Huawei Watch GT 3 Pro (43 mm) im Test

Huawei hat am Mittwoch in Mailand seine neue Smartwatch vorgestellt – die Watch GT 3 Pro. [...]

Das Frauenmodell der Huawei Watch GT 3 Pro (Quelle: Huawei)

Lieferumfang: Die Smartwatch kommt in einer hübschen weißen Box, die nebst der Uhr eine Ladeschale, eine kurze Schnellstartanleitung, eine Garantiekarte sowie eine Setup-Karte mit QR-Code enthält. Selbst ein Minischraubenzieher ist im Lieferumfang. Das ist auch gut so, denn selbst der kleinste Schraubenzieher in meinem Haushalt wäre zu grob gewesen, um die zierlichen Schrauben zu drehen.

Mit dem mitgelieferten Schraubenzieher konnte rasch ein Zwischenstück des Armbands entfernt werden und das Band passte anschließen auch für mein schmales Handgelenk. Falls Sie kräftigere Arme haben: Es befanden sich außerdem drei Ersatzstücke in der Packung.

Lieferumfang in der Box der Watch GT 3 Pro Quelle: cma/PCtipp.ch/Screenshot

Optik / Gehäuse / Display

Huawei hatte schon bei der Huawei Watch GT 3 die Optik eleganter werden lassen. Beim Pro-Modell wird das weiterhin durchgezogen. Von der GT-3-Pro-Version gibt es je eine Männer- und eine Frauenversion. Beide gibt es entweder mit 43-Millimeter- oder 46-Millimeter-Gehäuse.

Die Optik gefällt schon mal Quelle: Huawei

Zum Display: Die Auflösung des AMOLED-Farb-Touchdisplays entspricht der GT-3-Version: 466 × 466 Bildpunkte. Inhalte sind auf dem Farbdisplay angenehm zu lesen.

Wie bei der Watch GT 3 gibt’s zwei Tasten, eine davon eine drehbare Lünette Quelle: Huawei

Auf der rechten Seite finden sich zwei Tasten: oben eine drehbare Krone und unten eine längliche Taste. Auch Lautsprecher und Mikrofon sind hier zu finden. Unter der Haube läuft das Huawei-Betriebssystem HarmonyOS.

Wir konnten die Frauenversion testen – und zwar die Edelvariante mit weißer Keramik für Eur. 599.–. Sie wirkt klassisch-elegant, aber ohne Bling-Bling, was gefällt. Die goldenen Ornamente am Displayrand und rund um die Krone sind dezent, wirken allerdings ein klein wenig billig. Gehäuse und Armband fühlen sich jedoch hochwertig verarbeitet an.

Statt des Keramikarmbands gibt es auch ein Lederarmband, mit dem man 100 Euro günstiger kommt. Die Gehäusedicke des Testgeräts beträgt wieder rund 1,1 Zentimeter, die GT-3-Pro-Version ist aber mit 54 Gramm (ohne Armband) etwas schwerer (Watch GT 3: 42,6 g). Verbunden wird die Uhr ebenfalls via Bluetooth.

Die Watch GT 3 Pro hat einen Verschluss, der seitlich durch Drücken geöffnet wird Quelle: cma/PCtipp.ch

Neu ist der Verschluss. Trägt man die Uhr, drückt man an der Handgelenkunterseite beidseitig entlang des Armbands, um den Verschluss zu öffnen. Um ihn wieder zu verschließen, wird jede Seite separat eingeklickt. Nachdem ich das Armband gekürzt hatte, saß es satt und dennoch bequem.

Sensor auf der Rückseite Quelle: cma/PCtipp.ch

Inbetriebnahme / Uhr-Betriebssystem

Inbetriebnahme

Via Play Store oder Apple Store lädt man wie gewohnt die App Huawei Health (AndroidiOS ) herunter und meldet sich dort mit der Huawei ID an. Mit einem Android-11-Gerät klappte das via Bluetooth recht zackig.

