterstützt den Gedanken einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Ausgediente, kleine und unbeschädigte Gerätebatterien und -akkus können auch im Lebensmittelhandel in den dafür vorgesehenen „Her mit Leer“-Sammelboxen kostenlos abgegeben werden.

Weitere und detaillierte Informationen finden Interessierte unter www.elektro-ade.at.


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