IBM-Erfinder brechen zum 25. Mal in Folge US-Patentrekord

Seit einem Vierteljahrhundert ist IBM das Unternehmen, das mit den meisten erteilten Patenten die Rangliste des US-Patentamts anführt. Auch 2017 haben IBM-Erfinderinnen und Erfinder mit 9.043 erteilten US-Patenten wieder einen Rekord aufgestellt. [...]

Die 15 Unternehmen mit den meisten Patenten im Jahr 2017.
Die 15 Unternehmen mit den meisten Patenten im Jahr 2017.

Seit 1993 wurden IBM mehr als 100.000 US-Patente zugesprochen. An der Patentrekordzahl von 2017 waren mehr als 8.500 Forscher, Entwickler, Wissenschaftler und Designer aus 47 US-Bundesstaaten und 47 Ländern beteiligt.
„In den letzten 25 Jahren hat IBMs führende Rolle bei der Patenteinreichung die Art und Weise verändert, wie die Welt mit zentralen Errungenschaften der IT umgeht,“ sagt Ginni Rometty, IBM Chairman, President und CEO. „Heute adressieren fast die Hälfte unserer Patente Fortschritte auf Gebieten wie KI, Cloud, IT-Sicherheit, Blockchain und Quantum Computing. Sie zielen alle darauf ab, unseren Kunden dabei zu helfen, kluge Geschäftsentscheidungen zu treffen.“
Das wurde 2017 patentiert (einige Beispiele)
Mehr und mehr Unternehmen nutzen Cloud-Umgebungen für ihr Geschäft. IBM-Erfinder haben 2017 über 1.900 US-Patente auf diesem Gebiet erhalten – inklusive einem Patent, das unstrukturierte Daten über globale oder lokale Ereignisse nutzt, um Prognosen für Cloud-Ressourcen zu erstellen. Das System kann Datenquellen – egal ob News Feeds, Netzwerkstatistiken, Wettervorhersagen oder Aussagen in sozialen Medien – überwachen und so feststellen, wo und wie Cloud-Ressourcen eingesetzt werden müssen, um den zukünftigen Bedarf besser abzudecken.
Ein anderes Patent adressiert eine der momentan noch existierenden Einschränkungen für die Interaktion zwischen KI und Nutzer – die fehlende personalisierte Ansprache. Unter den industrieweit führenden KI-Patenten von IBM Erfindern befindet sich auch eines, mit dessen Hilfe eine KI die Sprachgewohnheiten ihres Gegenübers analysieren und spiegeln kann, um so dem Gespräch einen persönlicheren Ton zu geben. 
IBM Erfinder haben darüber hinaus 1.200 US-Patente zum Thema IT-Sicherheit erhalten. Darunter befindet sich eines für eine Technologie, die es einer KI ermöglicht, Hacker auf Webseiten zu locken oder in einen E-Mail-Austausch zu verwickeln, der ihre Ressourcen verbraucht und ihre Angriffe ins Nichts laufen lässt. Damit können die Gefahren von Phishing- Mails und anderen Angriffen reduziert werden. 
IBM-Experten haben auch eine Reihe von Erfindungen auf aufkommenden Feldern wie Quantum Computing eingebracht. Darunter ein Ansatz, um Datenerfassung und -speicherung – auch bekannt als „signal readout fidelity“ – zu verbessern. Dieser Ansatz kann zu einer besseren Effizienz der Komponenten führen, die notwendig sind, um einen Quantencomputer zu bauen. 
Weitere Themen von IBM-Patenten aus 2017 betrafen beispielsweise  
· ein maschinenlernendes System, das im Notfall automatisch die Kontrolle zwischen einem selbstfahrenden Auto und seinem Passagier wechseln kann. 
· ein Ansatz, der Blockchain-Technologie dazu verwendet, um die Anzahl der notwendigen Schritte bei Transaktionen zwischen verschiedenen auch unbekannten Geschäftspartnern ohne Einbindung eines so genannten Clearing-Houses zu reduzieren.
· eine Technik, die automatisch ort- und zeitabhängige Sicherheitsanpassungen für mobile Endgeräte vornehmen kann: Wenn beispielsweise ein Mobiltelefon in Norddeutschland für Anrufe verwendet wird, während sein Eigentümer sich im Süden aufhält, könnten die Sicherheitsmaßnahmen automatisch verstärkt werden, weil das Gerät möglicherweise entwendet wurde.
Der diesjährige Meilenstein baut auf mehr als 105.000 US-Patenten auf, die zwischen 1993 und 2017 IBM Erfinder zugesprochen bekommen haben. Darunter waren Erfindungen zur Sicherung von Kreditkarten-Transaktionen, Orientierungshilfen mit RFID für sehbehinderte Personen, die weltweit schnellsten Supercomputer oder Erdbebensensoren.
Weitere Infos und Listings zum Thema US-Patente finden sich auf der Website der IFI CLAIMS Patent Services. Für Europa ist übrigens das Europäische Patentamt (engl. European Patent Office – EPO) zuständig.


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