Im Test: Sony Bravia XR-65X95J

Mit einer Spannweite von 65 Zoll, oder umgerechnet 164 cm will Sonys aktueller 4K-TV mit Namen Bravia XR-65X95J im Mainstream-Segment für Erfolg sorgen. PCtipp hat den LCD-TV getestet. [...]

(c) Sony

Stolze 2199 Euro kostet der aktuelle LCD-TV Bravia XR-65X95J mit Triluminos-Pro-Panel und einer riesigen Spannweite von 65 Zoll (=164 cm). Was Anwender dafür bekommen, kann sich sehen lassen, obschon der Hersteller bei dem Modell auf OLED als Highend-Paneltechnologie verzichtet. Der Reihe nach: Mit dem Ultra-HD-Modell mit Googles Android-TV-Betriebssystem in Version 10 adressiert der Hersteller das Mainstreamsegment. Allerdings das Gehobene.

Dreh- und Angelpunkt des Fernsehers ist einmal mehr Sonys eigenentwickelter «Cognitive»-Prozessor-XR, der auf kognitiver Intelligenz basiert. Der IC-Baustein kümmert sich um die wichtigen Teilbereiche eines Fernsehbildes, zu denen unter anderem der Kontrast, die Farbe, Tiefenschärfe, Sättigung, Schattierungen bis hin zu HDR-Elementen zählen. Dieser «intelligenten» Bildwiedergabe fügt der japanische Hersteller bei dem Modell seine «Local-Dimming»-Technologie hinzu

Was das bedeutet, oder noch besser in der Praxis bringt? Sony schafft es mithilfe solcher Lichtzonen dunkle bis tiefschwarze Bildbereiche bezüglich ihrer Helligkeit weiter herunterzuregeln. Im Test gewannen dadurch Kontrast und Schwarzwerte deutlich an Tiefe und Präzision hinzu. Unterm Strich ein Pluspunkt, der eine der Achillesfersen gegenüber OLEDTVs adressiert und diesen LCD-TV zumindest ein Stückchen näher an die entsprechenden Werte eines OLEDs heranrücken lässt.

Im Gegenzug liegt die Leuchtdichte mit gemessen 1089 Candela pro Quadratmeter über der eines OLED-TVs. Diese hohe Helligkeit macht sich in der Praxis positiv bemerkbar, wenn es auch in der Wohnung hell ist. Dann bleiben Bilder kontrastreich und homogen, sind also gleichmäßig ausgeleuchtet. Bezüglich der Bildqualität stellen wir dem LCD-TV in der Praxis sowieso ein gutes Zeugnis aus: Schnelle Kameraschwenks bereiten dem Bild des 65-Zöllers keine Probleme, und auch actionreiche Szenen mit schnellen Bildwechseln laufen flüssig und ohne Klötzchenbildung ab. Die dargestellten Farben sind weder matt noch überzeichnet. Vor allem auch Gesichter wirken natürlich.

Sound

Neben der flüssigen Bildwiedergabe hat der Sony-TV auch punkto Sound einiges zu bieten. Dazu spendiert der TV-Profi seinem TV-Boliden gleich fünf Soundboxen, integriert in den Fernseher: zwei klangpositionierende Hochtonlautsprecher, zwei nach vorn gerichtete Lautsprecher und ein integrierter Subwoofer für mehr Bumms.

Aber auch beim Aufbau des knapp 30 kg schweren, fast rahmenlosen und dünnen 65 Zöllers ist eben auch Power nötig. Der Aufbau sollte daher unbedingt zu zweit erledigt werden. Immerhin geht das Ganze, hält man sich an die bebilderte beigefügte Anleitung, innert 5 bis maximal 10 Minuten vonstatten. Zuerst werden die Standfüße angeschraubt, wobei es der TV erlaubt, diese in drei verschiedenen Positionen an unteren Rand des TVs mit je zwei Schrauben zu arretieren.

Danach werden die Stromleitung, USB- und SAT-Kabel an die beschrifteten Anschlüsse verlegt. Im letzten Schritt wird die Verschalung rückseitig an das Chassis eingerastet. Die darauffolgende Geräteinbetriebnahme ist genauso zügig erledigt: Nacheinander werden Land und Sprache festgelegt, im Anschluss wird der Sendersuchlauf gestartet. Dieser fand nach 6 Minuten rund 850 Audio- und Videosender. Um nun das Gerät zu personalisieren, lässt sich das Bravia-Modell mit dem eigenen Google-Account versehen.

Gut gefallen konnte die im Lieferumfang enthaltene, hintergrundbeleuchtete Fernbedienung. Auf dem Steuerknüppel sind Shortcut-Tasten für Netflix, Amazon Prime sowie Disney+ zu finden. 

Ausprobiert

(c) Sony

Bedienen lässt sich das Gerät damit flott: Nach Betätigen des Einschaltknopfs vergehen kurze 6 Sekunden bis das Gerät einsatzbereit ist. Und auch der Wechsel – Sender zu Sender – geht mit einer «guten» Sekunde schnell genug. Ausstattungsseitig ist so ziemlich alles aktuelle, und ausreichender Anzahl vorhanden: Nebst je zwei HDMI-2.0- und -2.1- (max. 120 fps), drei USB-2.0-Ports gibts Bluetooth oder auch LAN/WLAN. Gamer dürften sich darüber freuen, dass das Gerät auch VRR (Variable Refresh Rate) unterstützt.

Zur Menüführung des Android-TV-Betriebssystems: Im Vergleich zu den Vorgänger-Versionen ist die Systemsoftware nicht mehr ganz so stur in tabellarischer Form angelegt, sondern lässt Anwendern mehr Spielraum bei Auswahlmöglichkeiten. So findet sich ein ständig präsentes «Einstellungsmenü» am rechten Bildschirmrand, um den TV nach Gusto bezüglich Anschlüsse, Lichtsensor, Helligkeit, Klarheit, Farbe einzustellen. Das tut der Nutzerschnittstelle designtechnisch gut und hebt die ganze Bedienung. Diese läuft flüssig, ohne Ruckler ab und hinterlässt so einen reifen Eindruck. Der Stromverbrauch liegt in der Praxis bei zwischen 150 und 230 Watt – nicht gerade wenig. Die Energieeffizienzklasse des Gerätes wird vom Hersteller mit «G» spezifiziert.

Fazit

Zugegeben mit knapp 2200 Euro ist der 65 Zöller alles andere als billig. Dafür bekommen Käufer aber auch ein modernes TV-Gerät mit einer ansprechenden Bildqualität, moderner Ausstattung und prima Bedienung.


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