Hybrides Arbeiten bedarf neuer Wege für die Zusammenarbeit

Die Pandemie hat deutlich unter Beweis gestellt, dass viele Mitarbeiter im Home Office mindestens genauso produktiv arbeiten und engagiert sind wie im Büro. [...]

Der Übergang zu einer hybrid-arbeitenden Belegschaft ist nicht frei von Risiken (c) pixabay.com

Die langfristigen Auswirkungen der COVID-19Pandemie auf die Arbeitswelt lassen sich noch nicht vollständig abschätzen, es ist aber heute schon absehbar, dass mehr Flexibilität und hybride Arbeitsmodelle künftig eher die Norm als die Ausnahme bilden werden. Unternehmen sehen sich dadurch allerdings mit einer neuen Herausforderung konfrontiert: wie können sie sicherstellen, dass alle Mitarbeiter, unabhängig von ihrem Standort, die gleichen Informationen und Möglichkeiten erhalten. Abhilfe können neue Richtlinien und technologische Lösungen schaffen.

Die Pandemie hat deutlich unter Beweis gestellt, dass viele Mitarbeiter im Home Office mindestens genauso produktiv arbeiten und engagiert sind wie im Büro. Dementsprechend geben in einer aktuellen Citrix-Studie auch 90 Prozent der befragten Digital Natives an, dass sie in Zukunft weiterhin teilweise oder ausschließlich Zuhause arbeiten möchten. Und auch die deutschen Führungskräfte sehen die Vorteile einer flexiblen Arbeitsumgebung für ihre jüngeren Mitarbeiter: in ihren Augen ist sie besser für deren Produktivität (49 Prozent), Kreativität (48 Prozent) und das Wohlbefinden (46 Prozent) geeignet als nur das Büro oder das eigene Zuhause. Diese Flexibilität wird in Zukunft auch eine größere Rolle dabei spielen, Mitarbeiter an ein Unternehmen zu binden oder neue Talente zu rekrutieren.

Der Übergang zu einer hybrid-arbeitenden Belegschaft ist allerdings nicht frei von Risiken. Derzeit arbeiten vielerorts alle Mitarbeiter noch unter denselben Voraussetzungen: Sie sitzen Zuhause vor dem Computer, verständigen sich mit Kollegen auf digitalen Wegen und haben die gleichen Möglichkeiten, an Projekten mitzuarbeiten oder sich bei Diskussionen einzubringen. Ermöglichen Organisationen in Zukunft aber hybride Arbeitsmodelle, wird ein Teil ihrer Belegschaft weiterhin alleine Zuhause sitzen, während der andere Teil sich persönlich im Büro begegnet. Es wird an den Führungskräften liegen, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, die allen Mitarbeitern eine konsistente, integrative und gleichberechtigte Erfahrung ermöglichen und niemanden aufgrund seines Standorts benachteiligen. Nur so können Unternehmen und Arbeitnehmer auch tatsächlich von den Vorteilen flexibler Arbeitsmodelle profitieren.

Klare Regeln für das Miteinander

Dafür sollten zum einen Richtlinien implementiert werden, die die Zusammenarbeit von Home-Office– und In-Office-Arbeitern regeln. So kann festgelegt werden, dass Meetings weiterhin als Videokonferenz stattfinden müssen, in die sich jeder einzeln einwählt, damit alle die gleichen Chancen haben, sich zu beteiligen. Ergebnisse und Erkenntnisse, die sich aus dem Gespräch mit Kollegen vor Ort ergeben, sollten auch immer dokumentiert und mit anderen Teammitgliedern geteilt werden, damit alle über denselben Wissenstand verfügen. Für Manager ist es außerdem wichtig, dass sie regelmäßig mit den Mitarbeitern kommunizieren, die sie nicht mehr täglich im Büro sehen, um Probleme oder Schwierigkeiten frühzeitig zu erkennen und Hilfestellung geben zu können. Weiter müssen sich auch schauen, dass sie allen Mitarbeitern ungeachtet ihrer Location neue Perspektiven und Einsatzmöglichkeiten eröffnen, beispielsweise durch die Zusammenarbeit an neuen Projekten oder durch Weiterbildungsmaßnahmen.

Austausch von Dokumenten und Zusammenarbeit über einen digitalen Arbeitsplatz

Um eine Spaltung zwischen den Angestellten vor Ort und Zuhause zu verhindern, benötigen Unternehmen für hybrides Arbeiten aber auch Technologien, die effektiv die gleichen Bedingungen für alle schaffen. Ein digitaler Workspace bietet beispielsweise eine gemeinsam nutzbare und transparente Umgebung, in der alle Teammitglieder gleichermaßen Zugriff auf Anwendungen und Informationen erhalten und zusammen an Aufgaben und Projekten arbeiten können.

Darüber hinaus lassen sich hier Anwendungen realisieren, die auf die jeweiligen Bedürfnisse des Unternehmens abgestimmt sind. Das kann eine App sein, über die Teams vereinbaren, wie sie konkret in einer hybriden Umgebung zusammenarbeiten wollen, wie sie zum Beispiel Dokumente miteinander teilen oder welche Kollaborationstools eingesetzt werden, um gleichzeitig an Dokumenten zu arbeiten. In einem digitalen Workspace per App können auch die Arbeiter im Büro organisiert werden, indem angezeigt wird, wer an welchen Tag vor Ort sein wird, oder indem Konferenzräume für persönliche Teammeetings oder Kundengespräche gebucht werden.

Chancengleichheit für alle schaffen

Jetzt, da sich die COVID-19Pandemie langsam ihrem Ende nähert und das Leben sich normalisiert, müssen Unternehmen entscheiden, wie in Zukunft bei ihnen gearbeitet werden soll. Ihre Mitarbeiter haben davon eine klare Vorstellung: mehr Flexibilität, vor allem bei ihrem Arbeitsort. Wer weiterhin als attraktiver Arbeitgeber gelten möchte, muss ausloten, inwieweit dies möglich ist und die Voraussetzungen schaffen, die keinen Mitarbeiter, ob im Büro oder Zuhause, benachteiligen. Führungskräfte müssen sorgfältig planen, um mögliche Stolperfallen bei dem Übergang zu einem hybriden Arbeitsmodell zu vermeiden und allen Mitarbeitern den gleichen Zugang zu Informationen, Chancen und Trainings zu ermöglichen, damit sie weiterhin innovativ, kreativ und produktiv zum Erfolg beitragen können.

*Wolfgang Mayer ist Country Manager Österreich von Citrix.


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