I-New nimmt Südamerika ins Visier

Der Mattersburger Software-Entwickler I-New hat in Südamerika einen Großauftrag von Virgin Mobile an Land gezogen und eine komplette Mobilfunkplattform für Südamerika entwickelt, die I-New für Virgin betreiben wird. Start in Kolumbien ist am 1. Dezember. [...]

„Nächstes Jahr werden wir Brasilien mit Virgin Mobile ausrollen“, kündigte CEO und Firmengründer Peter Nussbaumer am Donnerstag an. „Virgin will in Südamerika in acht bis zehn Ländern auf den Markt gehen“, erklärte Hauptaktionär Thomas Polak, der über seine Mirabeau-Privatstiftung knapp 41 Prozent der Anteile an der I-New Unified Mobile Solutions AG hält. Zur Mirabeau-Stiftung gehört auch die Alizee Group. An der Alizee Bank sei die Stiftung seit einem Dreiviertel Jahr nicht mehr beteiligt, sagte Polak, der seit Juni 2011 an I-News beteiligt ist. CEO Nussbaumer selbst hält knapp 21 Prozent an dem Unternehmen.
An seiner Geschäftsidee hat auch der frühere Telekom-Austria-Chef Boris Nemsic Gefallen gefunden – er ist vor kurzem über seine TT Beteiligungs GmbH mit 8,25 Prozent bei I-News eingestiegen und soll demnächst auch in den Aufsichtsrat einziehen. Das Geschäftsmodell: I-News bietet virtuellen Netzwerkbetreibern (MVNO) die Software-Basis als „MVNO in a box“-System an und betreibt das System auch für den Kunden, wenn gewünscht. Das Besondere daran, so Nussbaumer, seien die geringen Kosten für den Kunden. Die initiale Investition für den virtuellen Mobilfunkanbieter betrage nur wenige hunderttausend Euro. Schon ab 10.000 Kunden sei es möglich, das Business profitabel zu betreiben.
Die burgenländische Software-Schmiede – zwei Drittel der insgesamt rund 60 Mitarbeiter sitzen in Mattersburg – schreibt derzeit jährlich „eine kleine schwarze Null“, so Nussbaumer. Man wachse aber rasant, ergänzte Polak: „Wir haben letztes Jahr 4,2 Millionen Umsatz gehabt, was schon ein Wachstum von 30, 40 Prozent war – und wir werden heuer knapp verdoppeln. „Virgin habe in Lateinamerika auch die bevölkerungsreichen Länder Brasilien und Mexiko im Visier. „In Brasilien rechnet man mit zehn Millionen Subscribern, Pi mal Daumen“, so Nussbaumer. Auch Afrika sei als Markt interessant geworden, sagte Polak. „Ich glaube, man kann noch die nächsten fünf bis zehn Jahre investieren. Momentan fahren wir viel zu schnell, als dass wir ans Bremsen denken könnten. Und irgendwann wird uns der Cashflow auch einholen, wenn die ersten Projekte, die jetzt laufen, immer mehr abwerfen.“


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