Im Test: Nokia G50

Mit dem Nokia G50 stellt Markeninhaber HMD Global ein 5G-taugliches Midrange-Smartphone zum Einsteigerpreis vor. Die Akkulaufzeit und natürlich das Update-Versprechen, dass mit Android One kommt, sind die Merkmale des Geräts. PCtipp testet. [...]

(c) Nokia

5G für 269 Euro – das klingt erstmal verlockend. Aber auch wenn die aktuelle und zukunftsträchtige Funktechnologie lockt, gibt es auch andere Kategorien, die man in Betracht ziehen sollte, wenn man sich ein neues Smartphone anschafft – auch wenn es Preisgünstig ist. Da gibt es einige Stärken beim Nokia G50 – aber auch einiges, was man selbst für diesen Preis – hätte vermeiden können. Aber fangen wir beim Positiven an.

Das Nokia G50 ist – fast schon Nokia-Tradition – ein sehr großes Handy. Der 6,82-Zoll-Bildschirm ist über 17 Zentimeter hoch und es wiegt 220 Gramm. Eine echte Challenge für die durchschnittliche Hosentaschen. Und für die durchschnittliche Hand. Über Ein-Hand-Bedienung brauchen wir gar nicht zu sprechen.

Die Rückseite besteht aus Kunststoff, fasst sich aber angenehm kühl an – und ist hübsch, sofern man auf das nuancierte Blau-Grün steht, was als Symbolismus für die finnische Heimat des Geräts steht – Aurora borealis, die Nordlichter und so weiter. Mir gefällts. Auf der rechten Seite befindet sich ein Fingerabdrucksensor (in die Einschalttaste integriert) und auf der linken Seite eine Google Assistant-Taste. Während mir die Positionierung des Fingerabdrucksensors gefällt (warum ist das so aus der Mode gekommen?) ist die Assistant-Taste an denkbar ungünstiger Position angebracht, die Anzahl versehentlicher «Drücker» war hoch.

Plus: Sie lässt sich leider nicht anderweitig belegen, etwa für einen Quickstart einer App oder ähnliches. Immerhin: Man kann sie deaktivieren, was ich tat. Dann hat man aber eine Taste ohne Funktion. Eine verschenkte Chance. Auf der Oberseite des Telefons befindet sich ein 3,5-mm-Klinkenanschluss und das Aufladen erfolgt über einen USB- C-Port auf der Unterseite. Insgesamt gefällt die Optik (trotz oder wegen der Größe, egal) sehr gut.

Punktverlust: Bildschirm

Weniger begeistert war ich vom Bildschirm. Die Größe ist Geschmacksache, diese zu bewerten schwierig und unfair. Die technischen Details hingegen schon: 1560×720 Pixel – hmm…, wenn man natürlich unter 300 Euro für ein Smartphone ausgibt, sind die Ansprüche sicher nicht die höchsten. Aber es lässt sich nicht leugnen, dass andere Hersteller ihren Produkten des vergleichbaren Preisranges FHD-Auflösungen spendieren – so etwa beim Galaxy A32 von Samsung oder das Redmi Note 9 Pro von Xiaomi. Und auch die Bildwiederholrate von 60 Hertz ist zwar bei Phones dieser Preisklasse noch verbreitet, allerdings gibt’s auch hier Ausnahmen – wie etwa das besagte Redmi Note 9 Pro – das 120 Hertz besitzt. Die Bildschirm-Helligkeit erreicht maximal einen Wert von 450 Nits, was akzeptabel ist.

Die gute Nachricht: die sonstige Performance war durchaus ansprechend. Obwohl der Snapdragon 480 kein Killer-Prozessor ist, liefert er eine gute Leistung. Apps öffnen sich in einem ruhigen, aber nie frustrierend langsamen Tempo. Zu den 128 GB Speicher gibt es einen microSD-Slot, welcher eine Speichererweiterung von bis zu 512 GB erlaubt. Darüber hinaus war die Gesprächsqualität wirklich gut und auch die WLAN- und Bluetooth-Verbindungen waren stets stabil und frei von Aussetzern.

Kamera

Das runde Kamera-Array auf der Rückseite des G50 beherbergen eine 48 MP Hauptcam, eine 5 MP Weitwinkel und eine 2 MP depth-Linse. Die Bilder werden, gemessen an den Fähigkeiten, hübsch, mit satten Farben ohne übertrieben künstlich koloriert zu sein. Die Weitwinkelfotos sind vielleicht etwas dunkel und nur bei guten Lichtverhältnissen wirklich schön. Insgesamt also das, was man erwarten kann.

Eine wenig überraschend angenehme Erfahrung war Android One. Das «nackte» Android beeinflusst maßgeblich die solide Performance des Geräts trotz der eher durchschnittlichen Hardware. Es gibt wenig Hänger, keine Kompatibilitätsprobleme, keine Benachrichtigungsschwierigkeiten. Top! Das Gleiche gilt für den Akku. Die 5000 mAh sorgen dafür, dass das Handy zwei bis drei Tage ohne Aufladen durchhält, wenn die Nutzung moderat ist – also für WhatsApp, einige Fotos und vielleicht mal ein Telefonat. Auch im Standby-Modus verbraucht es wenig Strom. Dem Phone liegt ein 18 Watt Netzteil bei – entsprechend dauert es ein wenig, bis der Akku wieder voll ist.

Fazit

Durchschnitt. Einfach Durchschnitt. Das man keine Kamera vom Format eines Huawei P50 oder eines Find X3 Pro erwarten kann, ist klar. Auch ein 888-er Snapdragon erwartet in diesem Phone keiner zu finden. Dafür ist die Leistung des Akkus stark, das Phone ist hübsch und die Software top. Wo man eine bessere Wertung vergeigt, hat: Beim Display. 90 Hertz hättens schon sein können und eine FHD-Auflösung wäre auch drin gelegen. Insgesamt ein solides (lower) Midrange-Phone, aber wenns Budget-mäßig drin liegt, kann man für einen 50er mehr schon in anderen Sphären telefonieren.


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