HP forscht am energieneutralen Rechenzentrum

HP forscht an einem Rechenzentrum, dessen externe Energiebilanz über den Tag hinweg gleich sein soll. Das HP Net-Zero Rechenzentrum setzt dabei auf lokale, erneuerbare Energiequellen für Stromversorgung und Kühlung. [...]

Darüber hinaus werden die Prozesse und Arbeitslasten soweit möglich flexibel über den Tag umverteilt. Ziel ist es, den Energieverbrauch zeitlich mit der Produktion erneuerbarer Energien zu koordinieren. Als Testeinrichtung dient HP das Rechenzentrum der HP Labs in Palo Alto, Kalifornien. Messungen und Berechnungen hätten HP zufolge ergeben, dass der Energieverbrauch insgesamt um 30 Prozent niedriger ausfällt als bei herkömmlichen Rechenzentren. Die Abhängigkeit vom traditionellen Stromnetz sinkt laut einem Forschungsbericht der HP Labs (Towards the Design and Operation of Net-Zero Energy Data Centers, Palo Alto 2012) um 80 Prozent.
„Das Net-Zero Rechenzentrum hat nicht nur zum Ziel, den Einfluss von IT auf die Umwelt zu minimieren“, sagt Cullen Bash, Interimsdirektor der Sustainable Ecosystems Research Group, HP Labs. „Durch die Verringerung der Stromkosten und die größere Unabhängigkeit von den lokalen Stromnetzen verbessern wir die Einsatzmöglichkeiten von IT weltweit.“ Davon würden nicht nur Unternehmen profitieren, sondern auch die Bevölkerung in Regionen der Welt, die bislang aus Kostengründen kaum Zugang zu IT hatte.
Die Basis für das Net-Zero Rechenzentrum schafft eine in vier Module gegliederte Architektur, die Energiebedarf, Kühlungsressourcen und die Auslastungsplanung des Rechenzentrums an die gegebenen Bedingungen anpasst. Durch das Zusammenspiel dieser Module können beispielsweise in einem Rechenzentrum, das über eine Photovoltaik-Anlage verfügt, terminunabhängige Arbeitsprozesse in die Mittagszeit verlagert werden, wenn besonders viel Solarstrom verfügbar ist.
Das Vorhersagemodul nutzt eine Analysesoftware, um Kosten und Verfügbarkeit wichtiger Ressourcen im Voraus zu berechnen – wie zum Beispiel die verfügbare erneuerbare Energie und den Bedarf für den IT-Betrieb. Über das Planungsmodul können Unternehmen die Auslastung des Rechenzentrums mit der Verfügbarkeit erneuerbarer Energien koppeln: Je mehr Strom aus erneuerbaren Quellen vorhanden ist, desto mehr Prozesse werden abgewickelt.
Durch das Ausführungsmodul können in Echtzeit die Auslastung und der Energieverbrauch des Rechenzentrums an aktuelle Bedingungen angepasst werden. Das Verifizierungs- und Auswertungsmodul wiederum identifiziert Diskrepanzen zwischen dem vorgesehenen Plan und den tatsächlich ausgeführten Arbeitsprozessen und versucht diese zu beseitigen.
HP führt die Entwicklung des Net-Zero Rechenzentrums weiter fort. Dabei setzen die Entwickler auf die enge Zusammenarbeit mit den Entwicklungsabteilungen der HP Moonshot Lab Initiative und des HP EcoPOD im Discovery Lab in Houston. (pi/rnf)

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