Icahn-Klage: Dell-Übernahme unter schlechtem Stern

Im Übernahmekampf um den PC-Hersteller Dell greift Großaktionär Carl Icahn zu juristischen Mitteln. Der Milliardär reichte am Donnerstag eine Klage bei Gericht ein, mit der er den geplanten Kauf des US-Konzerns durch den Gründer Michael Dell torpedieren will. Inzwischen wurde auch die Hauptversammlung auf 12. September verschoben. [...]

Der Gerichtshof von Delaware soll nach dem Willen Icahns unter anderem Änderungen verbieten, die Dell im Vorfeld der Aktionärsabstimmung am 2. August vorgeschlagen hatte. Ein Dell-Sprecher wollte die Klage nicht kommentieren.

Am Freitag findet die außerordentliche Hauptversammlung des PC-Herstellers statt. Die Aktionäre sollen dabei über die rund 24 Mrd. Dollar schwere Kaufofferte von Michael Dell entscheiden.

Ein Sondergremium des Konzerns hatte es bereits am Mittwoch abgelehnt, wie von Dell beantragt die Abstimmungsregeln für Aktionäre zu ändern. Damit könnte er für sein Vorhaben nicht genügend Stimmen bekommen. Insider hatten berichtet, sollten die Regeln nicht geändert werden, halte Dell seinen Plan für gescheitert. Der Firmengründer will zusammen mit der Beteiligungsgesellschaft Silver Lake die Macht im Konzern übernehmen. Die Gruppe kritisiert, dass Enthaltungen vieler Aktionäre als Gegenstimmen gewertet werden. Dell und Silver Lake bieten Aktionären zurzeit 13,75 Dollar je Aktie an.

Dell will sein vor rund drei Jahrzehnten gegründetes Unternehmen von der Börse nehmen und in Ruhe sanieren. Dagegen hat sich aber Widerstand formiert, allen voran von Icahn, der selbst Übernahmepläne hat. Der weltweit drittgrößte PC-Hersteller kämpft angesichts des Booms bei Tablets und Smartphones mit rückläufigen Umsätzen. Die neuen Märkte werden von Apple und Samsung dominiert.
UPDATE: Michael Dell soll Insidern zufolge sein Angebot aufgebessert haben – Und zwar um eine Sonderdividende von 13 Cent pro Anteilsschein. Durch das neue Angebot kommt es jetzt zu einer weiteren Verzögerung. Eigentlich hätten die Dell-Aktionäre am Freitag in Texas über das Kaufangebot abstimmen sollen. Die neue Hauptversammlung ist nun aber für den 12. September angesetzt. (apa/rnf)


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