Huawei hat Probleme, fehlende Apps von Google auf den eigenen Smartphones zu ersetzen. Gegenüber der "Financial Times" hat der Konzern zugegeben, dass die Sanktionen, die von den USA aufgrund von Spionagevorwürfen verhängt wurden, Huawei durch das Fehlen dieser Apps in Zukunft schweren Schaden zufügen können. [...]
„Nach der Verhängung der Sanktionen konnten wir einige Alternativen für unsere Funktionen finden. Aber die größte Herausforderung sind Services, die Google betrieben hat. Wir können weiterhin die Android–Plattform verwenden, da sie Open Source ist, aber wir können nicht die entsprechenden Apps darauf betreiben“, meint Joy Tan, Vizepräsidentin für Public Affairs bei Huawei in den USA.
Momentan können bestehende Modelle von Huaweis Smartphones aufgrund einer vorläufigen Ausnahme bei den Sanktionen noch Apps wie Google Maps oder den Google Play Store verwenden, jedoch ist das bei neuen Modellen nicht mehr der Fall. Zwar hat sich laut Huawei im vergangenen Jahr trotz der Sanktionen der Umsatz um 27 Prozent gesteigert, doch aufgrund der fehlenden Anwendungen bestehen Sorgen über den künftigen Erfolg.
„Es gibt so viele Android–User in Europa und in Südostasien, die sehr stark an Apps von Google gewöhnt sind“, gibt Tan zu bedenken. Huawei arbeitet an einem eigenen Betriebssystem namens „Harmony“, um Android zu ersetzen und auf dem die neuen Apps laufen sollen. Jedoch ist dieses System laut Tan noch lange nicht bereit.
US-Regierung verweigert Verhandlungen
In den USA versucht Huawei momentan, mit der Regierung über eine Erlaubnis zu verhandeln, weiterhin technische und digitale Ausstattung kaufen zu dürfen, die für die nationale Sicherheit nicht relevant sind. Jedoch hat der Konzern noch kein einziges Treffen mit US-Präsident Donald Trump oder der Regierung erreicht. Stattdessen verlässt sich Huawei auf die Unterstützung von US-Kunden und auch von Google selbst, um auf die Regierung Einfluss zu nehmen.
Be the first to comment