Nach dem Lite-Modell präsentiert Oppo gleich zwei weitere Renos – das Reno 8 und das Reno 8 Pro. Was diese können und wo die Unterschiede liegen, erfahren Sie in unserem Test. [...]
Wie die meisten Smartphone-Hersteller hat Oppo ebenfalls zwei Main-Releases pro Jahr. Einmal die Find X Serie, also die Flaggschiffe, deren Release jeweils im Frühling stattfindet, und die «Midrange» Serie namens Reno, die sich tendenziell an ein jüngeres Publikum richtet. Dies heißt aber nicht, dass man nur auf das Preis-Leistungs-Verhältnis abzielt. Vielmehr, so betont der Hersteller, legt man Gewicht auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kundengruppen.
Design
Es fällt auf – zu meiner Freude – dass der Trend deutlich zu klarer Kante (pun intended) geht. Sowohl das Reno 8 als auch die Pro-Version haben ein flaches Display und ein kantiges Gehäuse, links jeweils die Lautstärkeregler, rechts den Power-Button, den SIM-Slot unten.
Auf der Rückseite haben die beiden Phones eine Erhöhung (beim Pro grösser als beim 8er) mit drei Linsen und einer Art Mini-Ringlight.
Auffallend: Die beiden Hauptlinsen sind extrem groß und auffällig – und während sie beim 8er herausstehen, sind die bei der Pro-Version ins Gehäuse eingelassen. Die Front unterscheidet sich nur durch die Selfie-Cam, die beim Pro mittig und beim 8er links angebracht ist.
Die Geräte sind gleich groß und gleich breit – nur ist das Pro etwas dicker als das 8er. Interessant: Obwohl die Gehäuse gleich lang und breit sind, ist das Display des Pro-Modells um 0,37 Zoll größer als jenes des Reno 8 – die Screen-to-Body Ratio wird entsprechend besser sein.
Specs
Wir wollen Sie hier nicht ewig mit Datenkolonnen langweilen. Wir stellen jedoch fest, dass die beiden Geräte in vielen Bereichen ähnlich ausgestattet sind.
Die Unterschiede finden sich im Detail: Der MediaTek-Prozessor im Pro ist der 8100 Max, im 8er der 1600er. Das Kamera-Setup beim Pro wird durch den hauseigenen Prozessor MariSilicon X unterstützt – das 8er nicht.
Das Display des Pro hat eine Bildwiederholfrequenz von 120 Hertz, jenes des 8er 90 Hertz. Das eigentliche Kamera-Setup, die Akku-Kapazität (4500 mAh), die Display-Auflösung, die Konnektivität oder die Firmware sowie der (Arbeits)-Speicher sind gleich.
(Akku-) Performance
Die beiden Renos kommen ab Werk mit Oppos ColorOS 12.1, dürften aber schon demnächst OTA mit dem kürzlich vorgestellten Color 13 bestückt werden. Das unaufgeregte und im Unterschied zu anderen Android-Oberflächen nicht übermäßig bunte ColorOS (pun not intended) kommt im aktuell trendigen Flat-Design, ist übersichtlich strukturiert und die Nonsense-Bloatware an vorinstallierten Apps von Drittherstellern lässt sich schnell entfernen, sodass der Speicher nicht unnötig verschwendet wird.
Der Fingerprintscanner unter dem Display und die Gesichtserkennung funktioniert einwandfrei – letzterer brauchte zwar das ein oder andere Mal zwei Anläufe, wenn’s besonders dunkel war, lässt sich aber verschmerzen.
Ansonsten lässt sich sagen, dass die User-Erfahrung angenehm ist, nichts hängt oder hakelt. Soft- und Hardware sind offenbar gut aufeinander abgestimmt – bei beiden Renos.
Speziell cool: Auch bei den 8er-Renos ist die RAM-Erweiterungs-Funktion wieder da.
