Wie? Sie kennen den Fernseher-Hersteller TCL nicht? Dann aufgepasst. PCtipp hat das Modell TCL 65C935 mit einer Spannweite von 165 cm und innovativer Mini-LED-Technologie getestet. [...]
Kurz zum Unternehmen: TCL Electronics wurde 1981 gegründet und ist mittlerweile auf über 160 Märkten weltweit tätig. Gemessen am Umsatzvolumen rangiert TCL, mit Firmensitz in China, aktuell auf Platz zwei des globalen Fernsehmarktes. Ihr Credo: «Highend-Technologie zu fairen Preise». Haben wir schon oft gehört.
Neues 65-Zoll-Spitzenmodell: Dennoch werden wir auch hellwach beim Anblick ihre neusten Mini-LED-Sprösslings, dem TCL 65C935. Denn das 65 Zoll große TV-Gerät mit UHD-Auflösung (3840 x 2160 Bildpunkten) ist mit der interessanten Mini-LED-Technologie ausgestattet.
Und die verspricht eine hohe Farbhomogenität, Helligkeitswerte von bis zu 2400 Nits (Äquivalent zu Candela pro Quadratmeter bei Monitoren) und liegt damit sehr deutlich über der eines OLED-Bildschirms.
Im Grunde handelt es sich zwar um ein klassisches LC-Display, das TCL verbaut. Der Hersteller reichert es aber mit zwei spannenden Zutaten an: Zum einen der einer hauchdünnen QLED-Schicht, beim dem wiederum Quantum Dots (kurz: «QD») zum Einsatz kommen.
Diese Technologie weitet das gesamte sichtbare Farbspektrum auf, und erlaubt so eine größere, ergo feinere Farbdarstellung.
Und zweitens ist die Mini-LED-Technologie zu nennen. Ihr Clou: TCL verwendet Mini-LEDs (also kleine Miniatur-Leuchtdioden) und pflanzt sie dem Bildschirm rückseitig als Hintergrundbeleuchtung ein.
Das Ganze treibt der Hersteller sogar so weit, dass der er den TV in mehrere tausende Dimming-Zonen unterteilt. Damit kann er punktuell die Helligkeit, Ausleuchtung im Bild steuern.
TCL 65C935: in der Praxis
In der Praxis verspricht von TCL genannte Mini-LED-«Full-Array»-Technologie, wie bereits oben angedeutet, nicht nur eine sehr homogene, helle Ausleuchtung und besseres Kontrastverhalten. Je nach Bildschirminhalt und Ansteuerung der Bonsai-Leuchtmittel kann diese LED-Technologie eben endlich auch tiefe Schwarzwerte darstellen.
Im Test ist die Bildqualität der große Pluspunkt. Je heller der Aufstellort für den TV gewählt wird, desto besser fällt die Bildqualität des 65C935 in der Praxis aus.
Die verbaute Hardware ist nicht nur kräftig genug, um das Bild ruckelfrei und sauber auf dem LED-Panel darzustellen. Auch langsame oder schnelle Schwenks bereiten dem 65 Zöller keinerlei Probleme. Farben, Kontrastverhalten, Helligkeit sind dann eine Wucht, und einer OLED-Variante mindestens (!) ebenbürtig.
Selbst bei knifflig darzustellenden Hautpartien kann der 65C935 dann überzeugen. Anders siehts aus, wenn der Schirm an eine dunklen Ort aufgestellt wird. Dann sieht das Bild eines OLED-TVs immer noch besser aus.
Zurück zur handfesten Praxis:
Das Aufstellen des Gerätes sollte unbedingt zu zweit erfolgen. Kaum jemand dürfte schliesslich in der Lage sein, mit seinen zwei Händen das über 30 Kilogramm schwere Panel aus dem Karton zu lupfen und dieses dann passgenau in den Standfuss einzusetzen.
Zu zweit, wie gesagt, sieht das Ganze aber deutlich besser aus, und geht auch recht schnell über die Bühne. Fürs Arretieren sind nur vier Schrauben nötig, die fest angezogen gehören. Dann sitzt das Display auf dem Fuß und kann aufgestellt werden.
Unterm Strich ist der Aufbau einfach, schnell und stabil. Danach können die Kabel und Stecker auf der Rückseite hinter einem Schacht bequem verstaut, im Anschluss das Gerät gleich in Betrieb genommen werden.
Das geschieht in typischer Manier: Zuerst wird das Land und die Sprache ausgewählt, dann die Netzwerkverbindung hergestellt respektive das Android-TV-11-Gerät mit dem eigenen Konto verknüpft, sofern gewollt.
Im letzten Schritt erfolgt die Kanalsuche, die entweder per DVB-T2-/S2/-C2 innert wenige Minuten komplett über die Bühne geht. Von Kanal zu Kanal gezappt wird innert einer halben Sekunde dabei recht flott.
Ausstattung und Fazit
Ausstattungsseitig hat das 4K-Modell 65C935 hat aber noch weit mehr im Peto: Der Bildschirm ist nahezu reflexionsfrei, die Bildwiederholrate kann auf bis zu 144 Hz hochschnellen, in Kombination mit einem der vier HDMI-2.1-Ports.
Damit ist das TV-Modell spieletauglich, und kann so an eine aktuelle Spielekonsole oder natürlich einen Gaming-PC angeschlossen werden. Fast schon als geizig zu bezeichnen, ist leider der einzige USB-2.0-Port, den TCL in seinen 65-Zoll-Boliden integriert.
Besser: TCL spendiert dem Flachmann ein 2.1.2-Soundsystem, das man zusammen mit dem Klangprofi Onkyo konzipiert hat. Audiophile Klangwunder darf man allerdings nicht erwarten. Dafür ist das Gerät mit einer Bautiefe von knapp 6 Zentimeter schlicht und einfach zu schmal.
Ob zudem die Zusammenarbeit weitergeht, steht ebenfalls in den Sternen, und darf zumindest bezweifelt werden. Onkyo hat Insolvenz beantragt.
Kompakte Fernbedienung:
Die Bedienung ist Android-typisch in tabellarischer Form und in einer Art von durchgezogenen Balkenmenüs unterteilt. Hier kann nach Gusto hoch und runter, per mitgelieferter Fernbedienung, geklickt werden.
Alles geht schnurstracks und ohne Verzögerung vonstatten. Die Fernbedienung selbst ist handlich, kompakt aufgebaut und mit den klassischen Navigationstasten belegt.
Und das Wichtigste: Sie liegt prima in der Hand. Schnellstart-Buttons gibt’s u.a. für Amazons Prime Video, Youtube und Netflix. Der Stromverbrauch des auf die Energieklasse «G» spezifizierten TVs lag im Test bei minimal 120, maximal bei 267 Watt.
Fazit:
Hersteller TCL kann mit seinem aktuellen Mini-LED-Modell 65C935 punkto Bildqualität und der Spieletauglichkeit punkten. Abgesehen von nur einem einzigen USB-2.0-Port überzeugt auch die Ausstattung.
*Daniel Bader: Spezialist für Drucker, Netzwerke, TVs und Heimkino. Aber auch PCs, Smart Home, coole Haushaltsgeräte und alles, was nachaltig ist, begeistern mich.
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