Im Test: Samsung Galaxy Z Fold 4

Das Flaggschiff von Samsungs Falt-Handy-Familie geht in die vierte Runde. Wie sich das Foldable schlägt und ob Samsung weiterhin die Oberhand in Europa behält, lesen Sie in unserem Test. [...]

(Quelle: Samsung)

Bei einem faltbaren Smartphone ist – mehr noch als bei anderen Geräten – das Aussehen wichtig. Ein Gerät, welches man wohl jeden Tag x-hundert Mal in die Hand nimmt (und auch finanziell ein ordentliches Investment erfordert), sollte gewisse Qualitäten erfüllen.

Was am Galaxy Z Fold 4 dann auch auffällt – Samsung hat hier Zeit investiert. Das Frontdisplay – 6,2 Zoll groß – lässt sich angenehm einhändig bedienen (wie immer ab einer gewissen Handgröße). Generell kommt mir das Gerät weniger klobig und schwer vor.

Wesentlich dazu beigetragen hat das schlankere Scharnier. So misst das Fold im zugeklappten Zustand 15,5 × 5 × 1,55 (Zentimeter, L × B × T) und wiegt rund 260 Gramm. Die 1,55 Zentimeter beziehen sich auf die dickste Stelle – beim Scharnier.

Natürlich ist das immer noch viel. Aber das liegt in der Natur des Gerätes. Auch wenn es in der Hosentasche spürbar ist – oder auch, nur wenn man es im ausgeklappten Zustand länger hält – so kann man Samsung mit einem so großen Display keinen Vorwurf machen, zumal sie an der Dicke und am Gewicht des Geräts arbeiten.

Displays

Zusätzlich zu den veränderten Massen wurden die Ränder am Display ebenfalls verkleinert, sodass die «aufgeklappte» Seite quasi nur aus Bildschirm besteht – ohne jetzt konkrete Werte für die Screen-to-Body-Ratio zur Hand zu haben. Auch soll der Screen jetzt länger halten und die Underglass-Kamera auf der Front wurde fast gänzlich unsichtbar – unser Versuch, die Kamera in einem Unboxing-Video zu zeigen, scheiterte jedenfalls grandios.

Quelle: Samsung

Das Hauptdisplay des Galaxy Z Fold 4 misst 7,6 Zoll und kann – das ist ja der Sinn der Sache – quasi als Tablet verwendet werden. Samsung hat die maximale Helligkeit auf fast 900 Nits erhöht und dem Screen eine adaptive Bildwiederholfrequenz von 120 Hz spendiert. Heftig!

Wirklich großartig ist aber die OLED-Technologie, auch wenn nur auf 7,6 Zoll. Das Bild ist – vor allem beim Videoschauen – leuchtstark, scharf und generell sehr lebendig. Wegen des fast quadratischen Seitenverhältnisses sind die Ränder von Videos oder Filmen manchmal etwas unglücklich abgeschnitten, jedoch tat dies dem Spaß kaum einen Abbruch – man muss schon genau hinsehen, damit dies auffällt.

Quelle: Samsung

Die Schattenseite: Leider ist der Falz auf dem Galaxy Z Fold 4 immer noch deutlich sichtbar. Ohne dramatisieren zu wollen: Es nervt halt schon; die einen weniger, mich mehr.

Auch das «kleine» Front-Display – 6,2-Zoll – wartet mit einer flüssigen Bildwiederholfrequenz von 120 Hz auf. Das Tippen und allgemein die Bedienung ist schon sehr komfortabel. Dort hat Samsung definitiv viel Fleiß bewiesen.

Top auch der «Kipp-Modus». Klappt man das große Display in einem 90-Grad-Winkel auf, erscheint auf dem unteren Teil die Tastatur, oben die App. Praktisch, um zu arbeiten.

Software

Eine der größten Verbesserungen beim Galaxy Z Fold 4 ist die Software. Vor allem das Multitasking ist wahrlich eine Freude. Es gibt eine neue Taskleiste, die am unteren Rand des Galaxy Z Fold 4-Displays erscheint und automatisch die zuletzt verwendeten Apps anzeigt. Die Favoriten sind durch den Nutzer variabel festlegbar, indem die Hauptmenüleiste auf dem Startbildschirm neu angeordnet wird.

