HP Envy Pro 6420 (All-in-One-Printer)

Der Farb-Multifunktions-Drucker von HP ist fürs Home-Office oder -Schooling geeignet. Ob er im Alltagstest überzeugen konnte, lesen Sie hier. [...]

Fazit: Ein solides Gerät mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis (c) HP

Das Testgerät kommt in Weiß und wird mit Netzkabel sowie (sehr) kurzer Anleitung für die Inbetriebnahme geliefert. Der Envy Pro 6420 wiegt lediglich 6,16 Kilogramm und kann daher angenehm im Homeoffice auf einen Tisch gehoben werden. Der benötigte Platz beträgt 43,25 × 36,11 × 17,4 Zentimeter (B × T × H). Dank schlichtem, weißen Design integriert sich der All-in-one-Drucker von HP dezent in mein Büro zuhause. Einzig der beleuchtete Ausgabebereich fällt ein wenig auf.

Anschlüsse

Die vorhandenen Anschlüsse sind rasch aufgezählt, denn es finden sich lediglich ein Netz- und ein USB-Kabelanschluss auf der Rückseite. Einen USB-Anschluss für bspw. einen USB-Stick sucht man vergebens. Bei genauem Hinsehen sieht man zudem eine kleine, weiße, Wi-Fi-Taste. Ansonsten gibt es nur noch die Netztaste, mit der das Gerät ein- oder ausgeschaltet wird.

Das HP-Gerät ist Wi-Fi-fähig und so kann kabelungebunden gedruckt werden. Der Hersteller bietet die HP-Smart-Software für PC und mobile Geräte an, doch dazu unter Inbetriebnahme mehr.

Inbetriebnahme

Habe ich mich derart an (Touch-)Displays gewöhnt, um rasch ein Gerät einzurichten und zu bedienen? Das war das erste, woran ich dachte, als ich den Envy Pro 6420 ausgepackt habe und betrachtete. Denn da war keines. Er später, nach dem Einrichten via Software, beginnt ein kleiner Display-Bereich, rechts von der Papierausgabe, zu leuchten.

Das Farbdisplay mit Icons (kein Text) (c) HP

Dank der Software HP Smart, welche sowohl für den Computer als auch für das Handy verfügbar ist, ist der Drucker via Wi-Fi rasch und ohne Probleme eingerichtet.

Hinweis: Die Betriebssystem-Mindestvoraussetzungen sind übrigens für Macs: MacOS Sierra v10.12, macOS High Sierra v10.13, macOS Mojave v10.14, macOS Catalina v10.15; für Windows-Geräte: Windows 10. Der Test wurde mit einem Windows-10-Laptop bzw. einem Android-Smartphone (Android 10) durchgeführt.

Scannen

Als ich drei der gedruckten A4-Seiten via Vorlageneinzug (oben) scannte, hatte das fast etwas hypnotisierendes. Dazu trugen das Geräusch und das faszinierend-langsame Einziehen bei. Für die drei Seiten benötigte der HP Envy Pro 4620 eine Minute. Das liegt über meiner persönlichen Schmerzgrenze, dafür war die Qualität gut.

Mobile Fax

Falls es denn noch jemand verwendet: Per App kann man in der mobilen Version ein mobiles Fax verschicken. Das habe ich mir aber erspart, denn der PCtipp hat seit letztem Jahr kein Faxgerät mehr.

Geschwindigkeit, Lautstärke und Druckqualität

Geschwindigkeit

Wird beispielsweise eine Schwarz-Weiß-Textseite mit einem mittelgroßen schwarzen Kreis gedruckt, wird das Gerät kurz aufgewärmt, danach benötigt der Druck der Schwarz-Weiß-Seite ganze 14 Sekunden, was jetzt nicht überragend, aber für ein Gerät in dieser Preisklasse OK ist.

Im normalen Modus benötigte ein A4-Mischdokument, das nebst Text zwei kleinere Fotos und diverse Farbmuster enthält, 34 Sekunden, was jetzt Ungeduldige nicht vom Hocker reißt, aber durch die viele Farbe noch im Rahmen ist. Der Envy Pro ist ähnlich schnell wie der HP Tango. Es dauert ein paar Sekunden, bis eine Mischseite mit viel Farbe ganz trocken ist.

Wer gerne Fotos druckt: Ein Bild mit der Auflösung 4896 × 3264 Pixeln brauchte ganze 8 Minuten. Da können Sie locker nen Kaffee rauslassen und kurz den Müll rausbringen oder eine Rauchen gehen. Aber im durchschnittlichen Home-Office oder für die Schulaufgaben wird Qualitäts-Fotoprint nicht benötigt.

