In acht Schritten zu grüner IT

Anstatt nur neue grüne IT-Ausstattung zu kaufen, empfehlen Green IT-Experten zusätzlich bestehende Anlagen und Ressourcen zu optimieren und ein Szenario zu entwerfen, wie grün die Organisation sowohl kurz- als auch langfristig sein soll. [...]

Die Experten von The Green Grid haben eine Liste von acht Schritten zusammengestellt, die Organisationen in eine umweltfreundliche Zukunft führen:
Schritt 1 – Schaffen Sie Bewusstsein für Green IT und sammeln Sie grünes Know-how:
Finden Sie die „grünen Krieger“ im IT-Team, die eine Leidenschaft für das Thema entwickelt haben. Schaffen Sie Anreize dafür, laufend grüne Innovationen zu identifizieren und umzusetzen. Schulen Sie Mitarbeiter, um Energie zu sparen und grünen Routinen zu etablieren. Planen Sie mit Ihrem Personalverantwortlichen eine unternehmensweite IT-Kampagne, die grüne IT-Ziele bekanntmacht und den Anwendern Tipps für den Alltag gibt – wie der Einsatz des Eco-Modus in den Geräten, die Reduzierung des Papierverbrauchs, das Ausschalten von Geräten, wenn sie nicht benutzt werden, usw. Schließen Sie sich einer grünen IT-Organisation an, um von aktuellem Know-how über Strategien, Technologien und Initiativen zu profitieren. The Green Grid, zum Beispiel, bietet die Vernetzung mit führenden Experten, Schulungen, eine jährliche Konferenz, sowie eine breite Palette von Whitepapers über aktuelle Erkenntnisse und Trends für seine Mitglieder.
Schritt 2 – Etablieren Sie Metriken, um die Effizienz des Rechenzentrums zu messen:
Wie gut steht das Rechenzentrum in Bezug auf Green IT im Vergleich zu anderen da? PUE hat sich zur weltweit akzeptierten Methode entwickelt, mit der Betreiber von Rechenzentren die Energieeffizienz ihrer Infrastruktur messen und verbessern können. Die PUE Metrik bestimmt die Energiemenge, die von einem Rechenzentrum und der IT darin verbraucht wird. The Green Grid bietet auch Metriken für Carbon Usage Effectiveness (CUE) und Water Usage Effectiveness (WUE), mit deren Hilfe die Betreiber von Rechenzentren die Nachhaltigkeit ihrer Einrichtungen beurteilen können. Wer es ausprobieren möchte: In den The Power Usage Effectiveness Estimator können Daten über den geschätzten Stromverbrauch der Komponenten in einem Rechenzentrum eingegeben werden, um den PUE der Anlage zu ermitteln. Die Ergebnisse der PUE-Schätzung können als PDF- oder CSV-Dateien gespeichert werden. Dazu kommt eine URL für die spätere Referenz.
Schritt 3 – Denken Sie in die Zukunft:
Ohne klar definierte, konsistente und allgemein akzeptierte Ziele und Vorgaben wird es für jede Organisation schwierig sein, IT- Energieeffizienz und Nachhaltigkeit effektiv zu verbessern. Die Experten von The Green Grid empfehlen daher die Analyse von Organisationen nach den Kriterien des Data Center Maturity Models – DCMM. Es dient als umfassendes Modell und bietet klare Ziele sowie Richtungsvorgaben. Es zeigt auf, was in welchem Zeitrahmen in Bezug auf Stromversorgung, Kühlung, Rechnerumgebung, Speicher und Netzwerk sinnvoll und machbar ist. Das Modell wurde entwickelt, damit Anwender Leistung messen, Reifegrade bestimmen und laufende Schritte sowie notwendige Innovationen für mehr Energieeffizienz und Nachhaltigkeit identifizieren können.