Heißt: Wenn man nicht so viel Nutzspeicher benötigt (bei beiden Geräten sind’s 256 GB), kann man dort noch etwas für den Arbeitsspeicher abzwacken (per Default 8 GB), was das Gerät nochmals schneller macht.
Die Leistung der Akkus ist ebenfalls erwähnenswert. Beide haben wir «extremen» Belastungsproben ausgesetzt, mit Gaming, Streaming und viel Videoaufnahmen und Fotografie.
Beide Akkus haben den Tag locker überstanden – das Pro noch gut anderthalb Stunden länger als das 8er, trotz größerem Bildschirm. Dort kommt wohl die Energieeffizienz des 8100-er Prozessors zum Tragen.
Stark: Bei beiden Geräten legt Oppo den 80-Watt-Charger bei, der den Akku in 35 Minuten von 0 auf 100 pusht – nach 12 Minuten ist der Akku bereits halbvoll. Gemäß Oppo soll das dem Akku – der aus zwei separierten Modulen besteht, aber keinen größeren Schaden hinzufügen. Rund 1600 Ladezyklen hat dieser in Oppos Labortests überstanden.
Kameras
Kommen wir zum Kamera-Bereich. Hier merkt man wohl am ehesten, dass wir es mit der (higher) Middleclass an Smartphones zu tun haben – ein Find X5 Pro zieht leitungsmäßig davon. Aber das soll ja auch so sein.
Das Gute ist, dass vor allem die jeweiligen Hauptkameras gute Ergebnisse liefern. Scharfe Bilder, lebendige Farben und auch der Fokus funktionierten zuverlässig. Auch bei schlechten Lichtverhältnissen gibt es nur geringes Bildrauschen.
Die Zweitlinsen zeigen schon etwas mehr Rausch-Effekt und ein weniger breites Farbspektrum als die Hauptlinse. Das Makro-Objektiv beim Pro ist ebenfalls wohl eher auf den Social-Media-Gebrauch ausgelegt.
Auf der Vorderseite der Geräte wirbt Oppo mit einer 32-MP-Selfie-Kamera, die den IMX709-(RGBW)-Sensor verwendet und einen Autofokus bietet. Diese bietet detaillierte Bilder mit großem Dynamikbereich und wenig Rauschen bei Tageslicht, auch bei suboptimalen Lichtverhältnissen.
Die Videoqualität ist – besonders bei der Pro-Version – ziemlich gut. Dies ist mitunter dem MariSilicon X geschuldet. Auch hier erleben wir lebendige Farben und ruckelfreie Bilder.
Bei 4K sind Videos auf 30 FPS limitiert. Auch der mitgelieferte Ultra-Steady-Modus leistet gute Arbeit beim Reduzieren von Rucklern, ist aber verständlicherweise bei 1080p/60 FPS begrenzt. Dazu kommt der Nachtmodus, bei dem Oppo ohnehin oft überzeugt.
Quelle: PCtipp.ch
Fazit
Beide Renos der 8er-Serie machen – vor allem gemessen am Preis – eine sehr gute Figur und haben wenig, worüber man meckern kann. Uns ist unter dem Strich aufgefallen, dass man mit dem Oppo Reno 8 5G (ohne Pro) fast den besseren Deal macht.
Klar, das Pro profitiert bei Foto und Video vom MariSilicon X – wenn sich der Kameragebrauch jedoch ohnehin auf Schnappschüsse für Instagram und Co. beschränkt, hat man beim Reno 8 bereits alles, was man braucht – für unter 500 Franken.
Preise und Verfügbarkeit
Das Oppo Reno 8 Pro ist in Glazed Green und Glazed Black für 765 Euro verfügbar, das Oppo Reno 8 kommt in Shimmer Gold und Shimmer Black für 499 Euro.
*Florian Bodoky ist Neo Apple-User, Audio-Enthusiast, PCtipp-YouTuber, Tech-Schnäppchen-Jäger und Kaffee-Maschinen-Überforderer
Be the first to comment