Im Test: Samsung Galaxy Note 10+

Samsung legt ein Business-Phablet vor und überrascht mit einigen neuen Features. Wie das Gerät mit dem S Pen insgesamt abschneidet, lesen Sie in unserem Test. [...]

0,5 Zoll unterscheiden die Display-Diagonalen. © PCtipp

Nachdem Samsung bereits beim Launch der 10er-S-Serie alle möglichen Bedürfnisse befriedigt hat (10e günstig, 10 klassisch, 10+ mit Power, 10 5G mit selbigem), versuchen die Südkoreaner mit der Business-Phablet-Serie selbiges: Das Galaxy Note 10 gibts nämlich in zweifacher Ausführung. Einmal als «normale» und einmal als Plus-Version (diese wiederum wieder mit oder ohne 5G-Modul). Die 5G-lose Plus-Version haben wir in unserem Test-Labor. 

Das Samsung Galaxy Note 10+ verfügt über eine Bildschirmdiagonale von stolzen 6,8 Zoll, ist aber recht schmal und daher mit durchschnittlicher Handgröße zu halten, wenn auch nicht komplett zu umfassen (7,9 Millimeter dick, 77 Millimeter breit). Für dieses Format musste der Klinken-Port auch hier über die Klinge springen. Die Frontseite betreffend hat man sich dazu entschieden, den Kamera-Cut-out, der sich bei der S-Serie noch rechts oben befand, in die Mitte zu verschieben. Die Buttons sind linksseitig angebracht: Power, Sound-Wippe und der dedizierte Bixby-Button. Dies hat im Test einige Eingewöhnungszeit gekostet, ging aber danach ganz gut. Ein generelles Fragezeichen setzen wir hinter die Notwendigkeit eines Bixby-Buttons (und, wenn wir ganz ehrlich sind, auch hinter Bixby insgesamt). Dies ist Geschmackssache. Ich bin generell kein Assistant-Fan und wenn, dann tut der Google-Assistant eigentlich seinen Job umfassend und gut. Bixby, dies sei fairnesshalber aber gesagt, hat sich auch verbessert in Sachen Verständnis und Feature-Umfang.

Für die Rückseite hat Samsung zu einer vertikalen Ausrichtung der drei Kameralinsen gegriffen, was ein wenig nach Huawei aussieht; allerdings sind die «Wackler», wenn das Gerät auf der Rückseite liegt, weniger wahrnehmbar. Die Quad-Cam besteht aus einer 16-Mpx-Ultrawide-Linse, einer 12-Mpx-Wide-Linse, einem 12-Mpx-Tele und einer DepthVision Kamera. Der optische Zoom ist zweifach, der digitale zehnfach. In Sachen Bildstabilität bei der Videofunktion der Notes wurde nochmals nachgebessert gegenüber dem Note 9, Action Cams à la GoPro werden aber meiner Meinung nach nicht komplett ersetzt. 4K-UHD-Videos sind allerdings machbar. Auf der Front findet sich eine 10 MP Kamera. Damit auch den 4K-Dauerfilmern der Saft nicht ausgeht, hat Samsung beim Plusmodell einen 4300-mAh-Akku verbaut. Das «Fast Charge»-Feature hat in unserem Testvorgang in einem 30-minütigen Ladezyklus von 0 auf 60 Prozent geladen, wobei vor allem die ersten 10 Minuten wirklich beeindruckend waren.

Der Pen, die Hardware und das Display

Natürlich wird das Note 10+ mit dem S-Pen geliefert, der mehr denn je eine zentrale Rolle in der Bedienung spielt. Nebst altbekannten Features wie dem Selfiekamera-Auslösen durch Druck auf den Stickbutton, wurden verschiedene Features ausgebaut oder gar neu entwickelt. So kann man während dem Surfen auf einer fremdsprachigen Website auf ein Wort zeigen, welches dann übersetzt wird. Auch die Handschrifterkennung wurde deutlich verbessert und erkennt mittlerweile auch mein Gekrakel. Schön: Mit zwei «Tippern» kann das Notizdokument als Txt, Docx oder PDF gespeichert und über die üblichen Kanäle geteilt werden. Ausgebaut wurde auch die Gestensteuerung: Zoomen (rein und raus) oder durch Webseiten wischen etc. geht auch ohne Berührung. Das (von mir erkorene) Königs-Feature, welches aber nur der Plus-Variante zur Verfügung steht, ist das Zoom-in-Mic. Durch das Reinzoomen wird das eingebaute Mic zum (digitalen) Richtmikrofon und verstärkt den Fokus z.B. auf eine referierende Person und blendet Nebengeräusche aus. 

Weitere spannenden Funktionen bringt das Note+ softwareseitig: Es ist nämlich möglich, den Bildschirminhalt live zu streamen. Damit will man Gamer, respektive Let’s Player ansprechen und jenen die Möglichkeit geben, ihrem Hobby auch mobil zu frönen. Während des Livestreams kann auch die Front-Kamera aktiviert werden, sodass ein kleiner Bildausschnitt das Gesicht des Users während des Streamens zeigt. Eine coole Idee. Ich bin allerdings fast sicher, dass der primäre Nutzen dieser Funktion darin bestehen wird, seinen (Gross-)Eltern zu erklären, auf welches Icon sie für welche Funktion des Geräts zu drücken haben – ist aber ja auch eine schöne Sache. Der Live-Stream auf YouTube hat im Test jedenfalls tadellos funktioniert.

Last but not least sei das Display erwähnt: Das Quad HD+ Amoled löst mit 3040×1440 Pixeln auf. Dank 498 Pixeln pro Zoll überzeugt das Display auch bei viel Bewegung mit hoher Schärfe, flimmerfrei und realitätsnaher Farbdarstellung. Die HDR10+-Zertifizierung machte sich erwartungsgemäß beim mobilen Netflix-Genuss positiv bemerkbar. Apropos mobil: Eindrücklich ist auch die Ausleuchtung. Auch bei hoher Sonneneinstrahlung ließ sich das Gerät gut bedienen – der Spitzenwert beträgt gemäss Samsung 1200 Nits.

Fazit und Bewertung

Samsung hat mit dem Note 10+ tatsächlich wieder ein paar Funktionen mehr rausgekitzelt als beim (hervorragenden) Vorgänger Note 9. Die Spezial-Features machen Laune, Display und Kamera überzeugen. Zudem ist der Akku verlässlich. Einzig, ob die Jeans-Tasche die 6,8 Zoll noch mitmacht, können wir nicht versprechen. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei knapp über 1.000 Euro.


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