Imagotag: Regaletiketten mit Netzwerkanbindung

Das Grazer Startup Imagotag bietet Regaletiketten an, die online upgedatet werden können - und hat dafür schon namhafte Kunden wie Billa und Mediamarkt gewonnen. [...]

Ein Jahr nach dem Start ist Imagotag laut Gründer und Co-Geschäftsführer Michael Moosburger bereits in den schwarzen Zahlen. In Frankreich sei die elektronische Auspreisung bei der Hälfte der Regale des Einzelhandels bereits der Standard. Der Treiber seien hier Pönalezahlungen gewesen, die die Händler leisten müssen, wenn Etiketten- und Kassapreis nicht übereinstimmen. Dies sei bei den elektronischen Etiketten nicht möglich, da hier der Preis in ein einheitliches Warenwirtschaftssystem eingespeist werde, erklärte Moosburger im Gespräch mit der APA. Genutzt werde es auch von Ländern mit hoher Inflation und hohem technologischen Standard, wie etwa in Südafrika.

Weltweit gebe es nur drei Mitbewerber, wobei sich Moosburger als Technologieführer sieht. Er verweist auf die neueste Generation seiner elektronischen Etiketten, die keine Batterie mehr benötigen, sondern in deren Rahmen sich Photovoltaik-Elemente befinden, die extra auf künstliches Licht abgestimmt sind. Derzeit kostet ein kleineres Etikett acht bis zehn Euro, Ziel sei es, auf einen Preis von fünf Euro zu kommen. Dies sei eine Frage der produzierten Stückzahl. Zum Vergleich: Ein Papieretikett kostet 50 bis 80 Cent pro Preisänderung.

Befürchtungen, wonach es dann auch bei Billa und Co täglich Preissprünge wie an den Tankstellen geben und im Endeffekt der Kunde teurer als geplant einkaufen könnte, versucht Moosburger zu zerstreuen. Vielmehr würden die Etiketten den Preiskampf anheizen. Er verweist auf das Zusammenwachsen von Onlinehandel und Shopgeschäft, hier sei es sehr wichtig, dass auch die Läden schnell auf neue Preissenkungen im Internet reagieren könnten.

Imagotag wurde im Jahr 2010 von Moosburger und Andres Rössl gegründet und hat mittlerweile knapp 20 Mitarbeiter, die im Vorjahr einen Umsatz von 6 Mio. Euro erzielt haben. Das Unternehmen ist bereits international tätig, unter anderem in den USA. Ein Börsengang ist derzeit nicht angedacht, einem strategischer Partner für den internationalen Vertrieb sei man aber nicht abgeneigt. (apa)


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