IT-Jobs haben immer noch mit einem massiven Imageproblem zu kämpfen. Wie aus einer Untersuchung der Recruitment-Webseite CWJobs hervorgeht, schrecken viele Jobanwärter vor einer IT-Karriere zurück, weil sie den Stempel einer "nerdigen" und "sozial untauglichen" Persönlichkeit nicht aufgedrückt bekommen wollen. [...]
Zudem herrscht bei 39 Prozent der Eindruck vor, dass ein Job in den Informationstechnologien einfach keinen Spaß macht. „Meistens stellt man sich den IT-Experten so vor, dass er einsam in seinem Kammerl sitzt und bis spät in die Nacht programmiert und Hardware wartet“, erklärt Achim Kaspar, CEO bei Cisco Österreich. Sicher gebe es auch diesen Bereich. „Es geht um den Abbau von Vorurteilen: IT-Jobs sind oftmals auch im Bereich des Projektmanagements angesiedelt und erfordern Flexibilität und Kreativität. Mit Hilfe von IT werden Prozesse, Abteilungen und Menschen zusammengebracht – dabei sind auch manchmal Reisen erforderlich. Die umgesetzten Lösungen helfen den Menschen, Unternehmen und Organisationen, ihre Ziele zu erreichen“, betont Kaspar.
Um zu belegen, dass das schlechte Image in der Praxis tatsächlich junge Menschen von einem Einstieg in die IT-Branche abhält, verweisen die CWJobs-Analysten auf konkrete Zahlen aus den vergangenen zehn Jahren. Demnach haben sich in diesem Zeitraum nicht mehr als drei Prozent der britischen Jugendlichen für das Studium der Computerwissenschaften entschieden. „Im Bildungssektor liegt der Schlüssel, um junge Menschen von einer IT-Karriere zu überzeugen“, wird CWJobs-Geschäftsführer Richard Nott vom Branchen-Blog TechRepublic zitiert.
Auch Cisco-CEO Kaspar sieht im Bildungsbereich eine mögliche erfolgreiche Maßnahme, um die bestehenden Ressentiments gegenüber IT-Jobs abzubauen: „Die Nachfrage nach IT-Experten ist ungebrochen. Daher sollten verstärkt Informationsmaßnahmen im Schulbereich gesetzt werden, vor allem in den Jahrgängen, in denen Schüler sich mit weiterführenden Bildungswegen auseinandersetzen.“
Interessant ist, dass laut CWJobs-Analyse sogar die Fachkräfte innerhalb der IT-Branche um die besondere Bedeutung des schulischen Bereichs wissen. Mit rund 64 Prozent kritisiert die große Mehrheit, dass die Industrie selbst zu wenig Engagement dafür aufbringt, um junge Leute für das eigene Metier zu interessieren. Diese sollte mehr Lehrstellen anbieten, die Branche durch positive Werbung in einem besseren Licht erscheinen lassen und mehr Geld für die Förderung von speziellen Universitätslehrgängen in die Hand nehmen, so die gesammelten Untersuchungsergebnisse.
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