Im Test: Huawei MateView SE

Huawei hat voriges Jahr den MateView auf den Markt gebracht. Nun folgt sein kleiner, preiswerterer Bruder. Wie schlägt sich dieser im Alltagsgebrauch? [...]

(Quelle: Huawei)

Etwas, was häufig unterschätzt wird, ist die Wichtigkeit eines guten Monitors fürs tagtägliche Arbeiten oder den privaten Gebrauch. Während Otto Normalverbraucher in der Regel einen guten Batzen Geld für viel RAM, eine schnelle SSD und einen guten Prozessor in die Hand nimmt (von der Grafikkarte ganz zu schweigen), bleibt oftmals nur ein bescheidenes Sümmchen für den Screen übrig.

Zu Unrecht – denn wenn dieser in Sachen Farbspektrum, Reaktionszeit oder Bildwiederholrate nicht anständig performt, können Sie das Geld für die RTX 3080 gleich im Klo runterspülen.

Also stellt sich die Frage:  Geben Sie weniger Geld für den PC, dafür aber mehr für den Bildschirm aus? Oder bemühen Sie sich, für wenig Geld in ein solides bis gutes Display blicken zu können?

In etwa diese Gedanken dürfte sich Huawei bei der Entwicklung des MateView SE gemacht haben. Denn der große Bruder, der MateView ohne SE, hat zwar gut performt, kostet aber auch rund ein Jahr nach dem Release immer noch fast 600 Euro. Für rund 400 Euro weniger soll es jetzt also der MateView SE richten.

Design

Ja, geben wir es zu. Die inneren Werte sind wichtig, aber auch ein Bildschirm ist ein Möbelstück, und irgendeine Hässlichkeit will man sich ja auch nicht ins Arbeitszimmer stellen. Was das Design angeht, sticht das Huawei MateView SE nicht besonders hervor, fällt aber auch nicht ab.

Einiges gefällt aber schon gut:  So gibt es zum Beispiel einen ziemlich schmalen Rahmen an den Seiten, sodass die Screen-to-Body-Ratio 92 % beträgt.

Auch der schmale, quadratische Standfuß macht was her. Zwar besteht das Gehäuse mehrheitlich aus Kunststoff, ist jedoch solide verarbeitet, klingt nicht hohl und knarzig wie viele Plastikdevices.

Ergonomie

Wer täglich mehrere Stunden am Schreibtisch sitzt, tut gut daran, eine gerade Sitzhaltung einzunehmen und für Infrastruktur (sprich: Tisch und Stuhl) zu sorgen, welche den Rücken entlastet. Aber auch die Ergonomie eines Bildschirms ist wichtig.

Hier kommt ein kleiner Kritikpunkt, nämlich die fehlende horizontale Dreh- bzw. Schwenkbarkeit des MateView SE.

ABER: Er ist höhenverstellbar (von 0 bis 110 mm) und auch der Neigungswinkel lässt sich anpassen (von -15 bis 18 Grad). Außerdem lässt er sich dank Pivot-Funktion in die Vertikale drehen. Das ist in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich.

Der Fuß lässt sich an zwei Stellen einklicken und kann sehr leicht abgenommen werden. Auf der Rückseite des Bildschirms befinden sich, wenn der Fuß nicht befestigt ist, 4 VESA-Befestigungspunkte.

Anschlüsse und Software

Ein Screen auf Einstiegs- bis Mittelklasse-Level muss zwangsweise irgendwo einsparen. Am besten dort, wo es nicht zu fest wehtut.

Das macht Huawei bei den Anschlüssen. Wir haben hier einen 1.4-HDMI-Port, einen 1.1-Display-Port und natürlich einen 24-Watt-Stromanschluss. Auch wenn es zu erwarten war, ist der Verzicht auf HDMI 2.0/2.1 ein wenig schade.

Die Rückseite mit den Anschlüssen
Quelle: Huawei

Was die Firmware angeht, hält es Huawei simpel, aber übersichtlich. Menüs, die sich mit Tastendruck aufrufen lassen und sich von links nach rechts öffnen (heißt: die Untermenüs).

Es gibt ein paar Einstellungsmöglichkeiten, wie etwa ein Anti-Blaulicht-Filter, FreeSync oder auch ein eigenes Profil, in welchem sich individuelle Einstellungen speichern lassen.

Nicht einstellen lässt sich aber zum Beispiel der Gamma-Wert – gerade für (Bewegt-)Bild-Bearbeitung oder Gaming wäre das nicht schlecht gewesen.

Bild und Fazit

Die Königsdisziplin. Wie lässt es sich in praxi mit dem Bildschirm arbeiten?

Nun: Der Huawei MateView SE verfügt über ein 23,8 Zoll großes IPS-LCD-Panel, das eine maximale Auflösung von 1920 × 1080 Pixeln – also FullHD – und eine maximale Bildwiederholfrequenz von 75 Hz (standardmäßig 60 Hz) unterstützt. Das Ganze ist durch eine matte Beschichtung geschützt.

Neben einem «E-Book»-Modus, der den Bildschirm auf Schwarz-Weiß umschaltet, um Ermüdungserscheinungen der Augen entgegenzuwirken, stehen Ihnen 4 Standardkalibrierungen zur Verfügung.

Zu beachten ist, dass bei all diesen Konfigurationen die maximale Helligkeit immer auf etwa 220 cd/m² angehoben wird, was selbst in Innenräumen eher niedrig ist. Sonneneinstrahlung verdaut der MateView SE daher eher schlecht.

Was die Farbraum-Abdeckung angeht, stellen wir – ohne an dieser Stelle eine große Zahlenparade abzuhalten – bei sRGB und P3 durchschnittliche, für die Preisklasse zufriedenstellende Werte fest (zumindest im Standardmode).

Kleiner Tweak: Wenn man FreeSync aktiviert, holt man bei der Reaktionszeit noch die ein oder andere Millisekunde raus. Lohnt sich.

Der Huawei MateView SE schlägt mit 169 Euro zu Buche. Gemäßen an diesem Preis erhalten Sie einen wirklich soliden, guten Büro-Monitor, der auch mal das ein oder andere Spielchen zulässt. Wir heben den Daumen. 

*Florian Bodoky ist Neo Apple-User, Audio-Enthusiast, PCtipp-YouTuber, Tech-Schnäppchen-Jäger und Kaffee-Maschinen-Überforderer


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