Im Test: Sony Xperia 1

Nach der Xperia 10-Serie kommt jetzt das Xperia 1 als Flaggschiff mit der gleichen auffälligen Bauform. Ob das Gerät seinem Ruf und Preis gerecht wird, verrät unser Test. [...]

Das Xperia 1 macht mit seinem vollverglasten Gehäuse einen zwar rutschigen, jedoch hochwertigen Eindruck. (c) Sony

Bei Sony kümmert man sich nicht um altgediente Dimensionsstandards bei Smartphones. Die neue Xperia-Reihe verfügt allesamt über Bildschirme im Format 21:9, welches man von Kinofilmen und Serien kennt. Schon beim Auspacken des Sony Xperia 1 fällt diese eigenwillige Form als Erstes auf und Skepsis kommt auf: Ist dieses Design überhaupt alltagstauglich?

Das Xperia 1 macht mit seinem vollverglasten Gehäuse einen zwar rutschigen, jedoch hochwertigen Eindruck. Direkt beim Einschalten strahlt einem das mit 1644×3840 Pixeln in eindrücklichem 4K aufgelöste 6.5-Zoll-OLED-Display recht hell und äusserst scharf entgegen. Nach einigen für Android typischen Ersteinrichtungsfragen, zu denen angenehmerweise auch die Auswahl der zu installierenden Apps gehört, befindet man sich im Hauptbildschirm. Beim Ausprobieren verschiedener Apps, von denen sich zwei dank der «Multi-Window»-Funktion auch gleichzeitig übereinander verwenden lassen, wird die Stärke des achtkernigen Qualcomm-Snapdragon-855-Prozessors und der 6GB Arbeitsspeicher eindrücklich vorgeführt: Selbst wenn zwei eher rechenintensive Apps wie YouTube und ein modernes Spiel zur selben Zeit laufen, können kaum Geschwindigkeitseinbussen bemerkt werden. Beim Lesen von Dokumenten oder Webseiten oder Betrachten von Videos ist das 21:9-Format tatsächlich vorteilhaft, beim Verstauen des Geräts in der Hosentasche eher weniger.

Das Gerät fasst neben zwei kleinen SIM-Karten zusätzlich eine microSDXC-Speicherkarte, welche den lokalen 128GB-Speicher um bis zu 512GB erweitern lässt. Wie viele heutige Smartphones bietet das Xperia 1 einen USB-C-Anschluss für Stromzufuhr und Datenaustausch, auf eine herkömmliche Kopfhörerklinke wurde allerdings verzichtet. Somit findet man ausser Knöpfen fürs Einschalten und die Lautstärkeregelung sonst nur noch den Fingerabdruckleser auf der Seite des Gehäuses. Bei der Einrichtung ist dieser zwar etwas zickig, funktioniert danach aber meist problemlos.

Licht und Schatten

Das Xperia 1 verfügt zwar über Stereolautsprecher mit dem wichtig klingenden «Dolby Atmos»-Standard, bringt jedoch keinen mächtigen Sound hervor – Bässe gingen in unserem Test unter. Zwar ist das Gerät mit dem bei einem modernen Flaggschiffgerät zum Standard gehörenden NFC-Sender ausgestattet, lässt sich zu unserer grossen Enttäuschung allerdings nicht kabellos aufladen. Bei einem High-End-Premiumgerät hätten wir dieses Feature definitiv erwartet. Der mit 3330 mAh leicht unter dem Durchschnitt liegende Akku hielt in unserem Stresstest gute neuneinhalb Stunden durch; auch hier haben wir schon bessere Werte gesehen. Dafür ist die Tonqualität bei Gesprächen hervorragend.

Auf dem Gehäuserücken prangen gleich drei Kameras mit zwölf Megapixeln. Sie sollen mit ihren Brennweiten von 16, 26 und 52 mm qualitativ hochstehende Fotos verschiedenster Motive ermöglichen, und tatsächlich merkt man, dass die Ingenieure von Sony sich von ihren Erfahrungen im Kamerabereich beeinflussen liessen: Alle Fotos der Hauptkamera(s) sahen farblich intensiv und absolut scharf aus. Dies kann man von der mit acht Megapixeln aufgelösten Selfiekamera allerdings nicht behaupten: Farben erschienen blass und verwaschen.

Fazit

Für einen Premiumpreis erhält man mit dem Sony Xperia 1 ein Gerät, das leistungsmässig nur knapp unter «Premium» zurückbleibt. Zwar läuft das Gerät in fast jeder Verwendung flüssig, hat einen ausgesprochen scharfen und angenehm anzusehenden Bildschirm und nimmt grossartige Fotos auf, seine Lautsprecher klingen allerdings suboptimal, der Akku hält nicht allzu lange durch und wer auf kabelloses Aufladen steht, guckt in die Röhre.


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