Eher störend ist, dass das Gerät jedes Mal ein paar Sekunden benötigt, bevor es sich anschickt, zu drucken. Negativ aufgefallen ist, dass der HP-Drucker relativ rasch offline ging. Außerdem stand in der HP-Smart-App mehrfach, Nicht verfügbar, d.h. das Gerät wurde nicht mehr erkannt. Wird der HP neu gestartet, dauert es gute 40 Sekunden, bis der Multifunktions-Drucker bereit ist.

Lautstärke

Vielleicht habe ich mich zu sehr an die Ruhe im Home-Office gewöhnt, aber der HP Envy Pro ist nicht gerade leise beim Drucken. Ungefähr so wie der HP Tango, den ich im Februar 2019 testete.

Wie beim HP Tango kann man Lautstärke der Sound-Effekte beim Envy in der App auf «Leiser Modus» bzw. sanft ändern. Doch sehr leise ist das Gerät damit auch nicht unterwegs.

Im normalen Modus dauerte bei einem Mischdokument, das hauptsächlich aus Text bestand, der Druck einer Seite zwischen 14 und 21 Sekunden. Eine farbige A4-Seite (Foto) benötigte gar 1 Minute und 13 Sekunden. Das ist höchstens mittelmäßig.

Druckqualität

Nach Angaben des Herstellers liegt die Schwarz-Weiss-Druckauflösung bei maximal 1200 × 1200 dpi. Dies gilbt beim Drucken über einen Computer.

Mangels elektronischem Mikroskop wurde ein Schwarz-Weiß-Text-Dokument mit einer Lupen-App per Android-Smartphone genau angeschaut. Bei zehnfacher Vergrößerung ist ein kräftiger Auftrag sichtbar, die Buchstabenränder fransen aus, es hält sich aber gerade noch im akzeptablen Rahmen.

Seitenpreis, Folgekosten und Fazit

Seitenpreis

Eine originale schwarze HP-Druckerpatrone (HP 305 XL Black) kostet derzeit 23 Euro (Stand: 8.1.2021). Damit kann man laut Herstellerangaben nur ca. 240 Seiten drucken. Der Seitenpreis der HP-305-XL-Patrone entspricht somit 9 Rappen. Für eine Schwarz-Weiss-Seite ist das teuer.Zum Vergleich: Beim HP Tango kostete die Druckpatrone zwar 42.- Euro (Stand: Feb 2020), aber damit konnte man laut Hersteller 600 Blatt drucken. Der Seitenpreis betrug 7 Rappen.

Die originale Tri-Colour-Patrone (Cyan/Magenta/Gelb) ist momentan für 13.- Euro zu haben (Stand. 8.1.2021) und druckt laut Hersteller ca. 100 Seiten. Eine Seite kostet somit rechnerisch 13 Cent.

Empfehlung: Der Seitenpreis ist ziemlich hoch. Dieser Drucker ist entweder geeignet für Vieldrucker, dann aber mit einer Instant-Ink-Flatrate (300 Seiten/Monat für 13.95 Euro, Stand: 8.1.2021). Oder für Spardrucker, die mit einem guten Dutzend Seiten monatlich auskommen.

Folgekosten

Wenn man sich für die HP-Instant-Ink-Services registriert, prüft der Drucker automatisch die Tintenfüllstände und bestellt nach Bedarf neue Tinte. In der monatlichen Gebühr sind Tinte, Versand und Recycling inbegriffen.

Es lohnt sich, die Tarife zu vergleichen und sich zu überlegen, wie viele Seiten Papier man pro Monat ca. druckt. Mit dem Gratis-Tarif kann man kostenlos 15 Seiten pro Monat drucken. Gemäß Hersteller kostet allerdings jedes zusätzliche Kontingent von 10-15 Seiten 1 Euro.

Wenn Sie in einem Monat nicht alle im Tarif vorgesehenen Seiten drucken, werden Ihnen diese quasi gutgeschrieben – allerdings bis zum doppelten Seitenkontingent Ihres Tarifs laut Webseite.

Fazit

Negativ aufgefallen ist, dass der HP-Drucker relativ rasch offline ging. Außerdem stand in der HP-Smart-App mehrfach: Nicht verfügbar, d.h. das Gerät wurde nicht mehr erkannt. Tempo und Textdruckqualität konnten gerade noch so überzeugen. Mit 119.- Euro erhalten Sie aber ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis. Darum: knappe vier Sterne.


Mehr Artikel

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

News

KI ist das neue Lernfach für uns alle

Die Mystifizierung künstlicher Intelligenz treibt mitunter seltsame Blüten. Dabei ist sie weder der Motor einer schönen neuen Welt, noch eine apokalyptische Gefahr. Sie ist schlicht und einfach eine neue, wenn auch höchst anspruchsvolle Technologie, mit der wir alle lernen müssen, sinnvoll umzugehen. Und dafür sind wir selbst verantwortlich. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*