HP Envy 6030 im Test

Drucker müssen nicht immer kompliziert sein. HP versucht es mit dem Envy 6030 mit einfachen Features, macht es sich aber mit der App unnötig mühsam. [...]

img-1
Der Envy 6030 druckt randlose Fotos bis A4 (c) HP

Die Bedeutung des Druckers hat abgenommen. Ganz ohne ihn auszukommen ist aber weiterhin schwierig. Glücklicherweise gibt es günstige Drucker für alle, die nur selten etwas auf Papier bringen müssen.

Drucker wie den HP Envy 6030. Mit seinem kompakten Gehäuse und Scan- und Kopierfunktion, ist der Envy 6030 ideal, um ihn in einem Regal verschwinden zu lassen, und ab und zu verwenden.

Äußeres

Viel subtiler kann ein Drucker nicht mehr werden. Der HP Envy 6030 kommt in einem schlichten, eleganten Weiß und fällt in fast keiner Weise auf. Erst, wenn der Drucker eingeschaltet wird, zeigen sich einige winzige Zeichen der Auffälligkeit. So beleuchtet ein kurzer LED-Streifen die Papierausgabe bunt, und die Touch-Buttons gleich daneben bringen ein klein wenig Licht in den Raum. Ansonsten bleibt der Envy 6030 unauffällig und verschwindet rasch im Regal. Das ist auch gut so, denn ein Drucker für Gelegenheitsnutzer soll schließlich nicht den Raum dominieren.

Anschlüsse

Zum minimalistischen Äußeren trägt auch bei, dass der Envy 6030 kaum physische Anschlüsse besitzt. Lediglich ein Stromanschluss und ein USB-Steckplatz (USB-B) sind vorhanden, beide davon gut versteckt auf der Rückseite des Gerätes. Der Fokus liegt hier auf kabellosen Verbindungen per Wi-Fi. Idealerweise wird der Drucker direkt in das WLAN eingebunden und somit für alle Geräte im Netzwerk verfügbar. Das Setup wird per App auf einem Endgerät durchgeführt, da der Envy 6030 selbst kein Display besitzt.

img-2
Das Flachbett für den Scanner reicht bis A4 (c) HP

Ausstattung

Der Envy 6030 bietet drei Grundfunktionen: Drucken, Kopieren und Scannen. Ausgedruckt wird mit maximal 4800 × 1200 dpi mit zwei Tintenpatronen. Eine davon ist schwarz (K), die andere eine Kombination aus Cyan, Magenta und Gelb (CMY). Der Nachteil dieser Kombo: Drucken Sie häufig Dokumente, in denen eine dieser Farben dominiert, müssen Sie dennoch die ganze Patrone ersetzen, auch wenn noch Tinte der anderen zwei Farben verfügbar wäre. Eine Kombi-Patrone für rund 200 Ausdrucke kostet dabei schon fast 30 Franken, mehr als ein Drittel des Gerätepreises.

Der Scanner bietet eine Auflösung von bis zu 1200 × 1200 dpi, was für alle üblichen Alltagsanwendungen mehr als genug ist. Dabei interessant zu wissen: Beim direkten Kopieren verwendet der Envy 6030 eine Auflösung von «nur» 300 dpi. Mehr ist zwar auch nicht nötig, wer aber dennoch eine höhere Kopierauflösung möchte, muss dies indirekt lösen und mit maximaler Auflösung einscannen und dann wieder ausdrucken.

Grossen Wert legt der Envy 6030 auf mobile Geräte. Von diesen können Sie mit der HP-Smart-App direkt über das Heimnetzwerk ausdrucken und einscannen.

Druckqualität & -Tempo

Qualitativ gibt es beim Envy 6030 nichts zu bemängeln. Der Drucker liefert für die Preisklasse übliche Ergebnisse. Fotos werden solid und mit ansehnlichen Farben gedruckt, Dokumente sind klar leserlich und kräftig. Die Druckauflösung liegt bei maximal 4800 × 1200 dpi. Als Allrounder kann der Envy 6030 natürlich nicht mit Spezialisten im Fotodruck mithalten. Für den einfachen Heimgebrauch reicht die Qualität jedoch locker aus. Bei einem Straßenpreis von klar unter 100 Franken darf man auch nicht mehr erwarten.