Beim Redaktions-iPhone (iOS 15.4) gestaltete sich die Kopplung schwieriger. Die GT 3 Pro war einfach nicht auffindbar. Zum Glück kann man einen QR-Code scannen, den man sich auf der Uhr anzeigen lassen kann, was nach drei Versuchen schließlich klappte.

In der App sehen Sie (rechts), dass die Watch GT 3 Pro gekoppelt ist Quelle: Screenshots/PCtipp.ch

HarmonyOS

Dass das chinesische Unternehmen Huawei seit Jahren mit dem US-Embargo zu kämpfen hat, ist nicht neu. Da dies Google-Dienste betrifft, setzt Huawei seit der Watch 3 (Pro) von 2021 auf das hauseigene Betriebssystem HarmonyOS (Test Huawei Watch 3 Pro).Von HarmonyOS merkt man glücklicherweise nicht so viel. Wer zuvor schon einmal eine Smartwatch von Huawei verwendet hat, wird damit gut klarkommen.

Bluetooth-Anrufe, smarte Benachrichtigungen und Musiksteuerung

Bluetooth-Anrufe und smarte Benachrichtigungen

Wenn Smartphone und Uhr via Bluetooth gekoppelt sind, können Sie Anrufe über die Uhr entgegennehmen oder abweisen. Dank Lautsprecher und Mikrofon, die bei der GT 3 Pro verbaut sind, können Sie direkt via Uhr telefonieren. Die Lautstärke wird via Krone eingestellt.

Das Handy befand sich in einem anderen Raum; im Test war die Verständlichkeit dennoch einwandfrei. Selbst als ich den Arm weiter weg hielt oder bewegte bzw. den Arm baumeln ließ und in der Wohnung herumlief, wurde die Telefonverbindung vom anderen Sprachteilnehmer als «sehr gut» attestiert.

Während eines Anrufs war die Verständlichkeit via Uhr sehr gut Quelle: cma/PCtipp.ch

Wie von Huawei-Smartwatches gewohnt, können Sie sich nach Wunsch außerdem über eingehende Nachrichten, E-Mails, Kalenderereignisse oder Social-Media-Aktivitäten informieren lassen.

Musiksteuerung

Nebst Wetterinfo finden Sie mit einem Wisch auf der GT 3 Pro die Musiksteuerung Quelle: cma/PCtipp.ch

Übrigens kann via Uhr auch Musik auf dem Handy gesteuert werden. Alternativ ist es, wie bei der GT 3 auch, möglich, Musik lokal zu speichern.

Fitness-Modi und GPS

Wie bei der Watch GT 3 gibt es eine Fülle an Trainingsmodi, bei der GT 3 waren es über 100 Trainingsmodi. Rasch via (untere) Taste gestartet, finden Sie beispielsweise Laufen (Indoor und Outdoor), Gehen (Indoor und Outdoor), Velofahren (auch beides), Schwimmen, (beides), Tauchgang, Driving Range, Seilspringen, Wandern, Trail-Lauf, Skifahren, Snowboarden, Langlaufen, Rudergerät und Freies Training. Weitere Trainings können hinzugefügt werden (z.B. HIIT, Pilates, Boxen oder Karate; selbst Bogenschiessen ist dabei).

Des Weiteren können Sie sich Laufkurse und Trainingspläne anzeigen lassen. In der App sehen Sie wie gewohnt oben Anzahl Schritte etc. im oberen Bereich, darunter Trainingsdaten.

Aufgezeichnetes Gehen-Training in der Huawei-Health-App (Android) Quelle: Screenshots/PCtipp.ch

Integriertes GPS

Auch die Pro-Version besitzt das integrierte GPS-Modul und unterstützt so die Satellitensysteme Galileo, Beidou, GPS, GLONASS und QZSS. Die GPS-Ortung ist noch immer nicht die Schnellste, funktioniert aber zuverlässig.

