Open-Source-OS als Windows-Alternative: Huaweis MateBook-Laptops werden über den Onlineshop des chinesischen Herstellers jetzt auch mit Linux-Betriebssystem angeboten. [...]
Huawei bietet seine schlanken MateBook-Laptops jetzt auch mit vorinstalliertem Linux-Betriebssystem an. Als Distribution kommt dabei das chinesische Deepin zum Einsatz, das mit einer modernen Optik und Debian-Basis aufwartet. Derzeit sind die Linux-Modelle ausschliesslich für den Heimatmarkt über den offiziellen Onlineshop des Herstellers erhältlich.
Huaweis Linux-Sortiment setzt sich aus den 13-Zoll- und 14-Zoll-Varianten des MateBooks sowie dem Top-Modell MateBook X Pro zusammen. Während die Hardware-Ausstattung der Linux-Laptops identisch mit den Windows-Pendants ist, fällt der Preis aufgrund der weggefallenen Lizenzgebühren geringer aus.
Bei dem vorinstallierten Deepin handelt es sich um eine seit 2004 entwickelte Linux-Distribution, die mit einer hauseigenen Desktop-Umgebung, dem sogenannten Deepin Desktop Environment (DDE), daherkommt. Selbiges setzt auf das Qt 5 Toolkit, das etwa auch in KDE Plasma zum Einsatz kommt. Das übrige Betriebssystem nutzt als technologische Basis indessen Debians Unstable-Entwicklungszweig.
Die Deepin-Bedienoberfläche besitzt eine moderne Aufmachung, die in der vordefinierten Konfiguration mit dem mittigen Anwendungs-Dock ein wenig an Apples macOS erinnert. In den Einstellungen lässt sich die Aufmachung des Systems den eigenen Vorlieben anpassen. Als vorinstallierte Anwendungen sind bei Deepin neben dem Chrome-Browser und Thunderbird unter anderem die WPS-Office-Suite sowie zahllose selbst entwickelte Tools mit an Bord. Zusätzliche Software kann über den eigens aufgesetzten App-Store hinzugefügt werden.
Open Source als Ausweg
Nachdem der chinesische Hersteller aufgrund des anhaltenden Handelskonflikts zwischen den USA und China schon bei seinem neuen Smartphone-Flaggschiff Mate 30 Pro auf Google-Apps verzichten muss, sucht Huawei nun offenbar nach Mitteln, um die Abhängigkeit von US-amerikanischen Unternehmen abzumildern. Sollte sich der Konflikt zwischen Washington und Peking weiter zuspitzen, könnte der Hersteller schnell von technologischen Partnern wie Microsoft, Intel und Co. abgeschnitten werden. Mit Linux als Desktop-Betriebssystem wäre dann immerhin der Software-Support für die MateBooks gesichert. Wie dieser Umstieg allerdings bei der hauptsächlich Windows gewohnten Käuferschaft ankommen würde, steht auf einem anderen Blatt.
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