Ebenfalls im Mittelfeld bewegt sich der Envy 6030 in Sachen Tempo. Aus dem Standby-Modus benötigt der Drucker etwa zwanzig Sekunden, bis die erste Seite ausgedruckt ist. Danach jagt der 6030 rund zehn monochrome, oder sieben farbige Seiten pro Minute durch die Rollen.

img-3
Die Steuerung erfolgt über einfache Touch-Buttons oder übers Endgerät (c) HP

Setup & Software

Das Setup und die Konfiguration des Druckers laufen größtenteils über die HP-Smart-App. Diese stellt die erste Verbindung zum Drucker her und bindet diesen in das Netzwerk ein. Das funktioniert zu Beginn auch ganz ordentlich und ist einfach zu bedienen. Nach der Installation kommt dann leider die Überraschung: Um HP Smart zu verwenden, wird zwingend ein HP-Konto benötigt. Wer das nicht möchte, muss den Drucker mit dem passenden Treiber und dem OS-Installationshelfer manuell installieren. Allerdings sind dann nur grundlegende Funktionen verfügbar, die das jeweilige Betriebssystem zur Verfügung stellt. Da Windows 10 und macOS mittlerweile ordentliche Druck- und Scan-Systeme anbieten, ist das okay, wenn auch nicht ideal.

Wer von mobilen Geräten wie Smartphones oder Tablets her drucken möchte, kommt um die App, und somit das Nutzerkonto, gar nicht herum. Schade, auch weil die HP-Smart-App nicht wirklich fehlerfrei funktioniert. Dazu sei jedoch gesagt, dass die Apps anderer Druckerhersteller auch nicht viel besser sind.

Fazit

Der HP Envy 6030 ist ein solider Multifunktionsdrucker für Wenignutzer. Wer einfach ab und zu ein paar Seiten rauslassen oder einscannen möchte, wird damit sicher zufrieden sein. Für anspruchsvollere Nutzer wird es etwas heikel, einerseits wegen der Kombi-Farbpatrone, andererseits weil dann ohne App nichts mehr geht. Und genau diese App ist leider nicht über alle Zweifel erhaben und benötigt zwingend ein HP-Nutzerkonto.


Mehr Artikel

img-6
News

Datenfriedhof im Internet

Verwaiste Konten in den sozialen Medien, Kondolenzbücher im Internet, digitale Wallets als Teil der Verlassenschaft: Der Tod ist endgültig im Internet angekommen, trotzdem hat nur ein Bruchteil der Nutzer:innen vorgesorgt. Der Providerverband ISPA – Internet Service Providers Austria bietet in einer Broschüre einen rechtlichen Überblick zum „digitalen Nachlass“ und gibt praktische Tipps zur Vorsorge sowie Informationen für Hinterbliebene. […]

img-7
News

Smartphone-Nutzung im Generationen-Check

Der neue Mobile Communications Report Austria 2024 von Reppublika Research & Analytics und iab austria bietet detaillierte Einblicke in die mobilen Gewohnheiten der Smartphone-Nutzer in Österreich – von kontaktlosem Bezahlen bis hin zu App-Käufen und Streaming-Trends. […]

Gregor Bauer, Manager Solutions Engineering CEUR bei Couchbase. (c) Couchbase
Kommentar

SQL und NoSQL sind schon lange keine Konkurrenten mehr

Welches Datenbankmodell soll es denn sein – SQL oder NoSQL? Eine Frage, die auch nach Jahren noch zu Diskussionen und Lagerbildung führt. Eine unnötige Debatte, denn in der modernen Datenverarbeitung haben beide Ansätze je nach Anwendungsfall ihre Berechtigung. Vielmehr kommt es auf das Wissen an, wann Unternehmen sich für welche Datenbank entscheiden sollten. Gregor Bauer, Manager Solutions Engineering CEUR bei Couchbase, in einem exklusiven Gastbeitrag. […]

img-10
News

Digitalisierung in der Gebäudereinigung: mobile Zeiterfassung und mehr

In der Gebäudereinigungsbranche gewinnt die Digitalisierung zunehmend an Bedeutung. Unternehmen sehen sich mit steigenden Anforderungen konfrontiert, sei es durch den Wunsch nach mehr Effizienz, dem Druck, Kosten zu senken, oder der Notwendigkeit, personelle Ressourcen optimal einzusetzen. Digitale Tools wie mobile Zeiterfassungssysteme bieten hier eine flexible und präzise Lösung. […]

img-11
News

Integration von Passwortmanagern mit anderen Tools

In der heutigen Zeit der häufigen Cyber-Bedrohungen und Datenschutzverletzungen sind Passwort-Manager für Einzelpersonen und Unternehmen von entscheidender Bedeutung. Sie speichern und generieren nicht nur sichere Passwörter, sondern erhöhen auch die Sicherheit und vereinfachen den Zugang zu Online-Konten. Das volle Potenzial von Kennwortmanagern wird erst durch die Integration mit anderen Tools und Diensten ausgeschöpft. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*