Konzern kauft bis zu 40 Prozent mehr Produkte aus Taiwan und setzt auch auf Outsourcing. [...]
Der chinesische Telekommunikationsriese Huawei http://huawei.com verlangt von seinen Backend-Partnern in Taiwan von Ende 2019 bis Mitte 2020 gesteigerten Kapazitäts-Support, um für 5G-Smartphones bereit zu sein. Zu diesem Zweck sollen für die Tochtergesellschaft HiSilicon chipbasierte Lösungen zur Unterstützung von Sub-6-GHz und mmWave gefunden werden. Hierzu hat HiSilicon von den Partnern in Taiwan den Kauf von Test-Equipment für mmWave angefordert. Die Bestellungen von Huawei an die Taiwan-Partner sind im bisherigen Jahr 2019 im Vergleich zu 2018 insgesamt um 30 Prozent gestiegen.
Auslagern klar definieren
Da HiSilicon „fabless“ ist, also keine eigene Herstellung hat, wird die Produktion von Chips für 5G-Smartphones nach Taiwan outgesourced. „Es ist bei Firmen wichtig, dass die Kernkompetenzen richtig genutzt werden. Wenn ein Unternehmen Bereiche hat, auf denen sein Fokus nicht liegt, die aber für die Qualität der Dienstleistung wichtig sind, kann man durchaus an Outsourcing denken. Hier ist es aber von größter Bedeutung, die Qualität von Produkten und Dienstleistungen zu kontrollieren. Die größte Herausforderung sind die Schnittstellen, diese müssen ganz genau definiert werden. Unternehmen müssen klar darlegen, was sie brauchen, welche Leistungen sie erwarten. Nur so können sie erkennen, ob ein Partner die richtigen Kompetenzen hat“, sagt Franz Gober, Experte für Organisationsentwicklung.
Bei Huaweis Backend-Partnern in Taiwan handelt es sich um Siliconware Precision Industries (SPIL) und King Yuan Electronics (KYEC). KYEC soll schon im ersten Quartal 2019 seine Produktionskapazität um 20 bis 30 Prozent steigern. „Der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer müssen so eng wie möglich zusammenarbeiten, Qualitätskontrolle muss Vorrang haben. Deswegen muss auch schon in der Ausschreibung klar sein, ob der Partner die richtigen Kompetenzen hat, man sollte hier nicht nur auf den besten Preis und die meiste Produktion achten“, rät Gober.
Hitziger Konkurrenzkampf
Huaweis Taiwan-Partner haben in ihrem Bereich jedoch auch Konkurrenz. Zwei weitere Firmen in Taiwan, Jiangsu Changjiang Electronics Technology und Tongfu Microelectronics, wollen HiSilicon Berichten zufolge auch 5G-Chips anbieten. Das könnte für SPIL und KYEC in den Verhandlungen zum Problem werden. „Konkurrenz ist für den Markt gut, wenn dadurch die Qualität von Produkten und Leistungen erhöht wird. Es besteht natürlich auch die Gefahr von Preis-Dumping, aber deshalb sage ich ja: Genaue Definition von Anforderungen und Qualitätskontrolle sind hier entscheidend“, meint Gober.
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