Huawei Watch GT Runner (46 mm) im Test

Huawei hat nebst der Watch GT 3 Pro auch noch eine günstigere Smartwatch für Joggerinnen und Jogger im Sortiment. Ob die Läuferuhr unseren Joggingmuffel zum Laufen brachte, lesen Sie hier. [...]

Huawei Watch GT Runner (Quelle: Huawei)

Nachdem ich kürzlich die Watch GT 3 Pro getestet habe, haut mich die Watch GT Runner optisch natürlich nicht gerade vom Hocker. Allerdings ist das Wearable für Laufbegeisterte mit 38,5 Gramm (ohne Armband) erstaunlich leicht, was einen fast vergessen lässt, dass man eine Smartwatch trägt. Für jene mit schmalen Handgelenken wie meins: Es gibt die GT Runner nur mit 4,6 Zentimeter-Gehäuse (1,43 Zoll). Das Wearable ist in Schwarz oder Grau verfügbar. 

Größen- und Stilvergleich Watch GT Runner (links) und Watch GT 3 Pro (rechts)
Quelle: cma/PCtipp.ch

Das AMOLED-Display löst mit 466 × 466 Pixeln auf. Auch hier finden Sie rechts zwei Tasten, oben mit drehbarer Krone. Die Kronen-Taste fühlt sich nur halbwegs wertig verarbeitet an. Zwischen den beiden Tasten sind zwei Vertiefungen für Mikrofon bzw. Lautsprecher vorhanden. 

Die Antenne ist im Uhrensteg versteckt. Dieses Design verringert laut Huawei das Gewicht und erhöht gleichzeitig die GPS-Leistung
Quelle: Huawei/Screenshot/PCtipp.ch

Oben und unten wird das Display von einer recht auffälligen und eckigen Halterung positioniert. Laut Huawei handelt es sich um ein Floating-Antenna-Positionierungsdesign. Die Antenne wird durch ein Faserverbundmaterial geschützt und im Uhrensteg versteckt.

Die Optik: Nun, die ist Geschmackssache.

Lieferumfang und Inbetriebnahme

Die GT Runner kommt in einer schwarzen Box und im Lieferumfang befindet sich nebst Smartwatch eine Ladeschale, eine kurze Schnellstartanleitung, eine Garantiekarte sowie ein Ersatzarmband.

Auch hier gibt’s eine magnetische Ladeschale, Kurzanleitungen und ein Ersatzarmband
Quelle: cma/PCtipp.ch

Inbetriebnahme:

Via Play Store oder Apple Store lädt man wie gewohnt die App Huawei Health (AndroidiOS ) herunter und meldet sich dort mit der Huawei ID an. Mit einem Android-11-Gerät klappte das via Bluetooth tipptopp. Auch mit der GT Runner bemerkt man von Huaweis hauseigenem Uhrenbetriebssystem, HarmonyOS, nicht viel, jedenfalls nichts Negatives. Wer zuvor schon einmal eine Smartwatch von Huawei verwendet hat, wird damit gut klarkommen.

Bluetooth-Anrufe und Musiksteuerung

Wie beim Pro-Modell kann man via Bluetooth über die Uhr telefonieren. Die Lautstärke wird via Krone eingestellt. Jedoch: Während die Rückmeldung zur Anrufqualität via Uhr bei der GT 3 Pro bestens war, fanden beide Gesprächsteilnehmerinnen, dass die Stimme des jeweils anderen etwas hohl klang und als wie weit weg empfunden wurde.

Sie können Bluetooth-Anrufe auf Ihrem Telefon direkt via Uhr entgegennehmen und darüber telefonieren
Quelle: cma/PCtipp.ch

Während des Sports können Sie auch mit dieser Smartwatch aus dem Hause Huawei Musik steuern. Wie bei der GT 3 oder der GT 3 Pro können Sie entweder Musik lokal speichern oder Musik auf dem Handy steuern. Wie das funktioniert, ist hier erklärt.

Gesundheit und Fitness/Running

Gesundheit

Das Herzfrequenzmodul und der KI-Algorithmus wurden aktualisiert bzw. verbessert
Quelle: Huawei

TruSeenTM 5.0+:
Das Herzfrequenzmodul wurde laut Huawei aktualisiert. Es umfasst acht kreisförmig angeordnete Fotodioden plus zwei verschiedene Lichtquellen. Letztere liegen in einer gebogenen Glaslinse, was das Tragen nach eigenen Angaben angenehmer machen und Lichteinfall von außen verringern soll. Zudem wurde der KI-Algorithmus verbessert, um Rauschen effektiver herauszufiltern.

