Im Test: Netgear Orbi Pro WiFi 6 (AX6000)

Netgear verspricht mit dem Orbi Pro beste Wi-Fi-6 Performance fürs KMU, VLAN Management und bis zu 4 SSIDs für getrennte, aber sichere Netzwerke. Was steckt in dem 800 Franken Edel-Router? PCtipp testet. [...]

(c) Netgear

Immer mehr Router-Hersteller fangen nicht nur an, die neuen, vereinfachten Wi-Fi-Bezeichnungen zu verwenden – Wi-Fi 6 statt IEEE 802.11AX, zum Beispiel. Dies macht es für Laien beim Routerkauf einfacher zu erkennen, was sie sich dort genau kaufen. Aber nicht nur das: Es gibt auch bestehende AX-Modelle, die jetzt gebrandet werden, damit neuere Modelle nicht bereits links liegen gelassen werden, weil Kunden den Link zwischen den alten und neuen Bezeichnungen nicht verstehen. So auch beim aktuellen Netgear Orbi Pro.

Preis

Ja, das ist auffällig – rund 800 Franken kostet das Grundmodell des Orbi Pro. Um den Kunden die Wahl zu lassen, wie viele Access Points sie benötigen, stellt Netgear öfter ein Basismodell zur Verfügung und bietet dann weitere Satelliten an, um das Netzwerk beliebig zu erweitern.

So auch hier: Wir testen das Dual-Bundle mit Router und einem Satelliten-Modul. Alternativ gibt es auch Sets mit gleich drei Elementen zu kaufen. Im Gegensatz zu unserem Set für 789 Franken, schlägt das Trio dann gleich mit rund 1100 zu Buche.

Design und Features

Der neue Netgear Orbi Pro WiFi 6, gleicht in vielerlei Hinsicht seinen Vorgängern und hat die Merkmale vorheriger Orbi-Geräte. Wie bereits oben erwähnt, besteht der Orbi Pro aus einem als Router bezeichneten Modul und einem sogenannten Satelliten. Allerdings: Da keines der beiden Elemente ein Modem enthält, ist für jeden Einsatz zwangsläufig ein separater Kabel- oder ADSL-Breitbandanschluss erforderlich.

Es gibt zwei Möglichkeiten, wie diese Module eingesetzt werden können, je nach der im Gebäude vorhandenen kabelgebundenen Infrastruktur. Sofern bereits ein Netzwerk vorhanden ist, kann der Router darüber eine Verbindung zum Satellitenmodul herstellen, um die Netze zu verbinden. Falls nicht, können die beiden eine direkte, drahtlose Verbindung aufbauen, um den Datenfluss zu ermöglichen.

Der Router sollte über einen WAN-Port direkt mit dem Netzwerk verbunden werden. Des Weiteren verfügt er über vier Gigabit-Lan-Port um eine Verbindung zu einem Server, lokalen Computern oder Verbindungen zu anderen Satelliten herstellen zu können.

Zur Optik: Klein sind die Module nicht gerade. Sie benötigen Platz und fallen auf, auch wenn Netgear auf eine Optik mit externen Antennen, allzu farbigen LEDs oder spezielle Formen verzichtet hat. Ebenfalls im Lieferumfang befinden sich Wandhalterungen, sofern sie sonst nirgends untergebracht werden können – in einem Büro, wofür dieses Router Modell gedacht ist, können Kabel ja meist nicht kreuz und quer gelegt werden.

Insgesamt kann das Basis-Set des AX6000 bis zu 525 Quadratmeter mit Wi-Fi 6 (samt Mesh) abdecken. Auf 1200 Quadratmeter kann die Abdeckung ausgeweitet werden, wenn man weitere Satelliten ins System nimmt.

Aber das wohl wichtigste Feature sind die parallel laufenden Verbindungen zwischen dem Set und den Devices. Mehr als 60 Geräte sollen kabelgebunden oder über Wi-Fi verbunden und betrieben werden können.

Inbetriebnahme

Achtung, Stolperfalle. Das Einrichten mit der Orbi-App funktionierte im Test nicht. Wie sich herausstellt, benötigen wir zum Einrichten des Geräts die Netgear Insight App. Kostenlos runterladen, Account einrichten und los geht’s. Das Setup ist Schritt für Schritt beschrieben und «idiotensicher». Anschließend kann der Satellit eingerichtet werden – hier empfehlen wir gleich zu Beginn einen Firmware-Update-Check. Ein solches war im Testlauf bei uns verfügbar. Anschließend können Sie über die App oder natürlich über den Browser die Detail-Einstellungen vornehmen.

Performance

Bei Tests mit einem Wi-Fi-6-fähigen Client waren in der Nähe des Routers Geschwindigkeiten von über 800 Mbit/s möglich, und auch mit älteren Clients ohne Wi-Fi-6-Support schauten ziemlich schnelle Ergebnisse raus – übrigens auch mit größeren Distanzen und verschiedenen Stockwerken mit mehreren Mauern und Türen dazwischen. Trotz eines gewissen Leistungsabfalls bei größerer Entfernung und Zwischenwänden klappte die Geschwindigkeit nicht so zusammen, wie man das von AC-Routern noch kannte. Der Satellit wird mit Vorteil möglichst weit vom Router selber weggestellt – so wird der Leistungsabfall, der allenfalls durch Wände entstehen könnte, noch mehr reduziert. Zudem konnten die Geräte im Test auch nahtlos zwischen den Verbindungen wechseln, während man sich im Gebäude bewegte. Mit dem AX-Standard und dem eingerichteten Satelliten hat sich dann auch die Performance stabilisiert, wenn merklich mehre Geräte mit dem WLAN verbunden wurden.

Genaue Zahlen zu nennen ist allerdings sinnlos. Die Leistung ist abhängig von Gebäuden, der Anzahl der aktiven Nutzer, der Serverinfrastruktur, der Internetverbindung und so weiter.

Fazit

Kurz gesagt, das der Orbi Pro AX6000 ist ein Aushängeschild dafür, wie Wi-Fi 6 auf einer Mesh-Lösung funktionieren sollte. Die Leistung ist ausgezeichnet – hat allerdings auch ihren Preis.


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