IBM mit mehr Gewinn trotz schwachem Geschäft

Ein schwaches Geschäft mit Großrechnern und die schwindende Nachfrage aus China bereitet dem IT-Konzern IBM Kopfzerbrechen. [...]

Der Umsatz der Amerikaner sackte im abgelaufenen Quartal überraschend stark um 4 Prozent auf 23,7 Mrd. Dollar (17,48 Mrd. Euro) ab, wie IBM in der Nacht zum Donnerstag mitteilte. Der Gewinn stieg indes um 6 Prozent auf 4 Mrd. Dollar.

IBM hat damit zu kämpfen, dass klassische Technik zunehmend durch Software ersetzt wird. Das lange erfolgsverwöhnte US-Unternehmen stellt sein Angebot bereits zunehmend darauf ein. Zuletzt ließ der Bedarf in den großen Schwellenmärkten stark nach. Der Umsatz in Brasilien, Russland, Indien und China ging um 15 Prozent zurück. Bei den Schwellenländern insgesamt sei China für die Hälfte des Rückgangs allein verantwortlich, teilte IBM mit. Das Wachstum im kommunistischen Lieblingsmarkt kapitalistischer Firmen kam zuletzt wegen der anstehenden Wirtschaftsreformen ins Stocken. Eine rasche Erholung erwartet IBM nicht. „Was die Wachstumsmärkte betrifft, müssen wir mit der Entwicklung in China noch ein paar Quartale leben müssen“, sagte Finanzchef Mark Loughridge. Die IBM-Titel gaben in Frankfurt am Donnerstag zu Handelsbeginn gut sechs Prozent nach.

Analysten bemängelten, dass IBM trotz eines großen Auftragsbestands im Dienstleistungsgeschäft die Scharte im Rechnerbereich nicht auswetzen könne. „Wir erkennen nicht, dass der Auftragsbestand sich in nennenswerte Umsätze verwandelt“, kritisierte Josh Olsonvon von Edward Jones. „Die Hardware-Sparte ist wohl etwas, woran sie arbeiten müssen.“ Sein Kollege Brian Marshall von ISI warnte, die Zeit zweistelliger Gewinnzuwachsraten neige sich bei „Big Blue“ langsam zu Ende.

Finanzchef Loughridge suchte die Gemüter zu beruhigen. Zum kommenden Jahreswechsel werde sein Haus besser abschneiden. Im zweiten Halbjahr 2014 werde das Hardware-Geschäft wieder mehr Gewinn abwerfen und sich im Gesamtjahresvergleich stabil entwickeln. Sobald in China Klarheit über die ökonomischen Pläne bestehe, würden die Schwellenländer in der zweiten Jahreshälfte wieder Wachstumsraten von um die 5 Prozent liefern. (apa)


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