Das Hardware-Upgrade der Watch GT Runner bietet laut Hersteller eine «deutlich verbesserte Herzfrequenzmessung», selbst bei hochintensivem Intervalltraining (HIIT).

Fitness

Die GT Runner bietet diverse Trainings wie Gehen, (Indoor und Outdoor), Radfahren (Indoor und Outdoor), Schwimmen (Indoor und Outdoor), Seilspringen, Bergwandern, Trail-Lauf, Triathlon oder Ruder-Ergometer. Auch ein benutzerdefiniertes Training kann erstellt werden.

Für Schwimmer: Auch hier ist der Huawei-Modus zum Trocknen an Bord.

Während des Trainings «Gehen»
Quelle: cma/PCtipp.ch

Running

Um die Erwartungshaltung von Beginn weg realistisch zu halten: Ich hasse Joggen. Darum kann ich hier nicht mit zahlreichen, stundenlangen, hügeligen etc. Joggingrouten aufwarten und gescheit über Laufstatistiken bzw. Laufentwicklung palavern.

Für ambitionierte Hobbyläuferinnen und -läufer:  Es gibt ein Laufprogramm von Huawei, namens TruSport. Damit informiert Sie die GT Runner über Lauffähigkeitsindex, Trainingsbelastung und Laktatschwellen-Herzfrequenzdaten.

Was mich hingegen bei der GT Runner interessierte: Das Wearable verfügt über einen KI-Lauftrainer. Dieser erstellt persönliche Laufpläne und passt Trainingsstrecken dynamisch an. Allerdings ist der KI-Lauftrainer derzeit nur in Englisch verfügbar, andere Sprachen sollen aber folgen. Wenn Sie also (auch) ein Laufmuffel sind, dann lohnt sich ein Versuch damit, um sich zu überwinden.

Bei mir hat es jedenfalls zumindest ansatzweise funktioniert. Nachdem ich das erste Run/Walk-Einstiegstraining (einfachste Stufe, wirklich «bubiliecht») absolviert hatte, ging ich abends eine knappe halbe Stunde joggen – was wirklich etwas heißen will.

Musikhören und integriertes GPS: Zum Glück funktionierten während des Joggens die Musiksteuerung tadellos und auch die (zugegeben bescheidene) Joggingroute wurde ohne Lücken aufgezeichnet.

Integriertes GPS, Navigation

Auch die GT Runner bietet integriertes GPS. Bis auf einmal wurde das GPS-Signal immer zuverlässig gefunden. Es kann wie bei anderen Huawei-Smartwatches ungefähr eine Minute dauern, bis das Signal gefunden wird und Sie ein Training bzw. die Aufzeichnung starten können. Die Streckenaufzeichnungen waren stets lückenlos. Die GT Runner fiel hier nicht negativ auf.

Man kann seine Lieblingsstrecken teilen und wie beim Pro-Modell einmal aufgezeichnete Routen mit der dynamischen Verfolgung anschauen.

Die GT Runner bietet ebenfalls die Rückkehrfunktion, die Sie nach Hause lotst.

Die Rückkehrfunktion lotst Sie bei Bedarf nach Hause
Quelle: cma/PCtipp.ch

Akkulaufzeit und Fazit

Akkulaufzeit

Der Hersteller gibt die Akkulaufzeit für dieses Gerät mit bis zu 2 Wochen an. Das schaffte sie im Test nicht ganz, sie lag bei gut eineinhalb Wochen. Dies bei fast konstanter Bluetooth-Verbindung, smarten Benachrichtigungen und zweimaligem kurzem Telefonieren.

Fazit

Die GT Runner bietet für rund 300 Euro zahlreiche Trainingsfunktionen, integriertes GPS, smarte Benachrichtigungen, Bluetooth-Anrufe und Schlafanalyse. Für Läufer und jene, die es werden möchten, sind einerseits der KI-Lauftrainer mit persönlichen Laufplänen und andererseits das Laufprogramm von Huawei, TruSport, mit Lauffähigkeitsindex, Trainingsbelastung und Laktatschwellen-Herzfrequenzdaten interessant.

Das Uhrenbetriebssystem HarmonyOS hat sich nicht negativ bemerkbar gemacht, die Uhr war sowohl mit einem Android-Gerät als auch einem iPhone koppelbar.

Abstriche muss man meiner Meinung nach bei der Optik, auch etwas bei der Verarbeitung und der Audioqualität bei Bluetooth-Anrufen machen, außerdem ist der KI-Lauftrainer derzeit nur in Englisch verfügbar.

*Claudia Maag ist Autorin bei PCtipp.ch


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