Im Test: Echo Plus mit Alexa

Den Echo Plus kann man auch ohne App zum Laufen bringen. Was kann Alexa 2019 in Österreich – und was nicht? [...]

Der Echo Plus der 2. Generation Zoom. © Amazon

So viel vorweg: Die smarten Lautsprecher von Amazon sind in Österreich noch nicht offiziell erhältlich, auch wenn man sie bei heimischen Online-Händlern bestellen kann. Amazon macht es Herrn und Frau Schweizer noch immer etwas schwer, die Geräte zu nutzen. Wie es trotzdem funktioniert, zeigen wir in einer Video-Schritt-für-Schritt-Anleitung, die Sie unter «go.pctipp.ch/2022» erreichen. Ausserdem fokussieren wir in diesem Test darauf, was Alexa zum jetzigen Zeitpunkt in Österreich kann – und was immer noch fehlt.

Der Echo Plus der 2. Generation kommt in Anthrazit, mit Netzteil und Kurzanleitung. Oben hat er vier Tasten: Mikrofon-Aus-Taste, Lauter-, Leiser- und eine Aktionstaste. Am oberen Rand befindet sich der Lichtring. Der Echo Plus misst 9,9 × 9,9 × 14,8 Zentimeter (L/B/H) und wiegt 780 Gramm.

Smart Home: Da der Echo Plus (2. Gen) einen integrierten Zigbee-Hub hat, können damit kompatible Smart-Home-Geräte gesteuert werden. Mangels weiterer Geräte wie einem zusätzlichen smarten Lautsprecher oder smarten Zigbee-Lampen oder -Schalter konnten wir diese Funktionen nicht testen.

Was allerdings möglich war, da wir momentan einen Kobold-Roboter von Vorwerk testen, ist das Steuern des Kobold-Staubsaugroboters. Dazu später mehr.

Einrichtung

Zu Beginn gab es ein kurzes Frage-Antwort-Ping-Pong zwischen der Redaktorin und Alexa, wobei die virtuelle Assistentin natürlich die besseren Nerven bewies. Der Anlass war, dass wir Alexa, die Assistentin des zu verbindenden Echo Plus, auf Englisch fragten, wie man Alexa-Geräte ohne App in Österreich einrichten soll.

Mittlerweile sind Amazon-Smart-Speaker offiziell in Österreich erhältlich, die uns diesen Echo Plus zur Verfügung gestellt hat.

Grundsätzlich kann gesagt werden: Ja, Sie können Amazon-Geräte auch in Österreich nutzen. Aber ohne die App Amazon Alexa; die gibts noch immer nicht.

Dass die App nicht verfügbar ist, ist zugegebenermassen ärgerlich. Aber nicht das Ende der Geschichte. Sie können ein Echo-Gerät trotzdem mit Ihrem Amazon-Konto verknüpfen, einfach über den Browser.

Ändern Sie danach die Sprache von Englisch auf Deutsch. Loggen Sie sich hierzu unter alexa.amazon.de ein. Sie finden dies unter Einstellungen bei den Geräten (Allgemein). Denn sonst hören Sie auf die Frage: «Alexa, warum ist der Himmel blau?» die Antwort: «I couldn’t find Mr. Blau».

Fragen nach dem Wetter (inklusive Ortsangabe), nach Sänger XY oder komplexere Dinge wie die Definition von «Paradox» oder «Tod» kann Alexa beantworten. Auch einen Wecker stellen, eine Einkaufsliste oder einen Termin erstellen klappt.  

Musik hören

Deutsche Sender funktionierten; nach zwei Versuchen dudelten auch Songs von Radio 24, Radio 1, Radio Argovia oder Radio Zürisee. Dies dank TuneIn. Damit kann man Live-Sport, Musik, Nachrichten, Podcasts und Internetradio hören. Das sprachgesteuerte Lauter- und Leiserstellen funktionierte gut. Dasselbe bei Kommandos zu An und Aus, Stopp und Fortsetzen. Bei gewissen Fragen stiess Alexa noch an ihre Grenzen: Als wir bei einem Adele-Song nach der Sängerin fragten, wurde uns erst aus Wikipedia irgendwas über Asterix vorgelesen. Beim zweiten Versuch wurde der Sender genannt.

