Die Wiederwahl von US-Präsident Barack Obama führen Analysten auch auf seinen perfekten Internet-Wahlkampf zurück - und davon will der Computerriese IBM lernen. [...]
Obama sei es gelungen, mit seinen Online-Kampagnen nicht Zielgruppen, sondern gezielt Individuen anzusprechen. So beschreibt jedenfalls Teddy Goff, digitaler Wahlkampfleiter des ersten schwarzen Präsidenten der USA, das Erfolgsrezept.
„Mit den zur Verfügung stehenden Wählerdaten wurden jeden Abend 66.000 Simulationen durchgeführt. So konnte im Voraus berechnet werden, wer einen der heiß umkämpften Staaten gewinnen wird. Diese Daten konnten dann in Echtzeit dafür verwendet werden, um das Marketingbudget in einer perfekten Social Media-Kampagne zu verwenden“, sagte Goff vor Journalisten in Wien im Rahmen einer IBM-Veranstaltung. Der Erfolg gab ihm Recht: Das Wahlkampfteam konnte online fast 700 Mio. Euro an Spenden einsammeln, mehr als 45 Millionen potenzielle Wähler waren auf Facebook registriert.
Goff betonte die Unterschiedlichkeit des Wahlkampfes im Jahr 2008 und 2012. 2008 habe es defacto weder Facebook noch Twitter noch Smartphones gegeben. Mit welchen digitalen Mitteln der Wahlkampf 2016 bestritten werde lasse sich daher heuer noch schwer sagen. Aber eines sei klar: Mit der Macht der Bürger steige auch deren Verlangen nach Mitpartizipation in der Politik, so Goff.
IBM Österreich-Chefin Tatjana Oppitz schloss daraus, dass Soziale Netzwerke kein „Spielzeug“ seien, sondern „neue Fertigungslinien“. „Für Unternehmen, die hier Schritt halten wollen, gibt es an den Themen Big Data, Social Business, Mobility und Cloud kein Vorbeikommen mehr“, so Oppitz.
Unser Interview mit Goffs Kollegen, Obamas Chef-Datenanalysten Rayid Ghani, finden Sie hier. (apa/rnf)
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