Im „Deep Web“ existieren Verbrecher und Idealisten nebeneinander

Details aus dem Privatleben von Präsident Obama gefällig? Sie möchten einen falschen Pass? Lust auf Drogen, von leicht bis hart? Oder suchen Sie einen Mörder, um Widersacher aus dem Weg zu räumen? Willkommen im "Deep Web". Security-Anbieter Trend Micro hat das "dunkle Internet" in den vergangenen beiden Jahren intensiv erforscht und jetzt ein Forschungspapier zu dem Thema veröffentlicht. [...]

AUS DEM DUNKEL ANS LICHT

Das tiefe Web und das dunkle sind nicht vom sichtbaren Internet oder gar von der realen Welt abgetrennt. Eines der erschreckendsten Untersuchungsergebnisse der Trend Micro-Studie ist der Anteil der auf „Deep Web“-Seiten gefundenen Webadressen, die mit sexuellem Kindesmissbrauch in Verbindung stehen. Diese machen nicht weniger als ein Viertel aller gefundenen Webadressen aus.

Während demgegenüber Angebote für gefälschte Identitäten – ein deutscher Personalausweis, Reisepass und Führerschein sind im Paket schon für 700 Euro zu haben – harmlos wirken, läuft es einem in anderen Fällen kalt den Rücken herunter: Wer eine hoch gestellte Persönlichkeit aus Politik und Wirtschaft ermorden lassen will, kann einen Mörder schon ab 180.000 Dollar mieten. Wenn der Mord nach einem Unfall aussehen soll, steigt der Preis zwar auf 300.000 Dollar, das dürfte die Auftraggeber jedoch in keiner Weise abschrecken. Und andere Gewalttaten wie Bombenanschläge, Prügelattacken oder Vergewaltigungen sind noch viel günstiger zu haben.

„Die kriminellen Aktivitäten des tiefen und dunklen Web finden irgendwann ihren Weg ans Licht, in das sichtbare Internet oder die reale Welt“, sagt Martin Rösler, Leiter des Bedrohungsforscher-Teams bei Trend Micro. „Als IT-Sicherheitsanbieter, der auch aktiv mit den Strafverfolgungsbehörden in aller Welt zusammenarbeitet, müssen wir die tiefen und dunklen Regionen des Internets noch stärker als bisher beobachten. Das hat unsere zweijährige Forschungsarbeit in diesem Bereich gezeigt. Nur so können wir unsere Kunden auch in Zukunft effektiv vor Cyberkriminalität und -spionage schützen.“

Weitere – zum Teil äußerst er- und abschreckende – Details hat Trend Micro in einem PDF zusammengetragen, das kostenlos zum Download angeboten wird. (pi/rnf)


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