HP streicht mindestens 450 Stellen in Deutschland

Diese Stellenkürzung sei der erste von zwei Schritten im Rahmen konzernweiter Maßnahmen, sagte der Geschäftsführer von Hewlett-Packard (HP) in Deutschland, Volker Smid. Inwieweit in einem zweiten Schritt weitere Stellen im Dienstleistungsbereich wegfallen, soll noch geprüft werden. [...]

Dies werde einige Wochen in Anspruch nehmen, sagte Smid. HP beschäftigt in Deutschland zurzeit 10.300 Mitarbeiter, davon 4.000 in Böblingen bei Stuttgart. Der Personalabbau in Deutschland solle möglichst sozialverträglich gestaltet werden, sagte Smid. Einige Mitarbeiter sollen über Ausbildungsmaßnahmen in neue Positionen gebracht werden. Außerdem seien Programme für ein freiwilliges Ausscheiden aus dem Unternehmen geplant.
„Betriebsbedingte Kündigungen planen wir zurzeit nicht“, sagte der Manager. Der Großteil des Stellenabbaus soll bis Ende 2013 erfolgen. Die Geschäftsleitung in Böblingen traf am Donnerstag mit den Vertretern des Betriebsrats im Wirtschaftsausschuss zusammen. Weitere Gespräche mit dem Gesamtbetriebsrat sind in der nächsten Woche geplant.
HP hat bereits im Mai beschlossen, bis 2014 weltweit 27.000 Stellen zu streichen. Dies wurde kürzlich auf 29.000 erhöht. Hintergrund ist eine allgemeine Flaute im PC-Geschäft wegen der weltwirtschaftlichen Unsicherheiten und der steigenden Beliebtheit von Tablet-Computern und Smartphones. Hinzu kommen widersprüchliche Entscheidungen im Management. Der von SAP gekommene kurzzeitige Konzernchef Léo Apotheker wollte sich vom PC-Bereich trennen und stattdessen auf Software setzen. Dieser Kurs wurde inzwischen wieder revidiert. Im vergangenen Geschäftsquartal schrieb der Branchenprimus einen Verlust von unterm Strich 8,9 Milliarden Dollar.
Das Unternehmen mit Sitz in Palo Alto steht nach Daten der Marktforschungsfirma Gartner nur noch knapp an der Spitze der PC-Hersteller. Der chinesische Aufsteiger Lenovo ist den Amerikanern bei den Stückzahlen dicht auf den Fersen. Im zweiten Kalenderquartal hielt HP demnach einen Marktanteil von 14,9 Prozent (runter von 16,9 Prozent); Lenovo verbesserte sich auf 14,7 Prozent (von 12,7 Prozent). In Deutschland hat der US-Konzern die Führungsposition laut Gartner bereits verloren und ist auf Rang drei hinter Acer und Lenovo zurückgefallen.
HP stellt nicht nur Computer und Drucker her, sondern bietet auch eine große Bandbreite von Software-Lösungen an, etwa für die Cloud, also die Bereitstellung von IT-Diensten aller Art über das Internet. Zur Lage des Unternehmens in Deutschland sagte Smid, HP sei „sehr fest und solide aufgestellt“.

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