IFC und das Telecom Infra Project wollen die Konnektivität in Schwellenländern verbessern

Die International Finance Corporation (IFC) und das Telecom Infra Project (TIP) haben eine Partnerschaft geschlossen, die darauf abzielt, in unterversorgten oder nicht angeschlossenen Gebieten den Aufbau neuer und kostengünstigerer Mobilfunknetze zu beschleunigen. [...]

Nach Angaben der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) machen allein die Preise für mobile Sprach- und Datendienste (ohne Geräte) in den am wenigsten entwickelten Ländern immer noch bis zu 12 Prozent des monatlichen Bruttonationaleinkommens pro Kopf aus. Die Erschwinglichkeit ist aber entscheidend für die Breitbandanbindung. (c) Pixabay

Während die Konnektivität das Leben der Menschen in den Industrieländern bereits verändert hat, muss die ihr zugrunde liegende Infrastruktur weltweit zur Verfügung gestellt werden, damit mehr Menschen an digitale Dienste angeschlossen werden können. Nach Angaben der UN-Breitbandkommission ist fast die Hälfte (46,5 Prozent) der Weltbevölkerung noch immer nicht an das Internet angeschlossen. Trotz der zunehmenden Verfügbarkeit preiswerterer Technologien hat die Branche oft Schwierigkeiten, angemessene Verbindungen in Gebieten bereitzustellen, in denen der Business Case nicht so solide ist. Selbst bei denjenigen, die Zugang haben, verhindern Bandbreitenbeschränkungen, dass viele Nutzer die Vorteile der Konnektivität voll ausschöpfen können. Die Pandemie und ihre sozioökonomischen Folgen haben die Dringlichkeit koordinierter Maßnahmen zwischen allen Beteiligten der Branche und in allen Regionen deutlich gemacht.

Breitband vielerorts unerschwinglich

In vielen Teilen der Welt sind Breitbandanschlüsse nach wie vor unerschwinglich. Nach Angaben der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) machen allein die Preise für mobile Sprach- und Datendienste (ohne Geräte) in den am wenigsten entwickelten Ländern immer noch bis zu 12 Prozent des monatlichen Bruttonationaleinkommens pro Kopf aus. Die Erschwinglichkeit ist aber entscheidend für die Breitbandanbindung.

Der Übergang zu offenen und disaggregierten Netzen soll nun die Erschwinglichkeit verbessern und zu einem dynamischeren Ökosystem in der Lieferkette mit neuen Technologieanbietern beitragen, was die Geschäftsrisiken verringern und letztlich eine größere Auswahl und Flexibilität beim Netzausbau ermöglichen soll.

Digitale Kluft schließen

Die TIP-Gemeinschaft und die IFC kooperieren nun, um die Einführung von Network as a Service (NaaS)-Lösungen zu beschleunigen. Diese sollen innovative Technologien und Geschäftsmodelle, gemeinsam genutzte aktive und passive Infrastrukturen und niedrigere Kosten nutzen, um die digitale Kluft insbesondere in Schwellenländern zu schließen. TIP wird eng mit der IFC zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die finanzielle, ökologische und soziale Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle beim Aufbau der digitalen Infrastruktur spielt. Die IFC wird den Teilnehmern der TIP NaaS Solutions Group ihre Strukturierungskapazitäten und ihre Erfahrung bei Investitionen in solchen Sektoren in Schwellenländern zur Verfügung stellen.

„Die IFC begrüßt die Partnerschaft mit TIP, um gemeinsam an der Entwicklung und Finanzierung praktischer Lösungen zu arbeiten, die eine weitere Vernetzung in den Schwellenländern ermöglichen. Innovation ist notwendig, um die Rentabilitätsschwelle beim Netzausbau zu senken, die Erschwinglichkeit zu erhöhen und die digitale Kluft zu verringern, und NaaS kann in dieser Hinsicht eine wichtige Rolle spielen. TIP bietet ein einzigartiges Forum für Geldgeber, politische Entscheidungsträger, Betreiber und andere Interessengruppen der Branche, um die Entscheidungsfindung und Problemlösung im Zusammenhang mit der aktuellen Herausforderung der Erschwinglichkeit zu unterstützen“, sagte German Cufre, Global Manager für Telekommunikations-, Medien- und Technologieinvestitionen bei IFC.

„Wir freuen uns über die Zusammenarbeit von IFC und TIP, denn es braucht mehr als nur Technologie, um Konnektivitätsprobleme rund um den Globus zu lösen. Die IFC bringt ihr umfassendes Fachwissen in den Bereichen Projektfinanzierung, Unternehmensführung und operative Strukturierung in das Telecom Infra Project und unsere NaaS Solutions Group ein, was dazu beitragen wird, unsere Bemühungen mit der breiteren Investitionsgemeinschaft in Einklang zu bringen“, sagte Attilio Zani, Executive Director des Telecom Infra Project. „Insbesondere für NaaS werden IFC und TIP neue Ansätze für die Investorengemeinschaft entwickeln, um ihnen dabei zu helfen, den großen adressierbaren Markt zu erschließen, der durch die Einführung des NaaS-Geschäftsmodells entsteht.“


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