Gerade junge Arbeitnehmer wollen immer häufiger zeit- und ortsunabhängig arbeiten. Doch wie stehen die Arbeitergeber dazu? Die Jöbbörse karriere.at hat nachgefragt. [...]
„Home Office: Wie stehen Sie dazu?“, so lautete die Frage auf Arbeitnehmerseite. Die Ergebnisse spiegeln den aktuellen Trend eindeutig wider. Die große Mehrheit (63 Prozent) der 644 Befragten sieht das flexible Arbeiten von zuhause als „super Sache“, das Mehr an Flexibilität mache produktiver. Weitere 22 Prozent sehen es als eher positiv, vorausgesetzt die Kollegen haben dadurch keine Nachteile. Kritischer sehen dies allerdings acht Prozent: „Home-Office-Kräfte erfahren Wichtiges meist später.“ Für sieben Prozent macht diese Arbeitsform die Zusammenarbeit nur komplizierter.
Die Arbeitgeberseite steht dem Thema nicht uneingeschränkt positiv gegenüber. Weniger als ein Viertel der Befragten meint, dass Unternehmen davon profitieren. Knapp die Hälfte der Arbeitgebervertreter knüpft ihre Zustimmung an eine Bedingung, erachtet das Arbeiten von zuhause als gut, wenn bestimmte Voraussetzungen gegeben sind. Weitere 21 Prozent stimmen Home-Office nur dann zu, wenn diese Kräfte zu Meetings erscheinen. Fünf Prozent der Arbeitgeber lehnt Home-Office im Unternehmen ab. Diese Zurückhaltung auf Arbeitgeberseite bildet die Realität gut ab – viele Arbeitnehmer würden gerne flexibler arbeiten, der Arbeitgeber lässt es jedoch nicht oder nur stark eingeschränkt zu.
Die Umfrageergebnisse lassen für karriere.at zwei Rückschlüsse zu: Einerseits ließen sich die wenigen Arbeitnehmer, die Home-Office kritisch gegenüber stehen, durch bessere Organisation und Kommunikation dafür begeistern. Andererseits stehen Arbeitgeber dem Thema mit vielen Vorbehalten gegenüber. Sie können sich scheinbar aus ihrer aktuellen Situation heraus wenig bis kaum vorstellen, dass ein Arbeiten ohne ständiger Anwesenheit im Unternehmen produktiv ist. Hier stellt sich die Frage des Vertrauens und Führungsstils. Ist dieser modern und vor allem zielorientiert, stellt Home-Office in der Regel kein Problem dar.
„Ob Home-Office Sinn macht, muss natürlich von Einzelfall zu Einzelfall unterschieden werden. Arbeitgeber tun sich oft schwer damit, individuelle Lösungen zu finden, ohne Missgunst unter Kollegen zu erzeugen“, kommentiert karriere.at-Geschäftsführer Jürgen Smid die Ergebnisse. Es ist auch eine Frage des Vertrauens, das die Führungskräfte ihren Mitarbeitern entgegen bringen müssen. Das Thema Home-Office darf jedoch nicht unterschätzt werden. „Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels müssen Arbeitgeber noch mehr auf die Wünsche der Mitarbeiter eingehen. Zahlreiche Studien zeigen, dass die Möglichkeit zum flexiblen Arbeiten für viele Bewerber ein entscheidendes Kriterium für oder gegen eine Stelle ist. Zudem steigt die Produktivität der Mitarbeiter durch moderne Arbeitsformen entgegen aller Befürchtungen sogar messbar an“, betont Smid. Weitere Infos zu dem Thema hat karriere.at in seinem Blog gesammelt.(pi)
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