Der indische Großkonzern Wipro hat einen Kaufvertrag mit der Landesbank Baden-Württemberg hinsichtlich der Übernahme der cellent AG für 73.5 Mio. Euro unterzeichnet. Laut Josef Janisch, Vorstand der cellent AG Österreich, hat das keine negativen Auswirkungen für die heimische cellent AG - eher im Gegenteil. [...]
Das IT-Beratungs- und Serviceunternehmen cellent AG ist seit 14 Jahren in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) vertreten – derzeit mit einem Team aus insgesamt über 800 Consultants, davon 230 in Österreich. Kein Wunder, dass das Unternehmen für den indischen Konzern Wipro, der auch in der DACH-Region verstärkt als Marke wahrgenommen werden möchte (siehe dazu unser Interview mit Clemens Weis, Regional Director & General Manager für DACH von Wipro), attraktiv ist. Im Geschäftsjahr 2014/15 hat beispielsweise die cellent AG Österreich 22,1 Mio. Euro Umsatz erzielt.
Der DACH-Markt stellt für Wipro eine strategische Wachstums- und Investitionsregion dar. Die Übernahme bedeutet für Wipro einen Fuß in der Tür zu haben, etwa durch neue Kundenbeziehungen, insbesondere in der Produktions- und Automobilbranche.
„Wir heißen cellent bei Wipro willkommen. Kulturelle Synergien und räumliche Nähe sind essentiell für den Aufbau erfolgreicher Kundenbeziehungen. cellent ist ein etabliertes Unternehmen mit namenhaften Kunden, einer angesehenen Marke und kompetenter lokaler Belegschaft. cellent wird unsere Präsenz in der DACH-Region bedeutend verbessern, besonders im Bereich der Produktions- und Automobilindustrie“, so NS Bala, Chief Executive – Manufacturing and Hi-Tech von Wipro.
Peter Rohrbach, CEO der cellent AG, bedankte sich ausdrücklich bei der LBBW für die jahrelange Unterstützung und begrüßte die Übernahme durch Wipro: „cellent hat die Mission zur kontinuierlichen Verbesserung ernst genommen und sich das Vertrauen ihrer Kunden erarbeitet. Dies eröffnete uns auch viele Möglichkeiten, die eine globale Expertise sowie ein größeres Portfolio an IT- Lösungen erfordern. Die Aufnahme in die Wipro-Familie wird es uns nun erlauben, Wipros umfangreiches Leistungsportfolio zu nutzen und mit Hilfe des internationalen Netzwerks die Anforderungen unserer Kunden vollständig zu erfüllen.“
Die Übernahme unterliegt den üblichen Abschlussbedingungen und regulatorischen Genehmigungen und soll am Ende des Quartals 1 (31. März 2016) abgeschlossen sein.
AUSWIRKUNGEN AUF ÖSTERREICH?
Josef Janisch, Vorstand der cellent AG Österreich, erklärt im Gespräch mit Computerwelt.at, es werde durch den Deal in Österreich keinesfalls zu einem Stellenabbau oder Standort-Zusammenlegungen kommen. Das Management und die Organisationsstruktur sollen erhalten bleiben und sich weiterentwickeln. Was sich ändert ist, dass sich das Portfolio verbreitert, so Janisch. Mit Wipro im Rücken ist die cellent-Gruppe künftig gerade für internationale Kundenprojekte besser aufgestellt. „Unser heutiges Geschäft bleibt erhalten und wird ergänzt durch Möglichkeiten größerer Natur“, erklärt Janisch.
Insgesamt sind die Verhandlungen laut Janisch etwa ein Jahr lang gelaufen, „aufgrund der Größenordnung des Deals, auch aufgrund des strategischen Interesses des Käufers“. Auch das österreichische Management war in den Prozess eingebunden. „Man hatte Gelegenheit, sich auf einer Strategie-Ebene auszutauschen“, so Janisch. (pi/rnf)
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