KI-Anwendungen helfen Fertigungsbetrieben, Hürden der Digitalisierung zu überwinden. Automatisierte Umwandlung von Dokumenten, schnelle Trainingserstellung und präzise Übersetzungen beschleunigen die Einführung papierloser Prozesse. [...]
Die Digitalisierung von Fabrikhallen stellt viele Unternehmen vor signifikante Herausforderungen. Besonders der Umgang mit umfangreichen papierbasierten Dokumentationen bindet personelle Ressourcen und verzögert den Fortschritt. Angesichts des anhaltenden Fachkräftemangels gewinnen automatisierte Lösungen deshalb an Bedeutung. Augmentir stellt drei praxisnahe Anwendungsfälle vor, in denen Connected-Worker-Lösungen auf Basis künstlicher Intelligenz (KI) die Digitalisierung in industriellen Umgebungen vorantreiben.
1. Dynamisierung statischer Dokumente
Unternehmen verfügen über einen immensen Wissensschatz in Form von Standard Operating Procedures (SOPs), Arbeitsanweisungen und Checklisten. Die Digitalisierung dieser Dokumente ist jedoch oft zeitaufwendig, da eine bloße Speicherung als Datei nicht ausreicht. Für eine erfolgreiche Transformation müssen die Inhalte in interaktive, digitale Arbeitsabläufe überführt und in bestehende IT-Systeme integriert werden.
Hier kommen KI-Assistenten auf Basis generativer KI (GenAI) ins Spiel. Sie können papierbasierte Materialien automatisiert in strukturierte, digitale Formate umwandeln. Ein praktisches Beispiel: Die Digitalisierung von Sicherheitsregeln. Anstatt ein Plakat manuell abzutippen und in ein digitales Format zu bringen, genügt ein Foto. Der KI-Assistent extrahiert die Informationen und erstellt daraus beispielsweise eine digitale Checkliste, die Mitarbeiter in der Fabrikhalle auf ihren mobilen Endgeräten abrufen und bearbeiten können.
Diese Technologie lässt sich auf verschiedenste Dokumententypen anwenden, von Datenblättern über Handbücher bis hin zu Multimedia-Inhalten. Die KI wandelt diese in kürzester Zeit in dynamische, interaktive Anweisungen um.
2. Effiziente Erstellung digitaler Trainingsinhalte
KI-basierte Systeme unterstützen auch die Aus- und Weiterbildung von Personal. Sie analysieren vorhandene SOPs und Arbeitsanweisungen, um daraus schnell einfache Trainingsmodule zu generieren.
Beispiel: Eine Produktionsleiterin möchte eine Schulung zur autonomen Wartung einer Maschine erstellen. Der KI-Assistent kann die relevanten Informationen aus dem Nutzerhandbuch extrahieren und daraus aufeinander aufbauende Lernmodule mit Multimedia-Inhalten erstellen. Sogar ein Abschlusstest mit Multiple-Choice-Fragen inklusive richtiger Antworten und Feedback lässt sich automatisiert generieren.
Dies spart Unternehmen erhebliche Zeit bei der Erstellung von Schulungsmaterialien. Die KI-Systeme, die speziell für die Industrie entwickelt wurden, greifen dabei auf eine relevante und aktuelle Wissensbasis zurück, wodurch fehlerhafte oder irrelevante Inhalte vermieden werden.

3. Überwindung von Sprachbarrieren
In multinationalen Industrieteams stellen Sprachbarrieren oft ein Problem für die reibungslose Kommunikation und den Arbeitsschutz dar. KI kann hier Abhilfe schaffen, indem sie Arbeitsanweisungen und Schulungsmaterialien schnell und präzise in verschiedene Sprachen übersetzt.
Ein Szenario: Ein neuer rumänischsprachiger Mitarbeiter benötigt Einarbeitungsmaterialien. Die GenAI kann alle relevanten Dokumente in kürzester Zeit übersetzen und dabei sicherstellen, dass die Fachterminologie korrekt bleibt und das Layout erhalten bleibt. Dies ermöglicht eine schnelle und unkomplizierte Integration neuer Mitarbeiter und minimiert das Risiko von Missverständnissen. Auch bei der Aktualisierung mehrsprachiger Dokumente erweist sich diese Funktion als äußerst effizient.
Fazit: KI als Enabler der digitalen Transformation
Generative KI bietet Fertigungsbetrieben die Möglichkeit, zeitintensive Aufgaben im Rahmen der Digitalisierung deutlich zu beschleunigen. Durch die schnelle Bewältigung anfänglicher Hürden wird nicht nur Zeit gespart, sondern auch die Motivation zur weiteren digitalen Transformation gesteigert. Speziell für die Industrie entwickelte KI-Anwendungen gewährleisten dabei die notwendige Genauigkeit und Validität der Ergebnisse.
„Das Ergebnis ist ein effizienterer und damit auch kostengünstigerer Wechsel zu fortschrittlichen Systemen. Mit diesen legen Industriebetriebe die wesentliche Basis für die Vernetzung von operativen Arbeitsabläufen in der Fabrikhalle und deren Integration mit anderen Unternehmens- und Analysesystemen“, betont Carsten Hunfeld, Director EMEA bei Augmentir. Diese Vernetzung ist entscheidend, um Wettbewerbsvorteile zu sichern und auszubauen.

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