Österreich liegt mit seinem Computerführerschein ICDL weltweit auf Platz zwei. Bei den OCG Impulse 2025 wurden nun die besten Schulen für ihr Engagement in der digitalen Bildung geehrt. [...]
Der Computerführerschein bleibt eine zentrale Säule digitaler Bildung in Österreich. Mit über 10.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern jährlich und einer beeindruckenden Durchdringungsrate von fast zehn Prozent der Bevölkerung bestätigt die ICDL-Zertifizierung ihren hohen Stellenwert für Schulen, Wirtschaft und Verwaltung. Bei den OCG Impulse 2025 wurden nun die erfolgreichsten Schulen ausgezeichnet.
Die ICDL-Zertifikate sind ein weltweit anerkannter, vergleichbarer Standard und decken den gesamten Digitalen Kompetenzrahmen (DigComp) der EU und Österreichs auf Kompetenzstufe 3 ab. „Der Bedarf an digitalen Kompetenzen ist heute größer denn je. Speziell für die Wettbewerbsfähigkeit eines Hochlohnlandes wie Österreich ist informatisches Grundwissen unverzichtbar. Die effiziente Nutzung von Computern wird in der Wirtschaft längst vorausgesetzt“, so OCG-Präsident Wilfried Seyruck. Demensprechend würdigte er auch jene rund 130 Direktorinnen und Direktoren, Programmverantwortlichen und Lehrkräfte aus über 50 ICDL-Schulen, die bei der Ehrung in der OCG-Zentrale in der Wiener Wollzeile dabei waren. Denn sie seien entscheidend daran beteiligt, dass Österreich mit rund 900.000 ICDL-Zertifikaten seit 1997 – das entspricht einer Durchdringungsrate von knapp 10 Prozent der Gesamtbevölkerung – weltweit auf dem ausgezeichneten zweiten Platz liegt.
Kontinuierliche Kompetenzerweiterung
Die Bedeutung einer modernen, innovativen und zukunftsorientierten IT-Bildung unterstrich auch Bildungsminister Christoph Wiederkehr in seiner Rede: „Unsere Gesellschaft entwickelt sich immer weiter und das immer schneller. Digitales Wissen ist daher heute neben Lesen, Schreiben und Rechnen die vierte unverzichtbare Grundkompetenz. Sie muss von allen Schülerinnen und Schülern erlernt werden, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. Daher möchte ich heute danke sagen: zu den Lehrkräfte, den Direktorinnen und Direktoren, der OCG und allen weiteren Beteiligten, die den ICDL vorantreiben.“
Neben den Schulen wurden auch die Stadt Wels und die Webster Vienna Private University für ihr Engagement ausgezeichnet. Die Stadt Wels ist mittlerweile ein eigenes ICDL-Testcenter und hat bereits 30 Mitarbeiter ausgebildet. Die Webster University wird das KI-Modul bei ihren Studierenden breit ausrollen. Dass es heute ein KI-Modul gibt, ist ein schlagkräftiger Beleg dafür, dass das Tool ICDL in den letzten Jahren kontinuierlich weiter entwickelt und an die veränderten wirtschaftlichen sowie technologischen Rahmenbedingungen angepasst wurde.
IT-Offensive für Zukunftsthemen
Während in den Anfangsjahren Anwenderkenntnissen wie Datenbankanwendungen, Tabellenkalkulationen oder Bildbearbeitung gelehrt wurden, werden mittlerweile auch Fähigkeiten in Remote Working, Robotik, Künstlicher Intelligenz oder Cyber Security zertifiziert. Letzteres war auch Thema des hochaktuellen Impulsvortrags „Pigs and Passwords: Social Engineering und technische Erpressung“ von Edgar Weippl, Vizedekan am Institut für Informatik der Universität Wien. In seiner Präsentation verband er die Denkweise von Hackern mit Angriffen auf KI-Systeme und zeigte Wege zu widerstandsfähigeren IT-Systemen auf – etwa robuste Trainingsverfahren, Datenvalidierung oder die Erkennung subtiler Manipulationen. „Cyber Security wird in Zukunft einen noch höheren Stellenwert als heute haben“, betonte OCG-Präsident Wilfried Seyruck. „Daher war es eine absolut richtige Weichenstellung, dieses Zukunftsthema als eigenes Zertifikat in ganz Österreich anzubieten. Auch in den nächsten Jahren werden wir aktuelle relevante IT-Themen rasch in den ICDL integrieren und haben uns zum Ziel gesetzt, weitere ICDL-Partner zu gewinnen. Seit 2021 ist es uns bereits gelungen, über 100 neue Schulen für den ICDL zu gewinnen.“

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