Spotify

Um Ihre Spotify-Playlist abzuspielen, müssen Sie den Account erst manuell verknüpfen. Es ist ein Premium-Spotify-Konto nötig. Die Verknüpfung funktioniert mangels App auch über den Browser (Startseite, dann zu Spotify verknüpfen scrollen). Wenn Sie bei Standard-Musik Spotify nicht anwählen können, loggen Sie sich in einem separaten Browserfenster bei Spotify ein. Via «Verfügbare Geräte» können Sie den Echo Plus Songs abspielen lassen. Mit unserem Android-Smartphone (Android 9.0.0/EMUI) hat das nach ein paar Versuchen geklappt.

Anrufe

Das Webprofil stösst bezüglich Benutzbarkeit klar bei Anrufen an die Grenzen. Hier muss die App Amazon Alexa verwendet werden! Da Amazon Geräte noch immer nicht offiziell in Österreich unterstützt werden, funktioniert dies leider nicht.

Skills

Skills sind zusätzliche Alexa-Funktionen von Drittanbietern. Beispielsweise Fernsehprogramm, Wörterbuch, «Runde Mitleid», Quiz des Tages, Abfallkalender, Bring!-Einkaufsliste et cetera. Einige müssen vor der Nutzung erst mit dem Amazon-Konto verknüpft werden.

Smart-Home-Geräte: Staubsaugroboter steuern

Wie eingangs erwähnt, können wir smarte Lampen und Schalter nicht testen, auch die Multi-Room-Musik, die das Gerät kann, konnten wir leider nicht ausprobieren.

Allerdings putzt bei uns derzeit ein Vorwerk-Staubsaugroboter. Dieser ist grundsätzlich mit Amazons Alexa steuerbar. Man kann Alexa auch zurufen: «Alexa, Kobold Roboter Skill», worauf sie einem erklärt, was man hierzu sagen kann. Aber das Amazon-Konto und Ihr Vorwerk-Konto müssen verknüpft werden. Natürlich wird man an die Alexa-App verwiesen. Doch es geht auch über den Browser.

Suchen Sie dies unter Smart Home, Smart Home einrichten. Die Skills sind nicht aktiviert, klicken Sie darauf (aktivieren). Suchen Sie nach Kobold. Wir gelangten zur betreffenden Amazon-Seite und mussten nur noch auf Konto verknüpfen klicken und uns dann mit dem Vorwerk-Konto einloggen. Erlaubnis erteilen und: voilà.

Nach dem Befehl: «Alexa, sage Kobold Roboter Reinigung starten» setzt sich der Kobold VR 300, den wir Paula genannt haben, langsam in Bewegung. Finden wir cool.

Apropos Namen: Obwohl uns Alexa antwortet, Paula werde starten, kann man Alexa bedauerlicherweise nicht sagen: «Alexa, sage Paula, Reinigung starten.»

Fazit

Wenn man gewillt ist, auf die Alexa-App zu verzichten, kann man den Amazon Echo Plus ziemlich vielseitig nutzen. Man muss sich einfach bewusst sein, dass eine Lösung oft etwas umständlicher ist. Die Features, die in Österreich funktionieren, klappten zu unserer Zufriedenheit. Wären sämtliche Funktionen in der Schweiz verfügbar, hätte es für 4,5 Sterne gereicht. 

Der Amazon Echo Plus ist ein toller smarter Lautsprecher mit gutem Sound. Ausserdem ist er ein Smart-Home-Hub, mit dem wir unseren Staubsaugroboter steuern konnten. Wer Zigbee-Lampen daheim hat, dem wird dies sicher auch gefallen. Dass die App in Österreich noch immer nicht verfügbar ist, obwohl man Amazon-Geräte bei Digitec bestellen kann, schlug sich auf unsere Wertung nieder. Ebenfalls, dass man Anrufe nur via App einrichten kann.


Mehr Artikel

News

Große Sprachmodelle und Data Security: Sicherheitsfragen rund um LLMs

Bei der Entwicklung von Strategien zur Verbesserung der Datensicherheit in KI-Workloads ist es entscheidend, die Perspektive zu ändern und KI als eine Person zu betrachten, die anfällig für Social-Engineering-Angriffe ist. Diese Analogie kann Unternehmen helfen, die Schwachstellen und Bedrohungen, denen KI-Systeme ausgesetzt sind, besser zu verstehen und robustere Sicherheitsmaßnahmen zu entwickeln. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*