Im Test: Nokia G20

Die Finnen haben mit dem G20 ein Gerät der Einsteigerklasse lanciert, das auch zum Einsteigerpreis zu haben ist. Für wen eignet sich eine Reise in das niedrige Preissegment? PCtipp testet. [...]

Nokias G20 ist ein klassisches, solides Einstiegshandy. Im Grossen und Ganzen erfüllt es die an das Smartphone gesteckten Erwartungen. Darüber hinaus wird die Luft allerdings auch schnell dünn. (c) HMD Global

Gerade einmal um die 150 Euro kostet Nokias Android-11-Handy („Android One“), das G20. Damit adressiert der Hersteller den Handy-Einstiegsbereich. Und über diesen kommt es, soviel vorweg, leider auch nicht ganz hinweg. Aber der Reihe nach: Das 6,51 Zoll grosse, 9,1 Millimeter dicke Handy mit IPS-Display (Auflösung: 1600 × 720 Pixel, 279 ppi) liegt mit seinem Gewicht von 194 Gramm gut in der Hand. Ausschlaggebend für die gute Griffigkeit ist die geriffelte Rückseite, die aus Kunststoff besteht.

Zu den weiteren Goodies gehören die saubere Verarbeitung sowie Akkulaufzeit. Diese beträgt rund 2,5 Tage – bei gelegentlichem Gebrauch von WLAN und dem Anschauen von Youtube-Videos. Erst danach muss der 5050 mAh starke Akku wieder aufgeladen werden.

(c) PCtipp

Für das Aufladen lässt sich das G20 allerdings leider sehr viel Zeit. Nach knapp einer halben Stunde ist der Akku zu 18 Prozent geladen. Nach einer weiteren Stunde sind es dann 42 Prozent. Um den Akku komplett aufzutanken, vergehen hingegen etwa 1,5 Tage. Das ist sehr lange.

Besser siehts dafür auf der Rückseite dank des integrierten Vierfach-Kamerasystem mit einem 48-Mpx-/5-Mpx-/-2-Mpx- und 2-Mpx-Sensorsystem aus. Wofür die einzelnen Sensoren gut sind? Die für den 48-Mpx-Sensor entspricht der Hauptkamera, die 5-Mpx-Variante ist für den Ultra-Wide-Modus zuständig. Die beiden 2-Mpx-Sensoren werden jeweils für den Bokeh-Effekt sowie Makro-Aufnahmen benötigt.

Schnelle Inbetriebnahme

Nach der Google-Account-Eingabe werden Sicherheitsmechanismen wie Fingerabdruck und Gesichtserkennung festgelegt. Beides funktionierte im Test problemlos. Die Entriegelung verlief zügig. Der Fingerprint-Sensor ist zugleich auch die Ein-/Austaste und ist rechts mittig angebracht. Gegenüber befindet sich die Google-Assistant-Taste, mit der sich der entsprechende Helfer direkt aufrufen lässt.

(c) PCtipp

Zur weiteren Ausstattung des Dual-SIM-Handys gehört der MicroSD-Steckplatz, der Teil der Dual-SIM-Slotleiste ist, und sich dort ganz vorne befindet. Anschlussseitig ist unten ein USB-C-Port ins Chassis integriert, oben eine 3,5-mm-Klinkenbuchse. Kabellose Breitbandverbindungen lassen sich via WiFi 4 und Bluetooth realisieren, das leistungsfähigere WiFi-5 bleibt somit leider aussen vor.

Für den Mono-Sound ist wiederum unten ein einzelner Lautsprecher ins Chassis eingelassen. Der Klang geht unterm Strich noch in Ordnung. Arbeiten lässt sich mit dem G20 ganz gut. Werden mehrere Apps gleichzeitig aufgemacht, sinkt allerdings die Reaktionszeit schon auch merklich. Es kommt dann zu Verzögerungen und gelegentlichen Rucklern.

Achtung (!!)

Wir haben das Modell mit einem Speicher von 64 GB getestet. Bei diesem bleiben für Anwender ab Start leider nur 53 GB übrig, die verwendet werden können. Betriebssystem und vorinstallierte Apps nehmen bereits rund 11 GB in Anspruch. Mittlerweile gibt es aber auch eine 128-GB-Variante zum gleichen, teilweise sogar zum niedrigeren Preis. Folglich sollten sich Käufer unbedingt für die 128-GB-Variante entscheiden.

Kamera und Performance

(c) PCtipp

Im Fotopraxistest können sich die Aufnahmen sehen lassen, zumindest solange wie die äusseren Bedingungen auch gut sind. Bei zunehmendem Dämmerlicht reiht sich das Geknipste eher in das Mittelfeld ein. Dann leiden bei den Aufnahmen die Schärfe, Detailreichtum und Farbumfang. Zudem kommt es vermehrt zu Rauscheffekten. Hier hilft leider auch nicht der Nachtmodus weiter.

Bei den Leistungsbenchmarks bleibt eine positive Überraschung aus. Beim Antutu-Benchmark erreicht das G20 103435 Antutu-Punkten, beim Geekbench 5 stehen als Endergebnis 955 Punkte (Multi-Core-Score) zu Buche. Das ist im Vergleich zu gleich teuren Geräten wie etwa dem Redmi Note 9, das in diesen Benchmarks auf annähernd den doppelten Wert kommt, doch recht wenig.

Die Mundwinkel nach oben gezogen haben uns dafür die mit dem Einstiegs-Handy einhergehenden Serviceleistungen: So bietet Hersteller HMD Global (die finnische Firma hinter der Traditionsmarke Nokia) für einen Updatezeitraum von 2 Jahren für das G20 frische Software-Updates an, zu denen auch immer das aktuelle Betriebssystem gehört. Schön!

Fazit

Nokias G20 ist ein klassisches, solides Einstiegshandy. Im Grossen und Ganzen erfüllt es die an das Smartphone gesteckten Erwartungen. Darüber hinaus wird die Luft allerdings auch schnell dünn.

* Daniel Bader ist Redakteur bei PCtipp.


Mehr Artikel

Ass. Prof. Dr. Johannes Brandstetter, Chief Researcher bei NXAI (c) NXAI
News

KI-Forschung in Österreich: Deep-Learning zur Simulation industrieller Prozesse

Als erstes Team weltweit präsentiert das NXAI-Forscherteam um Johannes Brandstetter eine End-to-End-Deep-Learning Alternative zur Modifizierung industrieller Prozesse, wie Wirbelschichtreaktoren oder Silos. Das Team strebt schnelle Echtzeit-Simulationen an, plant den Aufbau von Foundation Models für Industriekunden und fokussiert sich im nächsten Schritt auf die Generalisierung von Simulationen. […]

News

Die besten Arbeitgeber der Welt

Great Place To Work hat durch die Befragung von mehr als 7,4 Millionen Mitarbeitenden in den Jahren 2023 und 2024 die 25 World’s Best Workplaces identifiziert. 6 dieser Unternehmen wurden auch in Österreich als Best Workplaces ausgezeichnet. […]

News

ventopay als Vorreiter der digitalen Transformation

Bei der diesjährigen Verleihung des Digitalpreises „DIGITALOS“ wurde das oberösterreichische Softwareunternehmen ventopay als Sieger in der Kategorie „Digitale Transformation“ ausgezeichnet. Der Preis geht an Unternehmen, die ihre Geschäftsmodelle erfolgreich digitalisiert und zukunftsweisende Lösungen für ihre Branche entwickelt haben. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*