IKT-Branche: Konjunktur auf historischem Tief

ZEW-Stimmungsindikator verliert im Vergleich zum ersten Quartal dieses Jahres 3,5 Punkte. [...]

Laut den aktuellen Daten ist bei knapp 42 Prozent der Unternehmen der Umsatz geringer ausgefallen als im Vorquartal. (c) Edler von Rabenstein - Fotolia
Laut den aktuellen Daten ist bei knapp 42 Prozent der Unternehmen der Umsatz geringer ausgefallen als im Vorquartal. (c) Edler von Rabenstein - Fotolia

Die konjunkturelle Stimmung der Unternehmen mit Schwerpunkt Informations- und Kommunikationstechnologie (in Deutschland hat sich im zweiten Quartal 2020 weiter eingetrübt. Laut dem ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung verliert der Stimmungsindikator im Vergleich zum ersten Quartal dieses Jahres 3,5 Punkte und sinkt damit auf einen historischen Tiefstand von 47,6 Punkten.

Nachfrage weiter rückläufig

„Fortschritte beim Thema Digitalisierung sind zurzeit als wichtiges Mittel zur Bewältigung der Corona-Krise in aller Munde. Allerdings haben im Moment auch Unternehmen der IKT-Branche als Anbieter digitaler Lösungen sehr mit der Krise zu kämpfen“, so ZEW-Forscher Daniel Erdsiek. Im zweiten Quartal habe sich die Geschäftslage der IKT-Firmen deutlich verschlechtert.

Laut den aktuellen Daten ist bei knapp 42 Prozent der Unternehmen der Umsatz geringer ausgefallen als im Vorquartal, während nur 19 Prozent Umsatzsteigerungen erzielen konnten. Auch die Nachfrage nach eigenen Produkten und Dienstleistungen bewertet die Branche überwiegend als rückläufig. Infolge dieser negativen Entwicklung sinkt der Teilindikator für die Geschäftslage von 51,7 Punkten im Vorquartal auf nun 36,7 Punkte.

Hardware-Hersteller pessimistisch

Rund 41 Prozent der IKT-Unternehmen erwarten eine steigende Nachfrage und 37 Prozent rechnen mit einem Umsatzplus im dritten Quartal. Deutlich seltener befürchten die Unternehmen hingegen einen weiteren Nachfragerückgang (14 Prozent) oder steigende Umsatzeinbußen (18 Prozent). Als Resultat legt der Teilindikator für die Geschäftserwartungen im Vergleich zum Vorquartal um 11,2 Punkte zu und erreicht einen Stand von 61,7 Punkten.

Die Geschäftslage und auch die Geschäftserwartungen fallen in der IKT-Hardware-Branche allerdings deutlich schlechter aus als bei IKT-Dienstleistern. Während in der Hardware-Branche 87,7 Prozent Umsatzeinbußen in Q2 verkraften mussten, beläuft sich der Anteil bei den IKT-Dienstleistern auf etwa 36 Prozent. Darüber hinaus blicken die Hardware-Hersteller überwiegend pessimistisch auf das dritte Quartal 2020. So rechnen sie deutlich häufiger mit zunehmenden Umsatzeinbußen (40 Prozent) als mit -steigerungen (20 Prozent). Bei den IKT-Dienstleistern gehen im Gegensatz dazu nur 15 Prozent von einem Umsatzrückgang, aber 40 Prozent von einem künftigen Umsatzplus aus.


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