Im Test: Garmin Fenix 6X Pro Solar

Garmins Fenix-6-Multisport-Serie beinhaltet ein Solar-Modell mit 5,1-Zentimeter-Gehäuse. Ein ganz schöner Brocken am Handgelenk. Aber lohnt sich das auch? [...]

Robust, hält sicher 14 Tage durch und man kann bis zu 2000 Musiktitel darauf speichern Zoom. (c) Garmin

Die Fēnix 6X Pro Solar kommt mit Garmin Power Glass und ist mit einer transparenten Solarladelinse ausgestattet. Der Solarspeicher lässt sich direkt am Handgelenk überprüfen. Dazu später mehr.

Bei der Fenix-6-Serie setzt der Hersteller auf Tasten statt Touchscreen. Laut Garmin aus Gründen der Bedienbarkeit. Natürlich ist die Handhabung draussen bei widrigen Wetterbedingungen via Tasten wohl zweckmässiger. Dennoch hätten wir eine Kombination davon geschätzt. Das 5,1-Zentimeter-Gehäuse der Solar-Version ist für die Redaktorin ein Ungetüm – in der gekrümmten Handflächeninnenseite nimmt sie mehr als die Hälfte der Grösse ein! Wie das aussieht, können Sie sich auf der nächsten Seite in unserer Bildergalerie anschauen.

5 grosse Tasten (3 links, 2 rechts) sind seitwärts des 1,49-Zentimeter hohen Geräts zu finden. Sie geben ein schönes Klickgeräusch von sich, wenn man sie drückt, um im Menü hoch- oder runterzumanövrieren oder das Display-Licht des Power-Glases aktiviert. Es sind grosse Tasten und wir müssen sie ziemlich bestimmt drücken, damit etwas im Menü ausgewählt wird. 

Leider konnten wir die Outdoor-Features nicht wirklich testen, da ein Wanderausflug nicht drinlag. Das Fenix-6-Modell bietet aber z.B. GPS, Glonass, Galileo, Gyroskop, barimetrischer Höhenmesser, Kompass, Beschleunigungsmesser, Pulsoximeter-Akklimatisierung und mehr für Outdoor-Fans. Inbetriebnahme: Über die Garmin-Connect-App ist die Uhr rasch mit unserem Android-Gerät gekoppelt.

Telefonie, Benachrichtigungen und Musik

Benachrichtigungen: Über die App sind vordefinierte SMS-Antworten auswählbar. Und das sind einige. Es gibt sogar noch eine grössere Auswahl und jede Standardantwort ist individuell veränderbar. Nice.

Musik: Die Garmin-Smartwatch verfügt über 36 GB internen Speicher und bietet eine Speicherkapazität für bis zu 2000 Musiktitel. Über die DownTaste gelangt man zur Musikwahl. Zur Auswahl stehen Deezer, Spotify, eigene Musik oder Musik am Telefon steuern. Wer sich am Smartphone beim Musikdienst anmeldet, hat Zugriff auf seine Playlists.:

Mit der Fenix 6X Pro Solar kann man Bluetooth-Kopfhörer koppeln und so z.B. beim Sport angenehm und ohne Smartphone Musik hören. Dies funktioniert allerdings nur, wenn Musik lokal auf der Multisportuhr gespeichert ist.

Übrigens: Falls Sie ein WLAN direkt an der Garmin-Smartwatch hinzufügen möchten, werden Sie bestimmt – wie wir – mindestens die Augen verdrehen. Die Auswahl jeder einzelnen Ziffer und Zahl per Taste ist wirklich mühsam. Zum Glück kann dies alternativ über die Garmin-Connect-App erledigt werden.

Telefonie: Man kann mit der Solar-Smartwatch Anrufe entgegennehmen. Im Test brauchten wir ein paar Versuche. Die Uhr muss permanent mit der Garmin-Connect-App verknüpft sein, auch wenn die App im Hintergrund läuft. Doch selbst nachdem die Anrufe angezeigt werden und man die Wahl hat zwischen Annehmen, Ablehnen und Antworten, klappte es anfangs nicht. Wir mussten sehr fest und etwas länger drücken, damit der Anruf angenommen wurde.

Die Smartwatch hat kein Mikrophon und somit ist es leider nicht möglich, direkt über die Uhr zu telefonieren. Hierfür ist das Handy notwendig, was etwas lästig ist, wenn man wandern geht oder auf dem Mountainbike sitzt und man das Handy zwar dabei hat, es aber vielleicht irgendwo im Rucksack liegt.

Akkulaufzeit

Die transparente Solarlinse nutzt Sonnenenergie, um die AkkuLebensdauer zu verlängern. Gemäss Hersteller beträgt diese nun statt 21 Tage weitere drei, wenn man die entsprechenden Solarfunktionen nutzt.

Wir haben die Garmin-Smartwatch eineinhalb Wochen getestet. Wir hatten sie konstant mit dem Smartphone verbunden, nutzten die Benachrichtigungen, nahmen zweimal Anrufe entgegen und luden Spotify-Musik herunter, die wir über Galaxy Buds ca. 10 Minuten pro Tag hörten. GPS-Tracking nutzten wir selten.

Nach 1,5 Wochen betrug der Akkustand noch 3 Tage (insgesamt 14 Tage). Die vom Hersteller genannten 21 Tage (ohne Solar-Update) kommen also nach unserer Erfahrung nicht hin. Dennoch ist das ein respektables Ergebnis.

Da die Regentage in der Testperiode eindeutig überwogen, fielen nur wenige Sonnenstrahlen auf das Glas und haben kaum zur Akkulaufzeitverlängerung beitragen können.

Garmin Pay

Via Garmin-Connect-App ist die eigene Kreditkarte rasch der virtuellen Brieftasche hinzugefügt. Garmin Pay funktioniert für Visa-, Mastercard-, Maestro- und Discover-Karten. Das Einrichten dauert ein paar Minuten.

Garmin Pay wird in der Schweiz von den folgenden Banken unterstützt: BonusCard, Cembra Money Bank AG, Cornèrcard, Swiss Bankers, UBS, Viseca, boon. by Wirecard.

Um Garmin Pay dann mit der Smartwatch zu nutzen, drückt man die linke obere Taste, muss mit der DownTaste erst zur Brieftasche navigieren. Genervt waren wir, als wir realisierten, dass wir nun via Up– und DownTaste einen vierstelligen Code anwählen und jedesmal durch festes Drücken der Auswähl-Taste bestätigen müssen. Wer das entwickelt hat, stand noch nie in Zürich mittags an einer Kasse oder einem Self-Checkout mit vielen ungeduldigen Hungrigen im Rücken! Mangels Touch-Screen oder drehbarer Lünette: Das kann man besser machen! Dennoch muss erwähnt werden: Es hat im Test einwandfrei funktioniert.

Fazit

Die Uhr ist für Outdoor-Fans gemacht, die z.B. lange Wanderungen oder Mountainbiketouren unternehmen. Die Smartwatch ist robust und durch die Solarladefunktion hält sie wohl mehr als 14 Tage durch. Mit einem Preis ab 1.000 Euro ist sie jedoch nicht für den Alltag gemacht.


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