Kunden mit VMware-basierten HCI-Systemen im produktiven Einsatz haben im Grunde drei Möglichkeiten: Sie können in den sauren Apfel beißen, bei VMware bleiben und weiterhin die neuen höheren Preise zahlen, sie können zu einer anderen Appliance eines HCI-Anbieters mit einem integrierten Stack wechseln oder sie können zu einer alternativen Software-definierten Lösung wechseln. [...]
Vor kurzem haben die drei führenden Server-OEMs Dell, Lenovo und HPE ihre zuvor ausgelaufenen Verträge mit VMware verlängert, damit sie weiterhin Hyperconverged-Systeme und Server mit vorinstalliertem VMware-Stack verkaufen können. Dies scheint ein notwendiger Schritt für diese OEMs zu sein, da sie keine eigenen Hypervisoren haben, mit denen sie ihre HCI-Lösungen bündeln können. Wenn auch jüngst auf der HPE Discover etwas von einer KVM-basierten Eigenentwicklung aus dem Hause HPE die Rede war, die auf Anwendungsfälle in Enterprises und Rechenzentren abzielt. Broadcom hatte nach der Übernahme von VMware das Lizenzmodell für VMware-Produkte geändert und dadurch effektiv die Preise erhöht. Für Kunden, die nach der Übernahme von VMware durch Broadcom und der sukzessiven Preiserhöhung aktiv nach Alternativen gesucht hatten, ist das keine gute Nachricht. Kunden mit Anwendungsfällen für Edge-Daten oder KMU bezahlen seitdem für solche integrierten HCI-Lösungen mehr. Darüber hinaus zweifeln viele Kunden nach der Übernahme an zukünftigem Support für VMware und weitere Produktentwicklungen. Beides sind kritische Faktoren für weitere Investitionen in HCI. Viele Kunden suchen seitdem aktiv nach Alternativen für ihre Edge-Daten- und KMU-Anwendungsfälle.
HCI-Markt wächst weiter
Der Markt für Hyperconverged Infrastructure ist Gartner zufolge in den letzten zehn Jahren kontinuierlich gewachsen und wächst weiterhin. Entsprechend gibt sehr viele aktive Installationen im Markt und sowohl die OEMs als auch Broadcom/VMware sind motiviert, diese aktiven Deals nach dem Auslaufen der aktuellen Verträge zu verlängern. Doch der Markt ist bereits in Bewegung geraten und Wettbewerber im Markt wollen nun die Gunst der Stunde nutzen, um End-of-Life-Server mit ihren eigenen Installationen abzulösen. Und viele Kunden sind nach der Preiserhöhung offen für alternative Lösungen und sehen sich aktiv danach um. Dies betrifft generell alle Branchen und Unternehmensgrößen, doch speziell viele KMU. Und im Bereich Edge-Computing insbesondere die, die mit hyperkonvergenten Systemen kleinere Zweigstellen abdecken.
Kunden haben generell drei Alternativen
Kunden mit VMware-basierten HCI-Systemen im produktiven Einsatz haben im Grunde drei Möglichkeiten: Sie können in den sauren Apfel beißen, bei VMware bleiben, sich dem neuen Lizenzmodell anpassen und weiterhin die neuen höheren Preise zahlen. Alternativ können sie zu einer anderen Appliance eines HCI-Anbieters mit einem integrierten Stack wechseln. Das kann etwas günstiger sein. Drittens, können Kunden die Gelegenheit nutzen und zu einer alternativen Software-definierten Lösung wechseln. Solche Lösungen sind bereits erhältlich und können sowohl direkt auf neuen oder vorhandenen Servern installiert werden. Sie umfassen einen Hypervisor, ein fortschrittliches virtuelles Netzwerk und eine Speichersoftwareschicht. Analysten und Marktbeobachter sehen bereits einen deutlichen Anstieg der Nachfrage nach solchen Speicher- und Rechenarchitekturen.
Wie positionieren sich Wettbewerber am Markt, um VMware Marktanteile streitig zu machen?
Für Konkurrenten von VMware ist dies eine erstklassige Gelegenheit, Kunden zu gewinnen, die Alternativen für ihre End-Of-Life-HCI-Systeme suchen. Gartner schätzt, dass VMwares Konkurrenten ihren Marktanteil von derzeit 30 Prozent auf 60 Prozent im Jahr 2029 erhöhen werden. Eine vielversprechende Option sind ein Software-definierte Lösungen, die direkt auf neuen oder vorhandenen Servern installiert werden können. Diese Lösungen bieten somit nicht nur Optionen für Kunden, sondern auch für Hardware-Partner, die mit einem günstigerem Software-Stack niedrigere Paketpreise anbieten könnten. Entsprechende Partnerschaften gibt es bereits, beispielsweise zwischen StorMagic und HPE sowie Lenovo. Vergleicht man die Preislisten, so lässt sich hier einiges an Budget einsparen. Im Direktvergleich zwischen VMware und StorMagic können Kunden allein bei der Software bis zu 62 Prozent Lizenzkosten einsparen.
* Tobias Pföhler ist Regional Sales Manager für die DACH-Region bei StorMagic.
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