Hyperkonvergente Infrastrukturen: Die Evolution im Rechenzentrum ist im vollen Gange

Hyperkonvergente Infrastrukturen (HCI) vereinen Server, Storage, Netzwerk und Virtualisierung in einer Appliance und verändern so das traditionelle Rechenzentrum. Um aber vom Einsatz solcher Hyper-Converged-Infrastructure-Systeme zu profitieren, müssen Sie einige Dinge beachten. [...]

Bis zum Jahr 2019 erwarten die Analysten von IDC und Gartner ein durchschnittliches Wachstum von 60 Prozent jährlich im Markt für hyperkonvergente Systeme. Während es zu Beginn in den meisten Fällen vielen Unternehmen darum ging, die Technologie hinter dem Thema Hyperkonvergenz zu verstehen, zeichnen sich mittlerweile zunehmend konkrete Projekte ab.
Veränderung des Infrastrukturmarktes
Hyperkonvergente Systeme werden den Infrastrukturmarkt in Zukunft grundlegend verändern. Allerdings wird es eine Weile dauern, bis alle Einzelsysteme, Anwendungen und konvergente Infrastrukturen in den heutigen Rechenzentren ersetzt sind. Der wesentliche Vorteil der zentralen, vereinfachten Verwaltung der Systeme ist zugleich eine der größten Herausforderungen in den IT-Abteilungen, die heute oftmals noch in den getrennten Fachbereichen Virtualisierung/Compute, Netzwerk und Speicher organisiert sind.
Einfache Verwaltung und hohe Skalierbarkeit
Hyperkonvergente Lösungen lassen sich deutlich einfacher verwalten und sind hoch skalierbar. Denn konvergente Systeme wie vBlock, FlexPod oder Computacenter BloCC-Lösungen bestehen aus Standardkomponenten von Server, Netzwerk und Speicher. Alle diese Elemente bringen einen Elementmanager mit und werden dann über eine Overlay-Systemmanagement-Komponente zum Anwender hin abstrahiert.
Bei hyperkonvergenten Systemen lassen sich die externen Speichersysteme durch einen Verbund von direkt angeschlossenen Speicherkomponenten (distributed Direct Attached Storage – DAS) ersetzen. Zusätzlich wird die gesamte Administration und Verwaltung der Systeme in ein Managementwerkzeug verlagert. Bei einigen Herstellern ist das ein spezifisches Tool, bei anderen Bestandteil des HyperVisor-Managements. Neben den administrativen Einsparungen werden durch den Wegfall von Speichersystemen sichtbar positive Effekte beim Platz-, Strom- und Kühlbedarf im Rechenzentrum realisiert.
Betriebsorganisation ist größte Herausforderung
Die größte Herausforderung für IT-Abteilungen liegt in der Betriebsorganisation. Denn neben der voranschreitenden Automatisierung des IT-Betriebes liefern HCI-Systeme einen technischen Beschleuniger auf dem Weg hin zu einer integrierten IT-Organisation. HCI-Systeme lassen sich nur noch zentral von einem IT-Team betreiben. Daher wird die Einführung sicherlich nicht völlig geräuschlos ablaufen. Am Ende profitieren Unternehmen aber von erheblichen Effizienzgewinnen und einem weiterentwickelten IT-Team.
Tipps für eine erfolgreiche Einführung einer hyperkonvergenten Infrastruktur

  • Informieren Sie sich über die Technologie im Allgemeinen und ausgewählte Anbieter im Speziellen.
  • Verlassen Sie sich nicht auf die Hersteller alleine, sondern nutzen Sie die herstellerübergreifende Erfahrung von Systemhäusern.
  • Suchen Sie nach Use Cases im Unternehmen.
  • Prüfen Sie die Anpassungsfähigkeit der IT-Organisation oder nutzen Sie HCI als Beschleuniger für organisatorische Anpassungen.
  • Bringen Sie die Experten aus den Bereichen Compute/Virtualisierung, Netzwerk und Speicher in einem zunächst virtuellen Team zusammen.
  • Erstellen Sie einen Proof of Concept.
  • Denken Sie an die Schnittstellen zu Ihren bestehenden IT-Prozessen (Monitoring, Backup und Recovery sowie IT-Sicherheit).
  • Realisieren Sie Use Case für Use Case und geben Sie der IT-Organisation Zeit, sich in ihrer neuen Rolle zu finden.

In nahezu allen Anwendungsszenarien einsetzbar

Hyperkonvergente Systeme stellen eine gute Alternative zu traditionellen Rechenzentrumsarchitekturen dar. Sie spielen vor allem im Bereich der virtualisierten x86-Umgebung eine wichtige Rolle. Die Abbildung nicht virtualisierter Applikationen wie physischer und spezieller Workloads wie beispielsweise Mainframe liegen dagegen nicht im Anwendungsspektrum von HCI-Infrastrukturen.
HCI-Systeme sind auch ein evolutionärer Schritt hin zu „Composable Infrastructures“ und Software Defined Anything (SDx). HCI-Systeme lassen sich nach Angaben der Hersteller in fast allen Anwendungsszenarien einsetzen. Allerdings hat Computacenter in den letzten beiden Jahren vornehmlich Projekte in den Bereichen DMZ, Außenstellen, VDI und LifeCycle im Rechenzentrum durchgeführt.

* Ulf Schade ist Solution Manager im Bereich Dynamic Datacenter und Data Management bei Computacenter.

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