Schritt 4 – Beobachten Sie das Umfeld: Vier verschiedene Bereiche gilt es im Auge zu behalten, die Auswirkungen auf Green IT haben:
– Gesetzliche Regelungen,
– relevante freiwillige Mechanismen,
– finanzielle Anreize für Investitionen in den jeweiligen Ländern sowie für den Einsatz von Kohlendioxid-armen Technologien und
Verfahren sowie die Regelungen, die in Bezug auf Energie und Kohlendioxid typischerweise zu zusätzlichen finanziellen Belastungen führen.
Da es sehr zeitaufwendig ist, alle Vorschriften im Auge zu behalten und herauszufinden, wie sie sich auf die einzelnen Geschäftsfelder auswirken, hat The Green Grid einen Bericht zusammengestellt, der Rechenzentren auf die Auswirkungen der aktuellen und geplanten Veränderungen im regulatorischen Umfeld vorbereitet. Dadurch können sie diese Regelungen budgetieren und für Wettbewerbsvorteile nutzen.
Schritt 5 – Bleiben Sie cool, ganz natürlich:
Öffnen Sie die Türe und nutzen Sie die kostenlose Kühlung durch frische Luft! The Green Grid bietet detaillierte Kühlungs-Landkarten. Sie zeigen, mit wie vielen Stunden kostenfreier Kühlung Rechenzentren pro Jahr rechnen können, wenn sie luftseitige Economiser einsetzen. The Green Grid-Untersuchungen zeigen, dass die Betreiber von Rechenzentren, die mit Economisern arbeiten, bei der Kühlung durchschnittlich 20 Prozent an Kosten, Energie und CO2-Emissionen einsparen können im Vergleich zu Rechenzentren ohne Economiser.
Schritt 6 – Genießen Sie die Wärme:
Die derzeitigen Annahmen über die  die Toleranz gegenüber Hitze und Feuchtigkeit von Geräten in Rechenzentren beruhen auf Praktiken aus den 1950er Jahren. Das Ergebnis: Eine unnötige Verschwendung von Ressourcen und CO2. The Green Grid zeigt in einem Bericht, wie Rechenzentren bei deutlich höheren Temperaturen und Luftfeuchtigkeit betrieben werden können, ohne Einfluss auf die Ausfallraten der Geräte.
Schritt 7 – Finden Sie Eco-Modus Technologien in Ihren bestehenden IT-Geräten:
Heute arbeiten viele Geräte mit Eco-Modus, aber die meisten Nutzer sind sich dieser großartigen Ressource nicht bewusst. Stellen Sie sicher, dass Ihre Mitarbeiter den Eco-Modus nutzen – nicht nur bei Laptops und Monitoren, sondern auch in einer USV!
Schritt 8 – Optimieren Sie Recycling und Wiederverwendung Ihrer IT-Geräte:
Was tun mit ausgemusterter Elektronik und Geräten? Das Wichtigste ist es, den sog. eWaste zu analysieren: Welche Elemente gehen zur „vollständigen Wiederverwertung“, welche zu „Teilverwertung“, „Recycling“ oder „Abfall“? Um Organisationen dabei zu helfen, die Verwertung ihrer elektronischen Geräte zu messen sobald diese das Ende ihrer derzeitigen Verwendung erreicht haben, hat The Green Grid die Electronics Disposal Efficiency (EDE) Metrik entwickelt. Mit EDE können Unternehmen ihre Fortschritte bei den Entsorgungsprozessen im Zeitverlauf berechnen und messen. Wenn gebrauchte IT-Geräte keine Verwendung mehr finden (EOCU: end-of-current-use) oder kaputt sind (EOL: end-of-life), verfügen Organisationen über Management-Prozesse, die das Leben von gebrauchter IT verlängern und das Recycling von Materialien maximieren. Gleichzeitig reduzieren sich die Müllmenge für die endgültige Entsorgung und die Auswirkungen auf die Umwelt auf jeder Stufe der Wiederverwendung und bei EOL-Prozessen.
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