Draußen findet die GT 3 Pro das GPS-Signal zwar gemütlich, aber zuverlässig Quelle: cma/PCtipp.ch

Neu kann man zu seinen bereits aufgezeichneten Trainingsdaten (in der App) eine dynamische Verfolgung starten. Die Musik dazu fand ich zwar etwas übertrieben, es ist aber trotzdem unterhaltsam und interessant, da Details wie Anzahl Schritte pro Minute oder die Herzfrequenz angezeigt werden. Das gab es allerdings auch schon bei der Watch GT 3.Auch Mondphasen sowie Infos zu Sonnenauf- und -untergangszeiten sind übrigens auf der Uhr verfügbar.

Auch Details zu Mondphasen gibt’s Quelle: cma/PCtipp.ch

Gesundheitsfunktionen

Wie bei der GT 3 können Sie mit dem Pro-Modell Gesundheitsdaten wie den Herzschlag, Puls, Schlaf, SpO2 (Blutsauerstoffgehalt), Ihren Stresslevel und die Körpertemperatur messen. Bei der Schlaferkennung war ich bei der GT 3 nicht zufrieden. Hier hat Huawei nachgebessert und war teilweise erstaunlich präzise, was Einschlafzeitpunkt, Schlafdauer oder -qualität angeht.

Die Schlaferkennung wurde definitiv besser Quelle: cma/PCtipp.ch

Zykluskalender

Interessant könnte der Zykluskalender sein. Wer dies in einer App gespeichert haben möchte, hat hier diverse Möglichkeiten: Nebst Beginn und Ende kann man Details angeben zu: Krämpfe (Intensität), sexuelle Aktivität, Stimmung sowie körperliche Symptome (z.B. Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Schmerzen im Bauchbereich etc.). Auch fruchtbare Tage werden angezeigt und man kann seine Flüssigkeitszufuhr erfassen.

Akkulaufzeit, Preis und Verfügbarkeit sowie Fazit

Akkulaufzeit

Traditionell hat das 43-Millimeter-Modell eine geringere Akkulaufzeit als die größere Uhr. Bei Huawei ist es meist eine Woche beim kleineren Modell, bei der großen Uhr hält der Akku i.d.R. 14 Tage durch. Letzteres kann ich nicht beurteilen, doch bei der «kleinen» machte der Akku erst nach 8,5 Tagen schlapp und musste auf die Ladeschale. Dies bei konstanter Bluetooth-Verbindung und smarten Benachrichtigungen.

Preise und Verfügbarkeit

Die Huawei Watch GT 3 Pro ist ab 18. Mai in der Größe 46 mm ab 369 Euro (Fluoroelastomer und Leder, UVP) bzw. 499 Franken (Titanium, UVP) erhältlich.

In der Größe 43 mm ist die Smartwatch ab Juni ab 499 Euro (Leder, UVP) bzw. 599 Euro (Ceramic, UVP) erhältlich.

Fazit

Huawei hat es geschafft, ihre sportliche Uhr auch optisch für Frauen interessant zu machen. Auch das kleinere Modell bietet die vielen Trainingsmodi, wie bei Huawei üblich, das integrierte GPS, smarte Benachrichtigungen, Bluetooth-Anrufe, Schlafanalyse und Temperaturmessung.

Das Uhrenbetriebssystem HarmonyOS hat sich nicht negativ bemerkbar gemacht, die Uhr war sowohl mit einem Android-Gerät als auch einem iPhone koppelbar.

Mich persönlich reut die geringere Akkulaufzeit ein klein wenig, doch gut eine Woche ist dennoch ordentlich. Dafür passt die Uhr für schmale Handgelenke und die Touchbedienung ist auch auf dem kleineren Farbdisplay sehr angenehm. Der Preis ist eher hoch für eine Huawei-Smartwach, was aber an der Keramikverarbeitung bzw. am Keramikarmband liegt.

Mit Lederarmband kommt man gleich 100 Euro günstiger. Dennoch bekommt man für die rund 600 Franken (UVP) bei der Huawei Watch GT 3 Pro ordentlich viel für sein Geld.

*Claudia Maag ist Autorin bei PCtipp.ch


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*