Google hat die zweite Generation seines Smart Hubs auf den Markt gebracht. Als grosses neues Feature wird dabei das Schlaf-Tracking angepriesen. Wie (gut) das funktioniert und sich das Gerät sonst so schlägt, lesen Sie in unserem Test. [...]
Der Nest Hub der zweiten Generation ist Googles neuster Wurf in Sachen Smart-Display. Der Tech-Riese preist vor allem sein Schlaf-Tracking an. Dieses haben wir auch getestet und sind zu unterschiedlichen Erkenntnissen gekommen. Aber der Reihe nach.
Der Google Nest Hub 2 hat das gleiche Design wie sein Vorgänger: Ein 7-Zoll-Display, welches auf einem ovalen Standfuß steht. Das Gerät ist in vier verschiedenen Farben erhältlich.
Mit Massen von 12,04 × 17,74 × 6,95 cm (B × T × H) ist er etwas kleiner als sein Vorgänger. Der Sockel, auf dem das Gerät steht, kann derweil locker in der Hand gehalten werden. In diesem ist auch der Speaker verbaut, weshalb er rundherum mit Mesh-Gewebe überzogen ist – dies dient dem Schutz vor äußeren Einflüssen.
Auf der Oberseite des Bildschirms befindet sich eine physische Taste zum Stummschalten des Google Assistant. Daneben wurden drei Mikrofone verbaut, welche die akustischen Anweisungen aufnehmen. Auf der Rückseite des Bildschirms befindet sich derweil die Lautstärketaste. Eine Kopfhörerbuchse sucht man jedoch vergebens, genauso einen USB-Port, mit dem man allenfalls andere Geräte aufladen könnte. An der Unterseite des Geräts befindet sich eine Steckdose; da das Display keinen Akku hat, muss es stets an der Steckdose angeschlossen sein.
Erste Schritte
Um das smarte Display in Betrieb zu nehmen, sind zwei Dinge unerlässlich: ein Google-Konto und WLAN. Ohne ersteres geht ohnehin gar nichts, ein Mangel an Zweiterem würde den Funktionsumfang des Geräts erheblich einschränken. Am einfachsten geht das Setup über die Google-Home-App. Nehmen Sie das Display in Betrieb, verbinden Sie es mit dem WLAN. Danach starten Sie die Home App auf Ihrem Smartphone (verbunden mit dem gleichen WLAN wie das Display) und fügen Sie das neue Gerät hinzu. Alles andere folgt automatisch.
Das Schlaf-Tracking
Das meistgepriesene Feature des neuen Google Nest Hub ist das Schlaftracking. Dank der sogenannten Soli-Radartechnologie kann das smarte Display, wenn es denn nah genug an der schlafenden Person positioniert wurde, sogar kleinste Bewegungen erfassen, beispielsweise Bewegungen des Brustkorbs oder Veränderungen der Schlafposition. Das smarte Display nutzt die eingebauten Mikrofone sowie Umgebungslicht- und Temperatursensoren, um zu beurteilen, wie viel Schlaf Sie bekommen und ob Husten, Schnarchen und Licht- oder Temperaturänderungen in Ihrem Schlafzimmer Ihren Schlaf stören.
Im Test habe ich zum Vergleich eine Woche lang jede Nacht meine Huawei Watch 3 getragen, um herauszufinden, ob sich die gemessenen Daten über das Schlafverhalten und die Qualität des Schlafes ähneln und somit als einigermaßen zuverlässig eingestuft werden können – können sie. Vor allem dann, wenn es um Dauer und Qualität des Schlafes geht. Einschlafzeit, Schlafdauer, Schlafunterbrüche und so weiter wurden insgesamt recht zuverlässig erkannt. Schlafphasen misst das Gerät allerdings nicht. Geräusche, wie etwa Husten oder Schnarchen wurden ebenfalls erkannt und zusammen mit den anderen Daten verarbeitet und in einer Übersicht statistisch dargestellt. Zudem gibt Google Tipps, wie wir unseren Schlaf optimieren können.
Angenehm: Wenn es Zeit ist, sich bettfertig zu machen, dunkelt das Display automatisch ab und kann auch allfällige Smartlights im gleichen WLAN dimmen oder ausschalten. Gleiches gilt für den nächsten Morgen, wenn es Zeit ist, aufzustehen.
Musik und Video
Über das Display kann eine Vielzahl von Streamingdiensten abgespielt werden, darunter Spotify, Apple Music und YouTube Music. Die Steuerung über den Stimmbefehl «Spiel XYZ von Spotify» funktionierte tadellos. Die Qualität des Lautsprechers ist für dessen Größe in Ordnung. Er vermag einen kleineren Raum durchaus gut und laut zu beschallen – wobei es bei zu hoher Lautstärke zu Verzerrungen kommt.
Natürlich funktionieren auch Video-Streamings: Sie können YouTube, Netflix und Disney+ direkt auf dem Smart-Display anschauen – für weitere Streamingdienste wäre ein Chromecast von Nöten.Im Stand-by-Modus wird entweder die Uhrzeit angezeigt oder der Smart Hub kann als digitaler Fotorahmen verwendet werden – vorausgesetzt, Sie haben einige Fotos auf Google Fotos gespeichert.
Weiter beherrscht der Google Nest Hub die üblichen Funktionen des Google Assistenten, wie das Setzen von Timern, Weckern, den Wetterbericht und so weiter – zudem können Bekannte über Google Duo angerufen werden. Freilich ohne Bild, denn der Google Nest Hub hat keine Kamera verbaut.
Fazit
Der neue Google Nest Hub ist eine interessante Ergänzung zum smarten Zuhause – vor allem, wenn noch kein anderer Smart-Assistent im heimischen Netzwerk vorhanden sein. Das groß angepriesene Schlaftracking ist solide und funktioniert problemlos, bietet einem Besitzer einer Smartwatch oder eines Fitnesstrackers aber keine bahnbrechenden Neuerungen. Insgesamt ein spannender Assistent mit Audio- und Weck-Vorzügen. Zu dem Preis völlig in Ordnung.
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