Wie schon beim Vorgänger kann man auf dem großen 7,6-Zoll-Display bis zu drei Apps gleichzeitig laufen lassen, diese lassen sich mit Drag&Drop bewegen – mit einer 2-Finger-Wischbewegung kann man die Apps offen nebeneinander platzieren. So lässt sich beispielsweise auch ein Foto aus der Galerie in eine andere App ziehen. Praktisch!

Kameras

Die Galaxy-Z-Fold-Serie ist endgültig auf die Flaggschiff-Stufe gehoben worden. Das Fold ist mit dem gleichen Setup bestückt wie die S-Serie (S22 und S22+).

Eine 50-MP-Hauptkamera, eine 12-MP-Ultraweitwinkelkamera und ein 10-MP-Teleobjektiv mit dreifach optischem und 30-fachem Space-Zoom. Die Vorderseite des Telefons beherbergt eine 10 MP Selfie-Kamera und last but not least einen kleinen 4-MP-Sensor (der gut versteckte, Sie erinnern sich?) auf der ausklappbaren Seite.

Quelle: PCtipp.ch

Der Trend zu viel Kamerazoom wird hier also abgedeckt – wenn auch «nur» mit einem Dreifach-Zoom, der dafür einen soliden Job abliefert – ohne wirklichen Qualitätsverlust.

Quelle: PCtipp.ch

Auch die Fotos mit den verschiedenen Linsen (und Portraitmodus) sind – von uns an schönen, sonnigen Tagen ausprobiert – mehr als zufriedenstellend. Der helle Himmel sieht gut aus und die Details rundherum sind scharf. Der Nachtmodus überzeugt ebenfalls, auch wenn hier das Find X5 Pro noch davonzieht – das Resultat vermag zu überzeugen.

Quelle: PCtipp.ch

(Akku)-Performance

Das Galaxy Z Fold 4 wird von dem neuen Chip Snapdragon 8 Plus Gen 1 zusammen mit 12 GB RAM angetrieben. Der Speicher beträgt wahlweise 256 GB, 512 GB oder 1 TB.

Während des Tests hat sich das Galaxy Z Fold 4 als flott und reaktionsschnell erwiesen, Hänger gab es kaum – höchstens bei mehreren Apps und vielen Wechseln (samt Drag&Drop).

Ebenfalls erfreulich war die Leistung des Akkus – die 4400 mAh bei einem solchen Display? Kam mir sehr knapp vor. Im Test lag das Durchhaltevermögen bei 8 Stunden, 11 Minuten bei adaptiver Bildwiederholfrequenz, 9 Stunden 21 Minuten bei nativen 60 Hertz.

Ich weiß nicht genau, was Samsung davon abhält, hier mal einen 5000 mAh (oder mehr) zu verbauen, aber die Zahlen sind auch so okay. Gewohnt konservativ, dafür aber wohl Akku-schonend sind die 25 Watt Ladespeed (50 Prozent in 30 Minuten, 1 Stunde 18 Minuten für 100 Prozent). Zudem lassen sich andere Samsung-Devices, zum Beispiel die Galaxy Watch 5, kabellos auf dem Gerät liegend, laden.

Fazit

Das Galaxy Z Fold 4 hat sich in vielerlei Hinsicht verbessert – es ist definitiv ein Gerät, bei dem man sich eine Anschaffung überlegen sollte, wenn man z. B. regelmäßig länger unterwegs ist und sich nicht extra ein Tablet anschaffen will. Auch für kurze Notizen oder produktivere, kleinere Arbeiten lohnt es sich. Der Preis ist allerdings immer noch saftig.

Preis und Verfügbarkeit

Die Farboptionen für das Galaxy Z Fold 4 umfassen Graygreen, Beige und Phantom Black. Über Samsung.com kann man zudem «Burgundy» bestellen. 1799 Euro kostet die 256-GB-Version, 1919 Euro die 512-er Variante und 2159 Euro wechseln für das 1-TB-Powerhouse den Besitzer.

*Florian Bodoky ist Neo Apple-User, Audio-Enthusiast, PCtipp-YouTuber, Tech-Schnäppchen-Jäger und Kaffee-Maschinen-Überforderer


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