Die indische Regierung fordert von Nokia bis zu 3,4 Mrd. Dollar Steuernachzahlungen. Bis das Geld kommt, ist der Besitz der Finnen in Indien eingefroren. Das könnte dem Verkauf ihrer Handy-Sparte an Microsoft im Wege stehen. Denn zu dem eingefrorenen Besitz zählt auch eine Handyfabrik in Indien, die Teil des Microsoft-Deals ist. [...]
Die indischen Finanzbehörden fordern von Nokia jedenfalls umgerechnet bis zu 3,4 Mrd. Dollar Steuerrückzahlungen. Seit 2006 seien Nach- und Strafzahlungen in Höhe von 210 Mrd. Rupien hängig, schreiben die „Times of India“ und das „Wall Street Journal“.
Aufgrund der fehlenden Zahlungen hat die indische Steuerbehörde Nokias unbewegliche Vermögensgegenstände im September eingefroren. Diese dienen als Garantie, dass die Finnen ihre Schulden bezahlen. Davon betroffen ist auch die bereits erwähnte, größte Handyfabrik Nokias, die sich im südindischen Chennai befindet.
Solange die Vermögenswerte nicht freigegeben sind, kann das Unternehmen den Milliarden-Deal mit Microsoft also wohl nicht abschließen, schreibt das „Wall Street Journal“. Darum sei Nokia bereit, 350 Mio. Dollar auf einem Treuhandkonto zu hinterlegen, wenn dafür die eingefrorenen Besitztümer freigegeben werden. Die indische Regierung hat noch nicht bekanntgegeben, ob sie darauf eingeht. Am Mittwoch soll eine Entscheidung fallen.
Dabei schien doch alles so gut auszusehen: Erst kürzlich hat die Europäische Kommission die geplante Übernahme des größten Teils der Geräte- und Service-Sparte der Nokia Corporation durch die Microsoft Corporation nach der EU-Fusionskontrollverordnung freigegeben. (Fabian Vogt/rnf)
* Fabian Vogt ist Redakteur der Schweizer Computerworld.
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